LSS Rechtsanwälte neue Erkenntnisse zum Anlageskandal Piccor/Picam
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Auch Portal Gomopa mit neuen Recherchen
Entzeroths Mitgeschäftsführer in der Varian AG, Herr Wszerad Mardini, scheint vor allem Experte für gebrauchte Kraftfahrzeuge zu sein. Er fungiert gleichzeitig als Geschäftsführer einer "Swiss Motors", die sich angeblich mit Sport- und Luxuskraftfahrzeugen beschäftigt, derzeit auf dem Portal Mobile.de aber ein eher sehr kleines und gewöhnliches Portfolio von Fahrzeugen im durchschnittlichen Preissegment anbietet. Nicht weniger interessant ist die Besetzung des Verwaltungsrates der Varian AG. Den Präsidenten gibt dort der Berliner Wirtschaftsprüfer und ehrenamtliche Richter am Landgericht Berlin, Manfred Eschenbach; der sog. Treuhänder der Kunden der Piccor AG. Herr Manfred Eschenbach war es auch, der wiederholt Handelsergebnisse der Piccor aus der Vergangenheit bestätigte. Die Bestätigungen wurden wiederum zu Werbezwecken bei den Kunden eingesetzt. Im abgesicherten Geschäftsmodell soll der Berliner Wirtschaftsprüfer Depotinhaber des "Anderdepots", geführt bei einer Genossenschaftsbank in Berlin sein. Ob dort Wertpapiere sind und in welcher Höhe, ist LSS Rechtsanwälte noch unbekannt. Ermittlungen hierzu laufen gegenwärtig.
Ist bis zur Warnmeldung der FINMA noch einiges nachvollziehbar, wird es danach vogelwild, so RA Matthias Schröder. "Als man eigentlich eine geordnete (behördlich kontrolliert) Abwicklung erwartet hätte, bastelten die Verantwortlichen an einer neuen Geschäftsidee. Laut dem Informationsportal "Gomopa" wurde hierzu in Berlin "am Sitz der Picam GmbH am 17.03.2017" die VARIAN DC Service GmbH gegründet. Gomopa berichtet weiter, dass "Der Picam-Geschäftsführer und Alleineigentümer Pascal Savelsbergh (44) der Picam GmbH zugleich Handlungsbevollmächtigter (Prokurist) der VARIAN DC Service GmbH mit gemeinsamer Adresse in Berlin" ist. Mit großen Engagement wurden Depots bei der Gesellschaft Moventum eröffnet, in die das beworbene "bankenregulierte und insolvenzgeschützte" neue Produkt eingebucht werden sollte. Bei diesem Produkt handelt es sich um ein sog. "Compartement" nach Luxemburger Recht, für das freilich eine Wertpapierkennummer (WKN A 19CX7) beantragt und vergeben wurde. Dies ist leider generell kein Qualitätsmerkmal, denn das höchstriskante Wertpapier in der Gestalt einer Inhaberschuldverschreibung ist keineswegs an der Börse handelbar. Der Emittent Piccox Securisation S.A. hatte und hat nicht vor dieses Wertpapier an einer Börse zu listen. Nicht nur gleicht das ganze Konstrukt eher einer Blackbox, denn einem transparenten Investment, es ist so gut wie illiquide. LSS Rechtsanwälte recherchieren gegenwärtig mit mehreren Anwälten und Finanzexperten auch zur Liquidität und Ausgestaltung dieses Wertpapieres.
"Keiner weiß derzeit, ob es gut oder schlecht ist, wenn man das Wertpapier in sein Depot bei Moventum bekommen hat. Immerhin hat man in letzterem Fall eine Ahnung davon, wer die Anlagesumme zuletzt erhalten hat und wo sie sich befindet. Außer Nebelkerzen kommt von den vermeintlichen Hintermännern nichts Schriftliches", so Schröder. Noch nicht einmal der "Verdächtige" der Verdachtsanzeige, initiiert von Herrn Thomas Entzeroth, wird von diesem benannt. Es besteht Hoffnung, dass diese Aufklärungsversuche, für die mutmaßlich auch noch Anlegergelder verwendet werden, in kürze durch staatliche Intervention unterbunden werden, hofft der Frankfurter Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.
Während der Fachdienst kapital-markt-intern, bereits am 04.08.2017 ein düsteres "Fazit" zog, gab es noch Versprechungen der Picam in Kundeninformationen wie "Da Ihre Gelder nicht mehr in der Anlage liegen, geht hier kein Risiko aus und es herrscht absolute Sicherheit für Ihr Kapital".
LSS Rechtsanwälte, die zahlreiche Mandanten vertreten, haben Strafanzeige u.a. gegen Pascal Savelsbergh und Thomas Entzeroth erstattet. Der Fall wird dort von mehreren Anwälten im Dezernat Kapitalmarktrecht/Anlagebetrug bearbeitet.
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Datum: 23.12.2017 - 23:10 Uhr
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