ESG-Risiken gewinnen im Kreditprozess immer mehr Gewicht

ESG-Risiken gewinnen im Kreditprozess immer mehr Gewicht

ID: 2049931

Rund ein Drittel deutscher Banken und Sparkassen berücksichtigt ESG-Risiken bei der Entscheidung über Firmenkundenkredite. Das ergab die Studie „Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Kreditprozess für Firmenkunden“ von PPI AG und FH Münster.



(PresseBox) - Fast 90 Prozent der deutschen Finanzinstitute haben Nachhaltigkeitskriterien bereits in ihren Kreditprozess für Firmenkunden einbezogen oder planen zumindest, dies zu tun. Zu diesem Ergebnis kommt die vom Hamburger Beratungs- und Softwarehaus PPI AG und der FH Münster gemeinsam durchgeführte Expertenumfrage „Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Kreditprozess für Firmenkunden“. Fach- und Führungskräfte aus dem Kreditbereich von Banken und Sparkassen gaben Auskunft, inwieweit Risiken aus den Bereichen Environmental (Umwelt), Soziales und Governance, kurz ESG, in ihre Firmenkundenkreditprozesse einfließen. Die Betrachtung entsprechender Faktoren wurde für die Institute spätestens mit der 7. Novelle der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) regulatorisch relevant. Diese fordert die Einbeziehung von ESG-Aspekten bei Kreditvergabe und Überwachung. „Die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit ist riesig, die Verpflichtung der Finanzindustrie zur Betrachtung der ESG-Risiken daher nur konsequent. Und obwohl inzwischen nahezu alle Kreditinstitute aktiv geworden sind, bleibt noch viel zu tun“, sagt Thomas Paulat, Manager bei der PPI AG und einer der Mitautoren der Studie.

Die Methodik ist in Arbeit

Wie lassen sich ESG-Risiken bei Kreditanfragen realistisch bewerten, woher stammen die notwendigen Daten und welche konkreten Auswirkungen hat das Ergebnis? Auf diese entscheidenden Fragen gibt es vonseiten der Institute noch keine einheitliche Antwort. So überwiegen bei den Bewertungsmethoden derzeit noch Negativlisten für bestimmte Branchen oder Geschäftsmodelle, auch qualitative Komponenten wie Geschäftsmodellanalysen werden häufiger verwendet. Quantitative Analysen in Form von Scorings oder Szenariomodellen kommen deutlich seltener zum Einsatz. Die notwendigen Informationen fragen drei Viertel der Institute beim Kreditnehmer selbst ab, viele werten zudem öffentlich zugängliche Informationen aus. In die Kreditentscheidung fließt das Bewertungsergebnis in zwei Dritteln aller Fälle in Form einer inhaltlichen Würdigung ein. Bei 19 Prozent der befragten Banken und Sparkassen geht die Klassifizierung mit einem Gewicht in die Bestimmung des Ratings, als Element einer Scorecard, ein. „Die Unterschiede zwischen den verwendeten Methoden zur Risikobewertung und



-einbeziehung zeigen, dass die Finanzindustrie hier in einer Art Findungsphase ist“, sagt Thomas Paulat. „Jeder interpretiert die aufsichtlichen Vorgaben etwas anders, zudem ist die Datenlage – noch – dünn. Hier ist definitiv einiges zu tun.“

Unklare Anforderungen

Zur unterschiedlichen Umsetzung trägt die Kommunikation der aufsichtlichen Erwartungen sicherlich bei. Mehr als die Hälfte der Institute hält diese für unverständlich und nicht ausreichend. In jedem Fall erzeugt die Einbeziehung der ESG-Risiken in die Kreditbearbeitung einen Mehraufwand. Knapp die Hälfte der Banken und Sparkassen gibt eine Erhöhung des Zeitaufwands von über fünf Prozent an. Dieser Anteil kann weiter wachsen, denn mehr als ein Drittel der Studienteilnehmer kann hierzu noch keine gesicherten Angaben liefern. Zweifel an der ökonomischen Angemessenheit wären daher verständlich, bestehen aber nicht überall: jeweils knapp 40 Prozent stufen diese als „eher zu hoch“ oder als „angemessen“ ein. „Die Institute sind sich ihrer gesellschaftlichen Mitverantwortung sehr wohl bewusst und wollen diese auch wahrnehmen. Dass das nicht umsonst funktioniert, ist allen klar. Und am Ende stehen vielleicht neue Geschäftsfelder, die entstandene Kosten wieder hereinholen“, erklärt Thomas Paulat.

Die ganze Studie „Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Kreditprozess für Firmenkunden“ kann hier angefordert werden: www.ppi.de/studie-kreditprozess

Die PPI AG ist seit über 30 Jahren als Beratungs- und Softwarehaus erfolgreich für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister tätig. Als stabil wachsende Aktiengesellschaft in Familienbesitz verknüpfen wir Fach- und Technologie-Know-how, um Projekte kompetent und unkompliziert umzusetzen. Im Zahlungsverkehr nehmen wir in Europa mit unseren Standardprodukten eine marktführende Stellung ein. Rund 800 Mitarbeiter konzentrieren sich dabei ganz auf den Erfolg unserer Kunden.

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Die PPI AG ist seit über 30 Jahren als Beratungs- und Softwarehaus erfolgreich für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister tätig. Als stabil wachsende Aktiengesellschaft in Familienbesitz verknüpfen wir Fach- und Technologie-Know-how, um Projekte kompetent und unkompliziert umzusetzen. Im Zahlungsverkehr nehmen wir in Europa mit unseren Standardprodukten eine marktführende Stellung ein. Rund 800 Mitarbeiter konzentrieren sich dabei ganz auf den Erfolg unserer Kunden.



drucken  als PDF  an Freund senden  Übernahme: Westgold will 177 Mio. AUD für Konkurrent Musgrave Minerals zahlen American West: Neue Ergebnisse untermauern Tagebaupotenzial des Kupferprojekts Storm
Bereitgestellt von Benutzer: PresseBox
Datum: 06.06.2023 - 11:36 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2049931
Anzahl Zeichen: 4695

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Geerd Lukaßen
Stadt:

Hamburg



Kategorie:

Finanzwesen



Diese Pressemitteilung wurde bisher 184 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"ESG-Risiken gewinnen im Kreditprozess immer mehr Gewicht"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

PPI AG (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Studie: KI setzt sich in Kernsystemen der Versicherer durch ...

Versicherer möchten künstliche Intelligenz verstärkt nutzen: 81% der befragten Institute sehen vor allem in der Bestandsverwaltung und dem Schadenmanagement eine strategische Bedeutung für KI. Die Software-Anbieter am Markt reagieren darauf und b ...

BayernLB testet elektronische Rechnungen am Bankkonto ...

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) möchte Firmenkunden als erste Landesbank in Deutschland den Service anbieten, elektronische Rechnungen direkt am Bankkonto zuzustellen. Eingehende Rechnungen können die Unternehmen über ihre Bank empfangen, fre ...

Alle Meldungen von PPI AG


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z