Mittelstand statt Heuschrecken - a & o-Gruppe übernimmt Teile von AgfaPhoto
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Die Ersatzteilversorgung werde von a & o ab sofort weltweit für die Kunden von AgfaPhoto geleistet. "Hier liegt unsere Kernkompetenz. Planung, Installation und Inbetriebnahme, Wartung und Service, Austausch und Reparatur sowie Geräteentsorgung und Recycling von technischen Geräten sind unser tägliches Geschäft. Für die Bindung und Pflege der Kunden von AgfaPhoto muss vor allen Dingen die Versorgung mit Ersatzteilen klappen. Das werden wir international sicherstellen", sagt Müller. Aufgrund der Servicekompetenz von a & o werde den MiniLabs-Kunden in Europa, USA und Kanada auch der komplette Geräteservice angeboten. Insgesamt werde das Wartungs- und Servicegeschäft viele neue Arbeitsplätze schaffen.
"Wir besitzen zudem eine Option für die Maschinen und die 360 halbfertigen MiniLabs, die im Werk Peiting bei München hergestellt wurden. Hier könnte dann die Produktion wieder anlaufen", führt Müller aus. Sein Unternehmen habe beim Erwerb des Siemens-Tochterunternehmens Sinitec unter Beweis gestellt, dass es Sinn mache, auf die Kompetenz von mittelständischen Unternehmern zu setzen und nicht Finanzinvestoren oder direkte Konkurrenten als Rettungsanker einzusetzen. Sinitec habe vor dem Verkauf hohe Verluste gemacht. "Die ehemaligen Sinitec-Gesellschaften arbeiten unter dem Dach der a & o-Gruppe wieder profitabel", so Müller, der als Wirtschaftssenator beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) aktiv ist.
Im Interview mit der Zeitschrift NeueNachricht http://www.ne-na.de erklärte der überzeugte Mittelständler Müller seine Erfolgsphilosophie im Dienstleistungsgeschäft mit technischen Produkten. "Der klassische Verkäufermarkt entwickelt sich mehr und mehr zu einem Käufermarkt. Nur die Unternehmen, die den Kampf um Kunden und Kundenwünsche annehmen, werden in der Zukunft bestehen. Ich definiere den Verkauf nicht als Ende, sondern als Anfang einer Kundenbeziehung. Der so genannte After Sales Service hat mittlerweile eine stärkere Position eingenommen und beschränkt sich längst nicht mehr auf das Auswechseln von Ersatzteilen. Wenn Sie heute Lotto spielen gehen, wird Ihr Tippschein durch eine Maschine gezogen. Nehmen wir an, an dieser Maschine ist nun der Drucker defekt. Innerhalb von zwei Stunden wird ein Mitarbeiter unserer Firma die Maschine abholen und wieder reparieren. Und das rund um die Uhr. Wartung und Reparaturservice ist ein zentraler Bestandteil des Kundenservice und wichtig für die Kundenbindung, um Neugeschäfte zu machen", so Müller.
Ein Unternehmen könne nur dann erfolgreich sein, wenn die Mitarbeiter qualifiziert und die Bedingungen der Dienstleistung fair seien: "Unsere Aussendienstmitarbeiter besitzen eine abgeschlossene Ausbildung zum Kommunikationselektroniker. Ausserdem sind gelernte Ingenieure im Aussendienst aktiv. Dieses Basiswissen wird durch Gespräche und Schulungen immer wieder erneuert und ergänzt. Das geschieht vor allem zur Vorbereitung eines neuen Auftrags. Wir lassen uns pro Job bezahlen, das heisst, wenn mein Mitarbeiter eine Maschine repariert , dann kostet das einen Betrag X. Es wird nicht nach Stunden abgerechnet. Mit diesem Modell sind wir sehr erfolgreich", sagte Müller im Interview mit NeueNachricht.
Insgesamt erlebe man zur Zeit eine dramatische Machtverschiebung zu Gunsten der Konsumenten. "Unternehmen führen nicht mehr einen Kampf mit ihren Wettbewerbern, sondern einen Kampf um die Aufmerksamkeit der Kunden. Doch Unternehmen könnten von der Wandlung der Verbraucher profitieren, wenn sie stärkere Kundenorientierung nicht als platte Werbemassnahme begreifen, sondern als eigene Unternehmensphilosophie aufgreifen und ernsthaft umsetzen", fordert der a & o-Geschäftsführer. Das sei in den Köpfen von vielen deutschen Managern aber noch nicht angekommen. Müller: "In anderen westlichen Ländern ist man sehr viel weiter. Schon vor über 50 Jahren entstand beispielsweise in amerikanischen Unternehmen als Reaktion auf gesättigte Märkte mit gestiegener Käufermacht ein Marketingkonzept in Abgrenzung zu der bis dato vorherrschenden Produktions- und Verkaufsorientierung. Der Terminus Marketing war in dieser Zeit in Deutschland noch völlig unbekannt. Und das wirkt bis heute nach: In den Marketingwissenschaften gibt es einen riesigen intellektuellen Vorsprung der angloamerikanischen Länder, der sich durch Trends zur Globalisierung und Informationsgesellschaft sogar verstärkt. Das erkennt man auch an der Dominanz von amerikanischen Fachbegriffen im Marketing".
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Datum: 02.11.2005 - 09:11 Uhr
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