K1-Fonds werden abgewickelt: Die unendliche Geschichte im Fall Kiener

K1-Fonds werden abgewickelt: Die unendliche Geschichte im Fall Kiener

ID: 168885

Deutscher Verbraucherschutzring e.V. (DVS) gründet Arbeitsgemeinschaft für geschädigte Kapitalanleger.



(firmenpresse) - Erfurt/Virgin Islands (5. März 2010). Die Schlagzeilen waren genauso gewaltig wie der mögliche Schaden in Höhe von 600 Millionen Euro: "Betrugsvorwürfe bei Hedge-Fonds", "FBI jagt deutschen Hedge-Fonds" oder "Mutmaßlicher Mini-Madoff". Seit 1996 agierte Helmut Kiener mit den K1 Invest- und K1 Global-Fonds erfolgreich am weltweiten Finanzmarkt. Kiener hatte zuletzt seine Geschäftstätigkeit auf die Britischen Jungferninseln verlegt.

Jetzt erfolgt das Liquidationsverfahren nach dortigem Recht, und so fand die erste Gläubigerversammlung am 1. Februar 2010 ebenso in der Karibik statt. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, seien dazu nur vier Vertreter der Gläubiger erschienen: "Wahrscheinlich werden zahlreiche Opfer des mutmaßlichen Anlagebetrügers Kiener ihre Fonds-Investionen einfach abschreiben", vermutet Claudia Lunderstedt-Georgi, Geschäftsführerin des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS) aus Erfurt. Immerhin waren in K1 Invest etwa 350 Millionen Euro eingezahlt worden, in K1 Global nochmals rund 175 Millionen Euro, die Helmut Kiener als Dachfonds-Manager verwaltete. Diese Gelder wurden offenbar zu einem Großteil zweckentfremdet, u. a. für den Kauf einer Villa und eines Privat-Flugzeuges.

Der Gründer der K1-Gruppe sitzt seit Oktober 2009 in deutscher Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft Würzburg wirft dem Diplom-Psychologen Betrug und Veruntreuung vor. Aber auch der Verdacht eines unerlaubten Schneeballsystems werde genau recherchiert, weiß Lunderstedt-Georgi.

Ein kurzer Blick zurück

Bereits am 28. September 2001 untersagte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Helmut Kiener die Finanzportfolioverwaltung weiter unerlaubt zu erbringen. Am 3. Juli 2003 verfügte die BaFin gegen die K1 Invest GbR und die K2 Invest GbR, beide mit Sitz in Mörfelden-Walldorf, einer Kleinstadt nahe Darmstadt in Hessen, ebenfalls die Unterlassung der Finanzportfolioverwaltung. Laut Erkenntnissen der BaFin wurde hier für mehr als 4.000 Gesellschafter Beteiligungskapital in Höhe von über 50 Millionen Euro verwaltet.



Kurze Zeit später, am 25. August 2003, verbot die BaFin der K1 Global Ltd. das Finanzkommissionsgeschäft und ordnete die Abwicklung der getätigten Geschäfte an. Dann folgte am 17. Juni 2004 durch die BaFin die Untersagung der Finanzkommissionsgeschäfte der K1 Invest Ltd. Beide Verfügungen gegen das Kiener-Imperium, das sich mittlerweile in der Karibik ansiedelte, erlangten durch zahlreiche Einsprüche Kieners noch keine Rechtsgültigkeit.

Weiterhin hat das Amtsgericht Hamburg am 16.November 2009 das Insolvenzverfahren gegen die X1 Fund Allocation GmbH eröffnet. Die Hamburger Firma mit den Geschäftszweigen Portfolioverwaltung, Finanzconsulting sowie Anlage- und Abschlussvermittlung koordinierte den Vertrieb der Kiener-Produkte mit nur zwei Mitarbeitern: Helmut Kiener und Geschäftsführer Ulrich Mittendorf, den die Staatsanwaltschaft Würzburg als Mitschuldigen bezeichnet. Als Termin für die Gläubigerversammlung ist der 11. März 2010 im Amtsgericht Hamburg angesetzt.

5.000 Geschädigte?

Vom Fonds-Skandal mit Kiener-Produkten dürften nach Schätzung von Fachleuten mindestens 5.000 Anleger sowie mehrere Banken und Versicherungen betroffen sein. Für einen effektiven Rechtsschutz der durch die Kiener-Gruppe geschädigten Anleger müsse man nun solvente Anspruchsgegner finden und das bislang undurchschaubare Firmengeflecht aufdecken, so die DSV-Geschäftsführerin. Da das Kiener-Modell auf im Kreis wandernden Geldern beruhe, ginge dies nicht ohne ein komplexes und intransparentes Firmengeflecht, was die Recherche nach dem Verbleib des Geldes nicht gerade vereinfache. Besonders wäre hier auch zu erwähnen, dass selbst geschädigte Anleger aus der Schweiz nun ihre Forderungen aufmachen. Vermutet werden ebenso geprellte Kapitalanleger in Österreich, Liechtenstein, den USA und anderen Ländern.

Für betroffene Anleger hat der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. eine spezielle Arbeitsgemeinschaft "K1" gegründet, um den geschädigten K1-Fonds-Anlegern mit Hilfe von DVS-Anwälten eine rechtliche Beratung und Unterstützung zu gewähren.

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Datum: 05.03.2010 - 10:47 Uhr
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