Social Media in Redaktionen als Arbeitstool etabliert - Journalisten skeptisch gegenüber Paid Conte

Social Media in Redaktionen als Arbeitstool etabliert - Journalisten skeptisch gegenüber Paid Content - Abkehr junger Leser größte Herausforderung

ID: 211870
(ots) -
Mehr als jeder zweite Journalist setzt mittlerweile bei der
redaktionellen Arbeit auf Social Media. Nur ein Viertel sieht gute
Chancen für wirtschaftlich erfolgreiche Paid Content Modelle. Die
größte Herausforderung für heutige Medienmacher ist die Abkehr der
jungen Generation vom Qualitätsjournalismus. Das ergab die Umfrage
"Medien-Trendmonitor 2010 - Journalismus in einem neuen
Informationszeitalter" der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor.
Knapp 2.700 Journalisten haben sich an der Untersuchung beteiligt.

Social Media als tägliches Arbeitstool etabliert / YouTube knapp am
wichtigsten

Journalisten attestieren Social Media eine "hohe" (47 Prozent)
oder gar "sehr hohe" Relevanz (acht Prozent) für die redaktionelle
Arbeit. Trotzdem ist der Anteil der Skeptiker in den Redaktionen aber
immer noch relativ hoch. Ein gutes Drittel schreibt Twitter, Facebook
& Co eine "geringe" (32 Prozent) oder sogar "gar keine" (drei
Prozent) Relevanz zu. Anders sieht es beim journalistischen Nachwuchs
aus. Drei Viertel der Volontäre sagen, dass die sozialen Netzwerke
eine "hohe" oder sogar "sehr hohe" Relevanz haben ("hohe" 53 Prozent;
"sehr hohe" 20 Prozent). Ähnlich sieht es erwartungsgemäß bei den
Online-Redakteuren aus. Auch hier ist man überdurchschnittlich
aufgeschlossen gegenüber Informationen aus dem Web 2.0. Doppelt so
viele Web-Journalisten halten im Vergleich zur Gesamtheit die
Relevanz von Social Media für "sehr hoch" (16 Prozent). Am meisten
setzen die deutschen Journalisten auf YouTube (38 Prozent), knapp
dahinter folgen mit je 37 Prozent XING und Facebook. Twitter ist
überraschenderweise nicht unter den Top Drei. Weniger als jeder
Dritte zwitschert im Job oder recherchiert dort für Artikel und
Beiträge (29 Prozent). In Bezug auf Twitter lohnt aber ein Blick auf
die einzelnen Mediengattungen. Redakteure, die für Online und


Multimedia arbeiten, setzen sich spürbar vom Durchschnitt ab. Sie
arbeiten am meisten mit Twitter (56 Prozent). Auf den weiteren
Plätzen folgen bei dieser Gruppe Facebook mit 52 Prozent und XING mit
49 Prozent. Am wenigsten twittern Journalisten, die bei Zeitschriften
arbeiten. Nur knapp jeder fünfte (19 Prozent) nutzt den Dienst mit
dem blauen Vogel.

Zweifel an Paid Content

Dass die deutschen Medienhäuser in Zukunft mit bezahlten Inhalten
im Web maßgebliche Umsätze generieren werden, glaubt nur ein Viertel
der befragten Journalisten. Sie beurteilen die Chancen für
wirtschaftlich erfolgreiche Paid Content Modelle als "gut" (23
Prozent) oder "sehr gut" (drei Prozent). Die Mehrheit gibt sich
dagegen abwartend ("mittelmäßig", 46 Prozent) oder skeptisch
("schlecht", 19 Prozent). Als Gründe für die Zweifel am Erfolg von
Paid Content wird am häufigsten die weit verbreitete
Umsonst-Mentalität im Web genannt (81 Prozent). Auch die Gefahr, dass
die Leser nach der Einführung von Gebührenmodellen zu
Gratis-Anbietern wechseln, wird als Gefahr eingestuft (63 Prozent).
Auf Platz drei folgt mit einigem Abstand die Befürchtung, dass ältere
Leser nicht bereit sind, von Print auf digitale Bezahlinhalte
umzusteigen (31 Prozent). Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei den
Redakteuren von Online-Redaktionen und Nachrichtenagenturen. Sie
sehen die größten Probleme eher bei der technisch noch unausgereiften
Abwicklung von Paid Content Modellen (Online, 37 Prozent;
Nachrichtenagenturen, 38 Prozent)

Abkehr junger Menschen größtes Problem des Journalismus

Die wichtigste Aufgabe für die Medienmacher von heute ist der
Umgang mit den jungen Leserschichten. Die meisten Journalisten halten
die Abkehr junger Menschen vom Qualitätsjournalismus für die größte
Herausforderung (40 Prozent) ihrer Branche. Allerdings muss dies
differenziert betrachtet werden: Für die Journalisten, die in den
Medienbereichen Online- und Multimedia sowie in Nachrichtenagenturen
arbeiten, steht die Etablierung profitabler Erlösmodelle im Internet
an erster Stelle der Herausforderungen (40 Prozent und 39 Prozent).
Am meisten Angst vor dem Abwandern der jungen Mediennutzer haben
Journalisten, die beim Rundfunk arbeiten (53 Prozent). Ebenso lässt
sich beobachten, dass die Berufseinsteiger mit weniger als einem Jahr
Erfahrung im Job größeres Vertrauen in die jungen Leser haben. Sie
fürchten sich nur zu 29 Prozent vor dem Verlust dieser wichtigen
Zielgruppe. Deutlich pessimistischer sind die Journalisten mit mehr
als 20 Jahren Berufserfahrung. Fast jeder zweite (49 Prozent) hält
die Sorge um die junge Leserschaft für die größte Herausforderung.


Weitere Ergebnisse

- 48 Prozent der deutschen Journalisten glauben von sich, dass sie
für die digitale Zukunft gut gerüstet sind. 14 Prozent sagen sogar
sehr gut.

- 23 Prozent sagen, dass auch die deutschen Verlage und
Medienunternehmen für die digitale Zukunft gut gerüstet sind.

- 67 Prozent meinen, dass im Jahre 2020 zahlreiche heutige
Tageszeitungen nicht mehr erscheinen werden.

- 34 Prozent prognostizieren, dass journalistische Produkte im Jahre
2020 für den Leser deutlich teurer sein werden.

- 72 Prozent sagen, dass Google für die Krise der Medienunternehmen
nicht verantwortlich ist.

- 19 Prozent der Journalisten nutzen ein iPhone, neun Prozent einen
Blackberry, 55 Prozent überhaupt kein Smartphone.

- 38 Prozent setzen bei der Recherche Internet-Videos ein, um sich
ein Bild von Personen zu machen. 34 Prozent verfolgen Events oder
Pressekonferenzen, 31 Prozent wollen im Original sehen, was Menschen
zu bestimmten Themen zu sagen haben.

- 45 Prozent finden, dass sich das Verhältnis von Pressesprechern und
Journalisten verbessert hat.

- 61 Prozent halten es für die wichtigste Fähigkeit, in Zukunft
parallel für Print, Web, SMS und Mobil zu arbeiten. Weit dahinter
rangiert an zweiter Stelle mit 37 Prozent die Beherrschung des
journalistischen Handwerks.

- 43 Prozent sagen, dass ihr Bruttogehalt im Verlauf des letzten
Jahres gleich geblieben ist. 37 Prozent berichten von einer
Steigerung von bis zu zehn Prozent. Sieben Prozent von sinkenden
Bezügen um bis zu zehn Prozent.

- 62 Prozent der deutschen Medienmacher würden ohne zu zweifeln
erneut die journalistische Laufbahn einschlagen.

Über den Medien-Trendmonitors 2010:

- Titel: "Journalismus in einem neuen Informationszeitalter"
- Untersuchungsdesign: Internetbefragung
- Befragungszeitraum: 01. März bis 15. März 2010
- Teilnehmer: 2.682 Journalisten
- Ergebnisse sind im Berichtsband auf eine Nachkommastelle gerundet.


- Berichtsband zum embedden: http://bit.ly/aVuOGB

- Blogbeitrag: http://bit.ly/cYSkMg

- Twitter-Hashtag: #trends10




Pressekontakt:
news aktuell GmbH
Leiter Unternehmenskommunikation
Jens Petersen
Telefon: 040/4113 - 32843
Fax: 040/4113 - 32855
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Datum: 17.06.2010 - 10:09 Uhr
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