Deutschlands Zukunft heisst Wachstumsschwäche und Arbeitslosigkeit
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Laut Angaben des Handelsblattes äussern sich andere Experten noch deutlich verhaltener als die Baseler Ökonomen, deren Langzeitprognose auf einem komplexen makroökonomischen Wachstumsmodell fusst. "Ich sehe angesichts der demographischen und der sonstigen Probleme des Landes nicht, dass das Trendwachstum bis 2030 wesentlich über einem Prozent liegen könnte", sagte Hans-Werner Sinn, Chef des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung http://www.cesifo.de. Und Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs http://www.hwwa.de, fürchtet sogar, dass es bei einem Ausbleiben weiterer Reformen zu einem "jobless growth" kommen könne - einer Konjunkturerholung ohne viele neue Vollzeitjobs.
Langfristig werde die Arbeitslosigkeit nicht wegen der wirtschaftlichen Dynamik, sondern nur wegen des demographischen Wandels zurückgehen, betonte Prognos-Geschäftsführer Christian Böllhoff. Ausserdem prognostiziert sein Institut einen dramatischen Anstieg der Beitragssätze zur Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Auch wenn langfristige Prognosen immer mit Fragezeichen versehen werden müssen, dürfte über den weiteren Reformbedarf des Landes kein Zweifel bestehen. "Die Wähler warten jetzt auf schwungvolle Reformen", schreibt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de, in der April-Ausgabe des Fachdienstes "Erfolg". Zentral seien eine Reform des Gesundheitssystems und der Unternehmenssteuern. Es komme in Zukunft darauf an, die Finanzierung des Gesundheitssystems nicht mehr allein den Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu überlassen - zumal deren Zahl sinke.
Bei der Reform der Unternehmenssteuern müsse die paradoxe Situation beendet werden, dass Deutschland zwar mit die höchsten Steuersätze, aber das geringste Steueraufkommen aufweise. "Wir brauchen ein international wettbewerbsfähiges Steuersystem, das endlich auch die Diskriminierung von Personengesellschaften aus der Welt schafft", so der Mittelstandspräsident. Springe die Regierung zu kurz, so verspiele sie das Vertrauen der Wähler. Und die Aussichten für 2030 würden noch düsterer.
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Datum: 03.04.2006 - 14:38 Uhr
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