Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur kommt es auf Teamwork an

Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur kommt es auf Teamwork an

ID: 2064666

Das Wallbox-Problem

Von Rolf Bienert, Technical and Managing Director der OpenADR Alliance



Rolf Bienert, Managing und Technical Director bei der OpenADR Alliance (Quelle: OpenADR Alliance)Rolf Bienert, Managing und Technical Director bei der OpenADR Alliance (Quelle: OpenADR Alliance)

(firmenpresse) - 25. September 2023 – Sowohl die Energie- als auch die Verkehrswende haben in Deutschland spürbar Fahrt aufgenommen. Das zeigen nicht nur die steigenden Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen, auch in die Ladeinfrastruktur ist Bewegung gekommen. Neben dem, für viele immer noch zu langsamen, Ausbau der öffentlichen Ladestationen ist auch die Nachfrage nach privaten Wallboxen ungebrochen. Eine Entwicklung, die der deutsche Staat bereits 2020 erkannte und über die KfW ein Förderprogramm auf die Beine stellte. Die eigentlich positive Resonanz auf diesen wichtigen Schritt wird rückblickend allerdings durch zwei Faktoren getrübt: Zum einen konnte die große Nachfrage nicht ausreichend befriedigt werden und hunderttausende Anträge wurden nicht berücksichtigt – am Ende zahlte das Programm sogar nur 620 von 800 Millionen Euro aus und viele Bürger gingen leer aus. Zum anderen wäre es mit Blick auf die Zukunft wichtig gewesen, nur intelligente Geräte zu fördern, die zum Zweck des Lademanagements mit den Energieversorgern kommunizieren können und damit eine wichtige Rolle im Smart Grid einnehmen werden. Die Chance wurde nicht genutzt.

Aus diesen Fehlern müssen wir lernen. Ohne Frage braucht Deutschland weitere Förderprogramme, Anreize und Angebote, die Privatpersonen beim Umstieg auf die Elektromobilität unterstützen. Der Ruf nach staatlichen Subventionen ist verständlich, aber das Beispiel der privaten Wallboxen zeigt, dass andere Akteure – allen voran Automobilhersteller und Energieversorger – in der öffentlichen Diskussion nicht vergessen werden dürfen. Denn auch sie haben ein berechtigtes Interesse an einem zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur und dezentralen Energiespeichern. Warum also nicht alle Akteure einbinden? Denkbar sind etwa Komplettpakete beim Kauf eines Elektroautos, die gegen Aufpreis direkt mit einer Wallbox geliefert werden und einen finanziellen Anreiz gegenüber dem Einzelkauf bieten. Denn an den Geräten liegt es nicht, fast alle Automobilhersteller verfügen über ein ausreichendes Angebot und ein ausgebautes Partnersystem für die Installation. Ein mindestens ebenso großes Interesse am Ausbau privater Ladepunkte dürften Energieversorger und Netzbetreiber haben. Dies hat neben einem zusätzlichen Geschäftsfeld auch ganz praktische Gründe: Zum einen lassen sich Melde- und Genehmigungspflichten einfacher erfüllen, wenn die Prozesse direkt mit dem Verkauf beziehungsweise der Installation zusammenfallen. Zum anderen sind Modelle denkbar, bei denen Endnutzer und Energieversorger einen Deal eingehen, etwa kostengünstigere Wallboxen gegen einen partiellen Zugriff auf die Geräte zur besseren Laststeuerung. Mit intelligenten Lösungen und offenen Kommunikationsstandards wie OpenADR lassen sich auf diese Weise nicht nur der Energiebedarf in bestimmten Gebieten leichter abschätzen, sondern auch der Überlastung lokaler Stromnetze entgegenwirken. Eine Win-Win-Situation, die die Aufgabe des zeitnahen Ausbaus der Ladeinfrastruktur auch im privaten Bereich auf mehrere Schultern verteilt. Erfolgreiche Praxisbeispiele gibt es bereits in Kalifornien, wo zahlreiche Gebäude von den Energieversorgern nachgerüstet wurden und nun Teil eines intelligenten Demand-Side-Managements sind.



Im Bereich der öffentlichen Ladeinfrastruktur zeigt sich bereits, dass Endkunden von einem Zusammenspiel staatlicher und privatwirtschaftlicher Akteure bei der Energie- und Verkehrswende profitieren können. Durch die Öffnung der einzelnen Ladepunkte für alle Fahrzeugtypen und -marken wächst der anfängliche Flickenteppich Schritt für Schritt zu einem Netz zusammen. Auch wenn noch viel zu tun ist, die Strategie stimmt. Unter der Voraussetzung, dass die Entwicklung weiter in Richtung offener Standards und Protokolle geht, hat Deutschland gute Chancen, die großen Herausforderungen, die noch vor uns liegen, zu meistern.


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Die OpenADR Alliance ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die gegründet wurde, um Entwicklung, Einführung und Einhaltung des Open Automated Demand Response (OpenADR)-Standards zu fördern. Die Organisation unterstützt Versorgungsunternehmen bei der Verwaltung des wachsenden Pools dezentraler Energieressourcen (DER), zu denen erneuerbare Energien, Energiespeicher, bedarfsorientierte Steuerung und das Laden von Elektrofahrzeugen gehören. Der OpenADR-Standard unterstützt die Kommunikation mit allen DER-Ressourcen, um Änderungen der Lastverteilung, Energiezufuhr und Leistungsdaten von DER-Anlagen zu verwalten. Weitere Informationen unter http://www.openadr.org


Über OpenADR

OpenADR ist ein offener, sicherer, wechselseitiger Informationsaustausch von Preis- und Ereignismeldungen, Demand Response (DR) genannt, der dezentrale Energieressourcen (DER) in Echtzeit ausgleicht. Durch den Standard können Stromanbieter DR-Signale direkt an bestehende Kunden übermitteln, indem sie eine gemeinsame Sprache und bestehende Kommunikationsmittel verwenden, so dass dynamische Preissignale einheitlich zwischen Versorgungsunternehmen, ISOs und Energiemanagementsystemen ausgetauscht werden können.



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Datum: 25.09.2023 - 13:06 Uhr
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Freigabedatum: 25.09.2023

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