Skandal-Bio-Schlachthof in Neuruppin stellt Schlachtung ein - Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tierquälerei
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Deutsches Tierschutzbüro fordert harte Strafen für die Täter
Im Entblutungsbereich, wo der Kehlschnitt erfolgt, wurden ca. 100 Tiere dokumentiert, die eine deutliche, zum größten Teil mehrfache (bis zu 12x) Schnappatmung bzw. Maulatmung aufwiesen. Einige der Tiere zeigten zudem eine deutliche Atembewegung an der Brust und Bauchwand. Mindestens 63 Tiere zeigten sehr heftige Bewegungen mit allen Extremitäten. "Die Aufnahmen zeigen immer wieder Tiere, die sich sehr heftig bewegen, nach Luft schnappen und den Kopf bewusst bewegen. Diese Tiere sind weder betäubt noch tot, sondern sie erleiden Höllenqualen" so Peifer. Im Entblutungsbereich wiesen viele der Tiere eine Doppelung von Anzeichen einer Fehlbetäubung auf, hatten also z.B. Schnappatmung und klare Bewegungen mit meist allen Extremitäten. Bei einem Teil der Tiere war eine Auswertung nicht möglich, da die Kamerasicht verdeckt war. "Wir gehen insgesamt von einer Fehlbetäubung von ca. 40 % aus, das ist mit das schlimmste, was man einem Tier antun kann" so Tierrechtler Peifer.
Besonders pikant, der Schlachthof hat auch Bio-Schweine geschlachtet und beleiferte kleine und regionale Metzgereien. Auch die Bio-Company hat Fleisch aus dem Schlachthof bezogen bzw. dort schlachten lassen. Die Bioladen-Kette mit 60 Filialen in Berlin, Brandenburg, Dresden, Hamburg und Potsdam hat die Zusammenarbeit mit dem Schlachthof beendet. Dieses führte sicherlich mit dazu, dass der Schlachthof nun keine Tiere mehr schlachtet. Zudem hat QS den Schlachthof im QS System gesperrt, auch nimmt der Schlachthof nicht mehr an der "Initiative Tierwohl" teil. "Die genauen Hintergründe zur Schlachteinstellung uns bisher nicht bekannt, dennoch begrüßen wir diesen Schritt und sehen dies als Erfolg" so Peifer und ergänzt "Jetzt müssen die Täter hart bestraft werden, Tierquälerei darf nicht folgenlos bleiben". Basierend auf einer Strafanzeige, die das Deutsche Tierschutzbüro bereits im November gestellt hat, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft in Neuruppin (AZ 334 UJs 22891/20) gegen den Schlachthof wegen Verstöße gegen das Tierschutzgesetzt. Auch der Schlachthof selbst hat Strafanzeige gegen einzelne Mitarbeiter gestellt und das zuständige Veterinäramt bereitet selbst offenbar Strafanzeigen vor. In dem Schlachthof wurden 600-700 Schweine pro Woche geschlachtet.
"Immer wieder wird empfohlen bei kleinen, regionalen Betrieben zu kaufen, denn dort würde kein Tier gequält. Unsere Bilder beweisen zum wiederholten Mal, dass dies ein Trugschluss ist" so Peifer und ergänzt "ob klein, regional oder groß und weit weg, kein Tier geht freiwillig in einen Schlachthof und kein Tier will sterben". Die Tierrechtler*innen empfehlen den Verbraucher*innen die vegane Lebensweise, denn nur so ist sichergestellt, dass kein Tier leidet. Abschließend weist das Deutsche Tierschutzbüro darauf hin, dass dies das 14te mal in den letzten 5 Jahren ist, dass Undercover-Bildmaterial Tierquälerei aus deutschen Schlachthöfen aufzeigt. "Wie viele von den angeblichen "bedauerlichen Einzelfällen" müssen Tierrechtler*innen noch aufzeigen bis die Politik anerkennt, dass dringend Handlungsbedarf besteht und Schlachthöfe endlich geschlossen werden?" so Peifer.
Weitere Informationen und Videoaufnahmen finden Sie hier: https://www.tierschutzbuero.de/tierqual-im-bio-schlachthof/
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Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de
Streustraße 68, 13086 Berlin
Datum: 07.01.2021 - 09:40 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Jan Peifer
Stadt:
Berlin
Telefon: 030-270049611
Kategorie:
Handel
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