Die Totengräber aus Karlsruhe
ID: 208971
aktion-bürgerrechte kritisiert Freigabe des EU-Rettungpakets durch das Verfassungsgericht
Der Schock nach der Entscheidung aus Karlsruhe sitzt tief. Die demokratischen und prozessualen Mängel des EU-Rettungspakets sind nach Meinung der aktion-bürgerrechte derart offensichtlich und tief greifend, dass ein uneingeschränktes "Weiter So!" undenkbar erschien. Doch die Verfassungsrichter haben anders entschieden. In der Abwägung zwischen dem Risiko finanzieller Nachteile und dem Schutz der Grund- und Bürgerrechte hat sich das Gericht ohne jede Einschränkung für die Vermeidung des Risikos finanzieller Nachteile entschieden. Dass die Verletzung der Grundrechte real erfolgt ist, die finanziellen Nachteile aber bisher nicht eingetreten sind: Egal. Dass die EU über Nacht, ohne Beteiligung der Bürger und der Parlamente gewaltige Machtbefugnisse an sich gerissen hat: Egal. Dass Deutschland riesige Summen für Zwecke bereitstellt, die im Grundgesetz gar nicht vorgesehen sind, und gleichzeitig am Kern der grundgesetzlich vorgesehenen Daseinsvorsorge gespart werden soll: Egal.
Was zählt ist der Schutz des Geldes. Vielleicht auch die Angst der Richter das zu tun, wofür sie da sind, nämlich wirkliche Verantwortung zu übernehmen. Das Gericht verschanzt sich hinter juristischen Zuständigkeitsklauseln wie der größte Führer aller Zeiten damals im Führerbunker. Geisterarmeen werden aufgerufen, um den Eindruck zu erwecken, der Kampf gegen den EU-Rettungsschirm wäre nicht verloren. Doch dieser Eindruck ist Unsinn. Ebenso schnell wie die Milliarden für Griechenland in der Ägäis verschwunden sind, werden die neuen Milliarden ihre Abnehmer finden. Es braucht wahrlich kein Diplom und kein Verfassungsamt, um zu verstehen, dass dort, wo Geld ungenutzt herumliegt, auch jemand Gründe findet, um es an sich zu nehmen. Und über was will Karlsruhe dann noch entscheiden, wenn längst alles entschieden und verteilt ist?
Wenn damit allein das Geld des deutschen Bürgers verloren geht, so ist das nach Meinung der aktion-bürgerrechte schlimm, aber bei weitem noch nicht das Schlimmste. Der Kern der moralischen Legitimität des Grundgesetzes wird nach Auffassung der aktion-bürgerrechte durch etwas anders bedroht: Die verfassungsgerichtlich gedeckte Unterdrückung einer öffentlichen Meinungsbildung und Diskussion über das EU-Rettungspaket und seine tiefgreifenden Implikationen. Die Elfenbeinrichter aus Karlsruhe scheinen den Kern der Demokratie nicht mehr im Blick zu haben: Rede, Gegenrede und öffentliche Meinungsbildung. Dieser Kern der Demokratie braucht Schutz, er braucht Zeit und der braucht Köpfe, die nicht nur die nächste Wahl und das nächste Politikeramt im Kopf haben. Indem es diesem Kern der Demokratie den unbedingten Schutz verweigert hat, ist das Verfassungsgericht zum Totengräber der Bürgerrechte mutiert, kritisiert die aktion-bürgerrechte.
www.aktion-bürgerrechte.de
Diese Pressemitteilung ist als Word-Dokument unter:
http://www.aktion-buergerrechte.de/pageID_9812756.html
abrufbar.
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die aktion-bürgerrechte ist eine unabhängige private Initiative zum Schutz und Erhalt der grundlegenden Freiheits- und Bürgerrechte gegen eine sich zunehmend verselbständigende Politik und Bundesregierung. Sie ist dem Grundgesetz, der Freiheit und Würde des Individuums in einem demokratischen Deutschland und Europa verpflichtet.
aktion bürgerrechte
Bernhard Seitz
Badbrunnenstr. 28
70374
Stuttgart
seitz(at)aktion-buergerrechte.de
0176 65808021
http://www.aktion-buergerrechte.de
Datum: 11.06.2010 - 09:47 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 208971
Anzahl Zeichen: 3892
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Bernhard Seitz
Stadt:
Stuttgart
Telefon: 0176 65808021
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Meldungsart:
Anmerkungen:
Diese Pressemitteilung wurde bisher 293 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Die Totengräber aus Karlsruhe"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
aktion bürgerrechte (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).