Sonnenschutzmittel schädigen wichtige Einzeller im Meer

Sonnenschutzmittel schädigen wichtige Einzeller im Meer

ID: 1959995

Foraminiferen – einzellige Organismen, die überwiegend im Meer leben – werden durch Sonnenschutzmittel im Meerwasser geschädigt. Insbesondere die Wirkstoffe in als "umweltfreundlich" verkauften Sonnencremes sind für die Gesundheit der Einzeller gefährlich. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Paläontologie der Universität Wien, die im Journal "Scientific Reports" veröffentlicht wurde.



(firmenpresse) - Foraminiferen sind aufgrund ihrer langlebigen Schalen wichtige Leitfossilien für vergangene Erdzeitalter – doch auch für die Gegenwart machen sie bedenkliche Entwicklungen sichtbar. Die einzelligen Organismen, die überwiegend im Meer leben, ernähren sich von Phytoplankton, also beispielsweise von Algen und Diatomeen. Dadurch spielen sie eine wichtige Rolle beim Transport von Energie in Form von organischer Substanz auf eine höhere trophische Ebene – also entlang der Nahrungskette. "Aufgrund der großen Menge an Foraminiferen in den tiefen wie auch flachen Gewässern und deren Aufnahme von Phytoplankton kann davon ausgegangen werden, dass Foraminiferen einen wesentlichen Beitrag zum globalen marinen Kohlenstoff- und Stickstoffkreislauf leisten", erklärt Petra Heinz, Professorin am Institut für Paläontologie der Universität Wien und Dekanin der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie.

Auswirkungen von Sonnenschutzmitteln in Strandnähe und in Flussdeltas

Diese könnte allerdings vor allem in küstennahen Gebieten beeinträchtigt werden, und zwar durch die Verschmutzung mit Rückständen von Sonnencremes: Eine Studie am Institut für Paläontologie zeigt, dass Foraminiferen beziehungsweise ihre Symbionten, die Kieselalgen, durch Sonnenschutzmittel geschädigt werden. "Wir untersuchten, welche Auswirkungen künstlich hergestellte Sonnenschutzmittel haben, wie sie in höheren Konzentrationen insbesondere in Strandgebieten und Flussdeltas zu finden sind", erklärt der Erdwissenschaftler und Ökologe Michael Lintner, Erstautor der nun im Journal Scientific Reports erschienenen Studie.

Das Forschungsteam konzentrierte sich auf die Foraminiferenart Heterostegina depressa, die zu den Großforaminiferen gehört und als photosynthetische Symbionten Kieselalgen beherbergt, die für ihre Stoffwechselaktivität unerlässlich sind. Die photosynthetische Leistung dieser Kieselalgen wird maßgeblich von physikalischen und chemischen Parametern und dadurch auch durch Umweltverschmutzung durch den Menschen beeinflusst. "Im Detail analysierten wir mögliche Auswirkungen von auf dem Markt erhältlichen Sonnenschutzmitteln auf die Aktivität der Photosymbionten auf H. depressa mittels pulsamplitudenmodulierter Fluoreszenzmikroskopie", erklärt Lintner. Dafür wählte das Forschungsteam vier verschiedene Sonnenschutzmittel aus, von denen zwei als "konventionell" und zwei weitere als "umweltfreundlich" verkauft werden. Außerdem wurde die Wirkung von reinem Ensulizol getestet, das häufig als UV-Blocker in Sonnenschutzmitteln eingesetzt wird.



Dabei zeigte sich, dass insbesondere der UV-Blocker Ensulizol einen starken negativen Einfluss auf die Photobionten hatte; zudem beeinträchtigten so genannte "umweltfreundliche" Sonnenschutzmittel die Gesundheit von Foraminiferen stärker als konventionelle. "Wir gehen davon aus, dass insbesondere Metall-Nanopartikel wie Titandioxid oder Zinkoxid von 'umweltfreundlichen' Sonnenschutzmitteln diese Wirkung verursachen", erklärt Lintner – schließlich seien diese Stoffe bereits als toxisch für mehrere Mikroorganismen eingestuft wurden. Um dies nachzuweisen seien jedoch weitere Studien erforderlich.

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Neues Jahr, neues Glück: Chemaxon stellt neuen CEO Richard Jones vor Maxolen und Ceccato gehen eine strategische Partnerschaft in der Schweiz ein / Italienisches Design trifft auf Premium-Chemie undüberzeugt durch profitable Kompetenz in der exklusiven Fahrzeugwäsche
Bereitgestellt von Benutzer: BiancaBlywisBoesendorfer
Datum: 18.02.2022 - 12:33 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1959995
Anzahl Zeichen: 3714

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Bianca Blywis-Bösendorfer
Stadt:

Berlin


Telefon: 017642745314

Kategorie:

Chemische Industrie


Meldungsart: Erfolgsprojekt
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 18.02.2022

Diese Pressemitteilung wurde bisher 585 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Sonnenschutzmittel schädigen wichtige Einzeller im Meer"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Auslandsbüro der Stadt Wien in Berlin (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Donau-Park in Wien wird zum "DoWOW-Park" ...

In den 60er Jahren noch schick, aber heute ein wenig in die Jahre gekommen: Das beliebte Ausflugsziel Donaupark ist eine der größten Parkanlagen Wiens und hat nun seinen wohlverdienten Neuanstrich verdient. Der Donaupark wird nicht nur optisch zeit ...

Edgy, raw und unique! Lukas Mraz ist „Hungry for more“ ...

Die erste Episode des neuen WienTourismus-Formats „Hungry for more“ ist online und regt beim internationalen Reisepublikum den Appetit an. Sternekoch Lukas Mraz nimmt die Zuseher*innen auf YouTube komplett ungefiltert und zu 100 Prozent Wienerisc ...

Alle Meldungen von Auslandsbüro der Stadt Wien in Berlin


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z