Acht luwische Hieroglypheninschriften erhellen den Untergang der Hethiter
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Nach hundertjähriger Diskussion steht die politische Geografie
Westkleinasiens am Ende der Bronzezeit fest. Die Lehrbücher über
die Transkription luwischer Hieroglyphen müssen wohl neu
geschrieben werden.
Acht über 3000 Jahre alte luwische Hieroglypheninschriften verdoppeln
mit einem Schlag die Anzahl der bis heute überlieferten Symbole
dieser längst vergessenen bronzezeitlichen Schrift. Der Schweizer
Geoarchäologe Eberhard Zangger und der niederländische Linguist Fred
Woudhuizen veröffentlichten heute die bisher unbekannten Dokumente in
einem Online-Artikel von Talanta - Proceedings of the Dutch
Archaeological and Historical Society (
https://luwianstudies.academia.edu/EZangger).
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Die Dokumente wurden im Juni 2017 im Nachlass des englischen
Prähistorikers James Mellaart (1925-2012) gefunden. Laut den Notizen
von Mellaart waren die Inschriften bereits im 19. Jahrhundert in der
Westtürkei entdeckt worden. Zu dieser Zeit waren die Zeichen noch
vollkommen unverständlich. Dessen ungeachtet haben Archäologen
sorgfältige Zeichnungen der Dokumente angefertigt. Später, als die
Schrift entziffert war, sollten die Kopien im Rahmen eines
internationalen Forschungsprojekts, das von 1956 bis 1984 andauerte,
veröffentlicht werden. Alle beteiligten Forscher verstarben jedoch,
bevor eine Publikation erscheinen konnte.
Zu den Schriftzeugnissen gehört ein 29 Meter langer und 30
Zentimeter hoher Kalksteinfries, der 1878 im Dorf Beyköy etwa 34
Kilometer nördlich von Afyonkarahisar in der heutigen Türkei gefunden
wurde. Es ist das längste bisher entdeckte Dokument aus der
Bronzezeit Anatoliens und wirft als solches ein Licht auf die
Verwendung der luwischen Sprache und der Hieroglyphenschrift.
Letztere war etwa 1400 Jahre lang in Anatolien und Syrien verbreitet.
Der Inhalt der Dokumente erhellt das Ende der Bronzezeit im
östlichen Mittelmeerraum, einschließlich des Untergangs des
hethitischen Königreichs und der Invasionen der Seevölker. In den
Inschriften finden sich einige hundert Ortsnamen. Mit ihrer Hilfe
kann nun die politische Geografie in Westkleinasien um 1200 v. Chr.,
worüber Gelehrte fast ein Jahrhundert lang gestritten hatten, geklärt
werden.
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Datum: 13.12.2017 - 19:00 Uhr
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