Unbekannter Klimakiller: Treibhausgase aus Bohrlöchern
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Gaskonzerne mit Methan gefüllte Hohlräume durchstoßen. Methan ist 25
mal klimaschädlicher als Kohlendioxid. Weil der Bohrvorgang Risse im
Untergrund verursacht, steigt das klimaschädliche Gas entlang des
Bohrlochs auf - teilweise noch Jahrzehnte nach Stilllegung der
Bohrstelle. Das haben Wissenschaftler vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum
für Ozeanforschung Kiel durch mehrere Expeditionen nachgewiesen. Die
"Plusminus"-Redaktion des NDR konfrontierte den Bundesverband Erdgas,
Erdöl und Geoenergie e.V. mit den GEOMAR-Forschungsergebnissen. Der
Verband bestreitet das Problem. Schriftlich heißt es: "Werden beim
Bohren gasführende Gesteinshorizonte durchbohrt, so greifen
Sicherheitssysteme, die die Bohrung abdichten, so dass weder Methan
noch andere Stoffe austreten können."
Eine wichtige Aufsichtsbehörde der Öl- und Gasindustrie, das
niedersächsische Landesbergamt, schreibt "Plusminus", es sei dort
bislang nicht bekannt gewesen, dass Methan-Austritte durch eine
"generelle Störung des Untergrundes" verursacht werden könnten,
unabhängig von der Dichtheit der Bohrung selbst. Dabei weisen
Wissenschaftler vom Institut für Umweltphysik der Universität Bremen
seit 2014 darauf hin, dass aus Bohrlöchern Methan entweicht. In
Kalifornien bekamen sie vor drei Jahren die Genehmigung, ein
Öl-Förderfeld mit einem Messflugzeug zu überfliegen. Der Betreiber
der Bohrstellen hatte damals keinerlei Methan-Emissionen gemeldet.
Doch die Bremer Wissenschaftler wiesen das klimaschädliche Gas
eindeutig nach. Inzwischen musste der Betreiber seine Angaben
korrigieren. Das Umweltbundesamt rechnet mit Klimafolgekosten von
mehr als 3900 Euro pro freigesetzter Tonne Methan.
Mehr dazu in der Sendung "Plusminus" im Ersten am Mittwoch, 6.
Dezember, um 21.45 Uhr im Ersten.
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Datum: 05.12.2017 - 16:08 Uhr
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