Breitbandversorgung der Zukunft
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Leistungsfähige Breitbandnetze zum schnellen Informations- und Wissensaustausch sind ebenso wie Verkehrswege oder Energieverteilnetze eine wichtige Voraussetzung für das wirtschaftliche Wachstum. Doch wie kann schnellstmöglich eine flächendeckende Breitbandversorgung realisiert werden, die Ballungsräume wie ländliche Gebiete gleichermaßen abdeckt? Themen wie diese waren Gegenstand einer Tagung, zu der die Informationstechnische Gesellschaft im VDE (ITG) zahlreiche Experten nach Berlin eingeladen hatte.
Ein umfassendes Gesamtkonzept für WLAN-Lösungen
Die Verfügbarkeit komfortabler Inhouse-Netze ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Breitbandvernetzung. Darauf wies Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Kays vom Lehrstuhl für Kommunikationstechnik an der Technischen Universität Dortmund hin. Leitungsgebundene Netzwerke seien in den meisten Wohneinheiten nicht verfügbar. Eine Nachrüstung sei zu teuer und zu umständlich.
„Auf der Basis von WLAN wäre eine Medienvernetzung grundsätzlich realisierbar“, verdeutlichte Kays. Allerdings seien hierzu Weiterentwicklungen für eine intelligente und übergreifende Nutzung des noch zu knappen Funkspektrums erforderlich. Langfristig sei daher eine umfassende Gesamtvernetzung aller technischen Elemente im Wohnumfeld anzustreben. Durch die Kombination unterschiedlicher physikalischer Übertragungsverfahren sollte hierzu ein effizientes Gesamtkonzept erstellt werden. Allerdings müsse die übergreifende Organisation unterschiedlicher Verbindungswege noch signifikant weiterentwickelt werden.
Per Funk die letzte Meile überbrücken
Eine drahtlose Alternative zum Anschluss an die letzte Meile stellte Beniamino Ceglie von der schweizerischen Huber + Sohner AG vor. „Schätzungen zufolge entfallen 75 % der Kosten für die Breitbandversorgung auf den Tiefbau“, erläuterte der Experte. Um den Ausbau der Breitbandversorgung zu beschleunigen und kostengünstiger zu gestalten, biete Funk eine interessante Alternative. Speziell das seit 2008 in Deutschland lizenzfrei zur Verfügung stehende 60-GHz-Frequenzband eigne sich hervorragend die Breitbandanbindung der letzten Meile.
Für das Konzept spricht auch die Tatsache, dass sich die 60 GHz Technologie sowohl in den USA als auch in Japan seit einigen Jahren bewährt hat. Auf diesen Erfahrungen aufbauend gibt es seit dem vergangenen Jahr auch eine europäische Empfehlung zur Nutzung des 60-GHz-Bandes. In dieser Empfehlung steht, dass sich dieses Frequenzband für den Kurzstrecken-Richtfunk mit hoher Datenrate auch in Umgebungen mit hoher Lichtdichte eignet. Diese Empfehlung basiert auf einem im Juli 2009 freigegebenen Standard des European Telecommunications Standards Institute (ETSI).
Konkret bedeutet dies, dass diese Lösung für die Übertragung hoher Datenraten auf der letzten Meile geeignet ist. Es können in einem Quartier oder Campus problemlos Dutzende solcher breitbandigen 60-GHz-Funkstrecken gleichzeitig betrieben werden, ohne dass sich diese gegenseitig stören.
Ceglie zufolge sind 60-GHz-Funkverbindungen auch im industriellen Umfeld einfach zu realisieren, da die Hochfrequenz-Verbindung wenig anfällig auf Reflexionen und Multipfad sei. Dank der günstigen Ausbreitungseigenschaften von 60 GHz seien Funkstrecken bereits in Tunnels oder U-Bahn-Stationen erfolgreich getestet worden.
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Datum: 17.03.2010 - 17:27 Uhr
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