Börsen-Zeitung: Große Fußstapfen,
Kommentar zu Vonovia von Annette Becker
ID: 1587739
bei Deutschlands größtem Wohnimmobilienkonzern Vonovia mit Rolf Buch
als CEO und Stefan Kirsten als CFO ein kongeniales Vorstandsgespann
gefunden. Der eine verstand sich auf die Immobilienbranche und damit
das Auffinden von Akquisitionsobjekten, der andere aufs Financial
Engineering, so dass auch stets genügend Mittel für Übernahmen
bereitstanden. Seit Montag gilt es diese Sichtweise geradezurücken.
Ganz offiziell zieht sich Finanzchef Kirsten natürlich auf eigenen
Wunsch aus dem Vorstand zurück und steht dem Unternehmen künftig
noch als Aufsichtsrat wesentlicher Beteiligungen zur Seite. In
einschlägigen Managerzirkeln ist man sich jedoch einig, dass die
Unterschiedlichkeit der beiden Charaktere keine dauerhafte
Zusammenarbeit mehr zuließ. Der Faktor Mensch stand schlichtweg im
Weg. Den Kürzeren zog Kirsten, der den Immobilienkonzern von 2011 an
auf Kapitalmarkt- und Börsenfähigkeit getrimmt hatte.
Auch wenn sich der Börsengang der damals noch als Deutsche
Annington firmierenden Gesellschaft im Sommer 2013 holprig gestaltete
- erst im zweiten Anlauf klappte das IPO mit niedrigerem Preis und
verringertem Angebot -, haben die Bochumer seither eine
Erfolgsgeschichte geschrieben. Zwei Jahre nach dem Börsengang und
der Übernahme der Gagfah gelang der Aufstieg in den Dax. Die
Erfolgsgeschichte trägt zu einem guten Teil die Handschrift von
Kirsten, der das Unternehmen mit Ablauf der Hauptversammlung im Mai
dieses Jahres verlassen und mutmaßlich kein eigenes Büro mehr in der
neuen Firmenzentrale beziehen wird.
Zumindest am Kapitalmarkt wird der Abgang des selbstbewussten und
zugleich blitzgescheiten Managers mit gemischten Gefühlen beäugt, wie
die Kursreaktion vom Dienstag belegt. In der Spitze gab der Kurs um 3
Prozent nach, obwohl der Gesamtmarkt nach Tagen der Depression wegen
eines möglichen Handelskriegs mit den USA zur Erholung ansetzte. An
den Zahlen, die Deutschlands größter Vermieter am Dienstag vorlegte,
kann die Kursreaktion jedenfalls nicht gelegen haben, auch wenn sich
der Neuigkeitswert in Grenzen hielt. Denn auch für Transparenz und
zielgenaue Guidance stand Kirsten.
Zugute halten darf man dem Aufsichtsrat jedoch, dass der Abgang
Kirstens von langer Hand eingefädelt wurde, steht mit Helene von
Roeder doch zugleich eine erfahrene Bankerin bereit, in die -
zugegebenermaßen großen Fußstapfen - zu treten.
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Datum: 06.03.2018 - 20:35 Uhr
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