Unternehmen und Betriebsräte leiden bei Personalabbau unter massiven Druck der Gewerkschaften

(firmenpresse) - "Ja, wir müssen Personal abbauen und werden eine Transfergesellschaft gründen. Wir folgen bei unserer Entscheidung der Empfehlung unserer Gewerkschaft." Auf dieser Entscheidungsgrundlage wurden in den vergangenen 24 Monaten in Deutschland hunderte Transferprojekte ins Leben gerufen. Dabei stellt sich die Frage: Welches Interesse verfolgt eine Gewerkschaft, wenn sie Transferdienstleister empfiehlt? Hat sie dabei stets die Unterstützung der betroffenen Arbeitnehmer an einer sozialverträglichen Lösung des Personalabbaus im Blick? Oder doch eher eigene wirtschaftliche Interessen?
Bei genauerer Betrachtung treibt dieses Empfehlungsmanagement sogar noch absurdere Stilblüten. Je nach Region und Gewerkschaft werden immer wieder dieselben Transferdienstleister empfohlen. Laut einer Studie des G.I.B. haben diese Dienstleister im 2. Halbjahr eine durchschnittliche Vermittlungsquote von 31,7% erreicht. Das ist schlechter als die Arbeitsagentur und stellt somit das eigentlich sinnvolle Instrument Beschäftigtentransfer in seiner Gänze in Frage.

Wir haben in Deutschland eine Situation in der die Gewerkschaften offensichtlich nicht mehr die Interessen der Arbeitnehmer vertreten wollen. Es verfestigt sich vielmehr der Eindruck, dass sich Gewerkschaften am Leid ihrer Mitglieder bereichern. Ein Eindruck, den sogar hohe Gewerkschaftsfunktionäre durchaus sehen (so z.B. IG-Metall-Vorstand Jochen Homburg im Handelsblatt vom 15.02.2010).

Unternehmen und freie Arbeitnehmervertreter begeben sich durch dieses Beziehungsgeflecht in eine gefährliche Abhängigkeit von politischer Interessenkungelei. Stärker als bisher sollte daher die Unternehmensleitung als tatsächlicher Auftraggeber am Auswahlprozess teilnehmen.

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Datum: 28.06.2010 - 09:47 Uhr
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