Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Machtkampf in der CSU Man muss den Hausmeister nicht liebe

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Machtkampf in der CSU
Man muss den Hausmeister nicht lieben
Ralf Müller, München

ID: 1557690
(ots) - Streit mag weder der Deutsche noch der Bayer.
Der Bayer schätzt eine kurze, klärende Rauferei, aber dann muss
wieder klar sein, wer der Chef auf dem Hof ist. Diese Erwartungen
erfüllt die CSU im Augenblick nicht. Je länger die Taktiererei um die
Spitzenämter andauert, desto mehr bröckeln die ohnehin historisch
niedrigen Umfragewerte für die scheinbar ewige bayerische
Regierungspartei. Bei früheren Erhebungen zeigte sich, dass die
bayerischen Wähler vor allem Markus Söder zutrauen, als
Regierungschef den Freistaat in der Nachfolge von Horst Seehofer zu
führen. Das mag für Nichtbayern schwer zu verstehen sein, gilt doch
der 50-jährige Nürnberger nicht gerade als Sympathieträger. Sein Chef
persönlich bescheinigte ihm nicht unerhebliche charakterliche
Defizite. Doch von "Ehrgeiz zerfressen" zu sein, kann ja vielleicht
nichts schaden, denkt sich der bayerische Wähler. Um zu beweisen, wie
toll er ist, würde Söder als Ministerpräsident ordentlich wirbeln.
Man muss ja den Hausmeister nicht lieben, Hauptsache, er macht seinen
Job gut und langt auch mal bei verstopften Toiletten hin. Hier liegt
wohl auch der Grund dafür, warum die zweifellos sympathischere
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner bei diesen Umfragen immer den
Kürzeren zog: Zu lieb, zu harmlos. Politische Inhalte spielen bei den
Auseinandersetzungen nicht nur keine, sondern gar keine Rolle. Auch
wenn gelegentlich Söder in die rechte und sein Chef Seehofer in das
Lager der Herz-Jesu-Sozialisten geschoben wird - die Richtung ist
letztlich dieselbe. Streit gibt es allenfalls um die Strategie. Das
gilt auch für Innenminister Joachim Herrmann, der sich nun ebenfalls
um den Chefsessel in der Staatskanzlei bewirbt. Wenn es freilich um
Abwehr unüberlegter politischer Schnellschüsse geht, wäre man mit dem
bedächtigen Herrmann besser beraten. Wer auch immer als


Ministerpräsidentenkandidat der CSU in die Landtagswahl geht, er muss
sich darauf einrichten, Chef einer Koalition zu werden. Zwar haben
Umfragen nach vielen Fehleinschätzungen Jahre an Glaubwürdigkeit
eingebüßt, aber es wäre ein Wunder, wenn die CSU in Bayern in den
verbleibenden knapp zehn Monaten wieder auf 45 plus X Prozent
gebracht werden könnte. Wenn zu den vier Landtags-Parteien (CSU, SPD,
Freie Wähler, Grüne) noch zwei (FDP, AfD) hinzukommen, ist es dahin
mit der absoluten CSU-Mehrheit. Und wenn es ganz schräg kommt, droht
"Jamaika" in Bayern. Kein Wunder, dass bei der CSU Panik um sich
greift.



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Datum: 30.11.2017 - 20:30 Uhr
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