Tag des Handwerks: Besetzungsprobleme im Handwerk führen zu sinkender Beschäftigung // BA-Presseinfo Nr. 37
ID: 2196756

(ots) - Schon seit zehn Jahren dauert es immer länger, bis Betriebe im Handwerk offene Stellen besetzen können. Ein Indiz hierfür ist die Vakanzzeit dieser Stellen, die kontinuierlich angestiegen ist und dauerhaft über der aller gemeldeten Arbeitsstellen insgesamt liegt. Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einem Handwerksberuf bestätigt dieses Bild. Zum Tag des Handwerks beleuchtet die BA die Daten genauer.
Vakanzzeit offenbart Besetzungsprobleme bei gemeldeten Stellen
Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) belegen, dass es für Betriebe immer herausfordernder wird, eine offene Stelle für einen Handwerksberuf zu besetzen. Die Dauer vom frühestmöglichen Besetzungszeitpunkt bis zur Abmeldung einer offenen Stelle bei Arbeitsagenturen und Jobcentern (durchschnittliche abgeschlossene Vakanzzeit) zeigt dies deutlich. Sie stieg für Stellen im Handwerk von 104 Tagen im Jahr 2015 auf 224 Tage im Jahr 2024. Zum Vergleich: Die Vakanzzeit aller gemeldetem Stellen stieg im selben Zeitraum von 84 auf 160 Tage. Sie ist damit in zehn Jahren um 120 Tage gestiegen, während der Anstieg bei allen Stellen nur 86 Tage beträgt. Die Betriebe mit Handwerksberufen brauchen also nicht nur länger bei der Stellenbesetzung, der Anstieg der Vakanzzeit ist außerdem größer als bei allen Berufen insgesamt. Dabei sind die Fachkräfteengpässe in Handwerksberufen groß. Allein 40 Berufe auf Fachkräfteniveau, die typischerweise im Handwerk ausgeübt werden, sind aktuell von einem Fachkräfteengpass betroffen. Die Besetzungsprobleme stehen also auch im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Handwerksberufen sinkt - im Gegensatz zum Trend insgesamt
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einem Handwerksberuf untermauert diesen Befund. Denn die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland insgesamt wächst seit Jahren stetig an, von 30,7 Millionen im Juni 2015 auf rund 34,8 Millionen im Juni 2024. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent. Im gleichen Zeitraum sank die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Handwerk um 110.000 Beschäftige von 3,5 Millionen auf 3,4 Millionen. Das entspricht einem Minus von rund 3 Prozent.
Die Gründe für diese Entwicklung können vielfältig sein: der bereits beschriebene Fachkräftemangel in einzelnen Berufen, eventuell auch Automatisierung oder fehlende Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerbern könnten dazu beitragen. Zumindest bei der Suche nach Bewerberinnen und Bewerbern und bei der Weiterbildung noch nicht ganz passender Bewerberinnen und Bewerbern können Arbeitsagenturen und Jobcenter vor Ort unterstützen.
Die Arbeitgeberservices der Arbeitsagenturen und Jobcenter unterstützen und beraten Betriebe bei der Suche nach geeignetem Personal. Sie helfen auch bei Fragen rund um Qualifizierung und Weiterbildung bis hin zum Nachholen eines Berufsabschlusses. Kontakt zum Arbeitgeberservice vor Ort erhalten Betriebe über die kostenlose Rufnummer: 0800 4 55 55 20 oder im Netz https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitgeber-service
In den offiziellen Arbeitsmarktstatistiken gibt es keine Zuordnung eines Berufs oder einer Firma zum Handwerk. Um trotzdem Aussagen machen zu können, hat die Statistik der Bundesagentur für Arbeit ein Aggregat von "typischen" Handwerksberufen gebildet - das sind Berufe, die eindeutig dem Handwerk zugeordnet werden können. Es gibt aber auch viele Berufe, die sowohl in der Industrie als auch im Handwerk ausgeübt werden können (z. B. Elektronikerinnen und Elektroniker). Enthalten sind zudem nur Berufe mit Berufs-, Weiterbildungs- oder Studienabschlüssen - keine Helferberufe. Das Handwerks-Aggregat stellt also nur eine Teilmenge des Geschehens im Handwerk dar.
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487
Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuellWeitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 10.09.2025 - 10:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2196756
Anzahl Zeichen: 4235
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: ots
Stadt:
Nürnberg
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Diese Pressemitteilung wurde bisher 124 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Tag des Handwerks: Besetzungsprobleme im Handwerk führen zu sinkender Beschäftigung // BA-Presseinfo Nr. 37"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Bundesagentur für Arbeit (BA) (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).