NABU: Ernüchternde Bilanz der CITES-Konferenz - Ausverkauf der Meere Doch kein Schutz für den Heringshai - Japan blockt
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NABU: Ernüchternde Bilanz der CITES-Konferenz - Ausverkauf der Meere Doch kein Schutz für den Heringshai - Japan blockt
Japan, das Gastgeberland der diesjährigen 10. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention zur Biologischen Vielfalt, hat in Doha dafür gesorgt, dass die Artenvielfalt unserer Erde noch stärker unter Druck gerät. Japan hat erfolgreich die CITES-Listung einiger gefährdeter Arten verhindert. Dass es sich dabei überwiegend um wertvolle Arten aus dem Meer handelt, überrascht wenig. "Der Wert dieser Fischarten wird ausschließlich in harter Währung bemessen, ihre düstere Zukunft interessiert niemanden. Wir sind entsetzt, wie verantwortungslos hier mit unseren natürlichen Ressourcen umgegangen wird", kritisierte NABU-Artenschutzexpertin Heike Finke. Unterstützung auf breiter Front erhielt Japan von seinen asiatischen Nachbarn China, Indonesien, Vietnam und Korea.
Zu den Gewinnern zählen die gesamte Gattung der Rotaugenlaubfrösche, vier Leguanarten und der farbenfrohe Zagrosmolch, die ab jetzt besser vor der Bedrohung durch den internationalen Handel geschützt sind. "Wir sind immerhin froh, dass es neben den vielen Verlierern wenigstens noch ein paar Gewinner gibt. Elefanten in Tansania und Sambia bleiben weiterhin in der höchsten Schutzkategorie und Luchse auf Anhang II", so Finke.
Aber auch die EU hat sich in Bezug auf diverse Listungsanträge nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Der internationale Handelsstopp für Eisbären und Eisbärprodukte scheiterte an der fehlenden Zustimmung der EU. Ihre 27 Stimmen hätten das Blatt für den weißen Bären zum Guten wenden können. Auch in der Elefantenfrage ließ die Position der EU aus Sicht des NABU zu wünschen übrig. Uneinigkeit innerhalb der Mitgliedstaaten bezüglich einzelner Anträge hat zu einer lähmenden Patt-Situation geführt. Anstatt sich für die Elefanten stark zu machen, enthielt sich die Union ihrer Stimme. Glücklicherweise konnten sich genug andere Länder dazu durchringen, die Herabstufung der Elefanten in Tansania und Sambia von Anhang I auf Anhang II zu verhindern. "Diese schwache Haltung der EU zu diesen wichtigen Artenschutzfragen ist in unseren Augen nicht tragbar. Wir wissen, dass Deutschland sich wiederholt bemüht hat, hier positiv Einfluss zu nehmen. Zumindest ein kleiner Trost", so Finke abschließend.
Für Rückfragen:
Heike Finke
NABU-Präsidiumsmitglied und Expertin für internationalen Artenschutz
Tel. mobil 0049 (0)179-1102513
Heike.Finke@NABU.de
Claudia Praxmayer
BAG Internationaler Artenschutz
Tel. mobil 0049 (0)172-6166441
Claudia.Praxmayer@NABU.de
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Datum: 25.03.2010 - 18:17 Uhr
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