BVR-Umfrage: Deutsche verpassen trotz hoher Spartätigkeit eigenes Sparziel (mit Bild)
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Die Deutschen werden beim Sparen ihren eigenen Ansprüchen nicht
gerecht. Das besagt die aktuelle Sparlücke - die Differenz zwischen
Sparziel und tatsächlichem Sparen. Sie liegt einer im April 2010
deutschlandweit im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) von TNS-Infratest
durchgeführten repräsentativen Umfrage zufolge bei 68 Euro pro
Sparer. Damit legten die Bundesbürger ein Drittel weniger auf die
hohe Kante (185 Euro) als sie nach eigener Einschätzung für notwendig
hielten (253 Euro).
"Vor allem junge Menschen und Geringverdiener sehen einen großen
Unterschied zwischen ihrem Sparziel und ihrem tatsächlichen
Sparverhalten. Demgegenüber fällt die Sparlücke bei den Beziehern
höherer Einkommen und bei älteren Befragten niedriger aus", erläutert
BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. Die Befragten mit einem
monatlichen Netto-Einkommen oberhalb von 3.000 Euro sparten sogar
mehr, als sie es für die Erfüllung ihres Sparbedarfs als nötig
erachten.
Spartrend hält an: Geldvermögen in 2009 gestiegen
"Trotz ihrer individuellen Einschätzung, zur Erfüllung der eigenen
Wünsche monatlich noch zu wenig zu sparen, haben die
Sparanstrengungen der Bundesbürger unter dem Eindruck der schwersten
wirtschaftlichen Kontraktion der Nachkriegszeit leicht zugenommen",
so Martin. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die
Sparquote der Bundesbürger, das Verhältnis des Sparens zum
verfügbaren Einkommen, im Jahr 2009 um 0,1 Prozentpunkte auf 11,3
Prozent und erreichte damit den höchsten Stand der letzten 15 Jahre.
Der Trend steigender Sparanstrengungen privater deutscher Haushalte
setzte sich somit fort.
Insgesamt haben die Bundesbürger nach Angaben der Bundesbank im
Jahr 2009 Geldvermögen in Höhe von knapp 147 Milliarden Euro
gebildet, rund 21 Milliarden Euro mehr als Im Vorjahr. Davon haben
sie mit rund mit knapp 50 Milliarden Euro rund ein Drittel bei den
Banken angelegt. "Angesichts des sehr niedrigen Zinsniveaus und der
allgemeinen Erwartung auf eine Zinswende haben die Bürger im Jahr
2009 bei Banken besonders liquide Anlagenmöglichkeiten bevorzugt.
Sichtguthaben verzeichneten somit einen Rekordzufluss an Geldmitteln
in Höhe von 149 Milliarden Euro. Auch Spareinlagen wurden um rund 56
Milliarden Euro aufgestockt", erläutert Martin. Zu Abflüssen kam es
hingegen neben Sparbriefen (-32 Milliarden Euro) bei Termineinlagen
(-124 Milliarden Euro).
Höhere Sparfähigkeit erfordert höhere Qualifizierung
Eine Möglichkeit, den teilweise breiten Abstand zwischen dem als
notwendig befundenen Vorsorgebedarf und dem tatsächlichen Sparen der
Bundesbürger zu schließen, besteht in einer Erhöhung der
Sparfähigkeit der Bundesbürger. "Eine höhere Sparfähigkeit der
Bevölkerung setzt voraus, dass gerade für jüngere Bundesbürger und
Bezieher niedriger Einkommen mehr Chancen bestehen, eine
qualifizierte Arbeit zu bekommen. Die stärkere Förderung eines
lebenslangen Lernens und einer umfassenden und anspruchsvollen
Ausbildung für alle Bildungswege würden beispielsweise den Weg dahin
ebnen", so Martin.
Die aktuelle Studie des BVR ist im Internet unter www.bvr.de ,
Publikationen, Studien/Konjunktur abrufbar.
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Datum: 22.06.2010 - 12:47 Uhr
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