NOZ: Erneut Rekord: Polizei häuft mehr als 22 Millionen Überstunden an
ID: 1567127
Millionen Überstunden an
GdP-Chef Malchow: Überlastung der Polizei gefährdet die Sicherheit
Osnabrück. Wegen Sondereinsätzen und neuer Aufgaben hat die
Polizei im vergangenen Jahre erneut einen Rekord an Überstunden
gemacht. Mehr als 22 Millionen Überstunden häuften die Beamten in
Bund und Ländern nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP)
bundesweit an. "Ich gehe davon aus, dass es auch noch mehr waren",
sagte GdP-Vorsitzender Oliver Malchow der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag). Damit bleibt die Zahl auf Rekordniveau, 2016 waren es
ebenfalls 22 Millionen Überstunden gewesen, 2015 rund 20 Millionen.
Allein bei der Bundespolizei kletterte die Zahl - unter anderem
wegen der anhaltenden Grenzkontrollen - nach Angaben des
Bundesinnenministeriums auf knapp 2,4 Millionen Überstunden, das
entsprach im Schnitt 53,3 Stunden pro Mitarbeiter. Im Vorjahr waren
es erst zwei Millionen Überstunden gewesen. Die Gründe lägen vor
allem in außergewöhnlichen Ereignissen. "Allein beim Einsatz zum
G20-Gipfel in Hamburg sind zigtausende Überstunden angefallen", sagte
Malchow und fügte hinzu: "Wegen der hohen Terrorgefahr müssen viel
mehr Leute im Einsatz sein als früher, sei es auf Weihnachtsmärkten
oder für den Objektschutz."
Doch auch die Flüchtlingskrise stellt eine Herausforderung für die
Polizei dar. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft DPolG,
Rainer Wendt, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", tausende Beamte
seien bei Grenzkontrollen im Einsatz. Er fügte hinzu: "Die Polizei
muss zudem mehr Flüchtlingsunterkünfte schützen und dort mehr
Straftaten aufklären, weil Menschen dort auf engstem Raum die Nerven
verlieren und Straftaten begehen." Seit den Übergriffen in der
Silvesternacht in Köln vor zwei Jahren - durch überwiegend
nordafrikanische und arabische Männergruppen - müssten auch an
Silvester mehr Personal bereitgehalten werden. "Die Flüchtlingskrise
und die Terrorgefahr haben die Polizei völlig unvorbereitet
getroffen", sagte Wendt. "Da die Polizei keine Reserven hat, geht das
voll auf den Rücken der Beamten."
Das alles bekommt auch der Bürger zu spüren. "Die Überlastung der
Polizei ist ein Sicherheitsproblem", warnte GdP-Chef Malchow.
"Ermittler müssen auch Zeit haben zu ermitteln." Immer seltener
könnten Polizisten auf der Straße Streife gehen, wodurch die
Alltagskriminalität wie Diebstahl oder Einbrüche zunehme. Die
Gewerkschaft GdP fordert insgesamt eine Aufstockung um 20 000
Stellen. Das Bundesinnenministerium sieht dagegen schon eine
Entlastung - weil die Bundesregierung für die Bundespolizei bereits
7500 zusätzliche Stellen bis 2020 beschlossen habe.
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Datum: 05.01.2018 - 05:00 Uhr
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