Temperaturvorschriften beim Medikamentenversand: Patienten erwarten strenge Kontrolle / Repräsentat

Temperaturvorschriften beim Medikamentenversand: Patienten erwarten strenge Kontrolle / Repräsentative PHAGRO-Umfrage

ID: 2197457

(ots) - Viele Medikamente werden auch bei Hitze aus dem grenznahen Ausland nach Deutschland verschickt - ohne Temperaturkontrollen. Denn dafür fühlt sich auf beiden Seiten der Grenze keine Behörde verantwortlich. Eine repräsentative Umfrage von Forsa im Auftrag des PHAGRO | Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten erwarten, dass die Einhaltung von Temperaturvorgaben beim Arzneimittelversand kontrolliert wird. Laut Umfrage werden die Pakete vielfach entgegen der Vorschriften nicht persönlich übergeben. "Das Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag, die Regeln für die Vor-Ort-Versorgung und den Versandhandel zu vereinheitlichen, muss jetzt zügig umgesetzt werden," fordert Marcus Freitag, Vorsitzender des PHAGRO.

Von politischer Seite hieß es in den vergangenen Jahren oft, dass über Verstöße der EU-Versender, die zu einer Gefährdung der Arzneimittelsicherheit führen könnten, keine Erkenntnisse vorlägen. Der PHAGRO sieht darin einen Zirkelschluss, denn die dünne Informationslage ist Folge der fehlenden staatlichen Kontrollen. Darum hat er Forsa mit einer Umfrage zur "Arzneimittelsicherheit bei Hitze" beauftragt.

"Die Ergebnisse zeigen, dass Regelungen, die für den Großhandel und die Apotheken gelten und die diese strengstens einhalten, von Versendern missachtet werden. Die Patientinnen und Patienten haben da eine ganz andere Erwartung", berichtet der PHAGRO-Vorsitzende Marcus Freitag. "Wenn 63 Prozent der Befragten sagen, die Einhaltung der Temperaturvorgaben sollte kontrolliert werden, ist das ein klares Signal an die Politik." Nur jeder Fünfte in der Befragung hält die Temperaturkontrollen für verzichtbar. Denn über die Temperaturempfindlichkeit von Medikamenten sind sich die Deutschen mehrheitlich bewusst. 61 Prozent der Befragten hält es für wahrscheinlich, dass Temperaturen von über 25 Grad Celsius die Qualität oder Wirksamkeit von Medikamenten beeinträchtigen.

Bei 27 Prozent der Befragten wurden die bestellten Medikamente schon einmal vor der Wohnungstür oder dem Haus abgestellt, bei 13 Prozent an einem anderen Ort (z.B. in der Garage). Fast ebenso häufig mussten die Medikamente in einer Packstation, bei Nachbarn oder in einem Laden abgeholt werden. Dabei sind auch Versender zu einer persönlichen Aushändigung rechtlich verpflichtet. "Diese Ergebnisse zeigen, dass der Versand über Paketdienstleister, der hier standardmäßig verwendet wird, für Arzneimittel ungeeignet ist", sagt Freitag. "Wenn Arzneimittel bei Hitze im Freien oder in unklimatisierten Innenräumen herumliegen, lassen sich natürlich keine Temperaturvorgaben einhalten."



Dass das Problem mangelnder Kontrollen inzwischen auf bundespolitischer Ebene erkannt wurde, kommt im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD zum Ausdruck. Darin heißt es: "Auch vereinheitlichen wir die Vorgaben für Vor-Ort-Apotheken und Versandapotheken, insbesondere bei der Einhaltung von Kühlketten und Nachweispflichten." Freitag unterstützt das Vorhaben und drängt auf eine schnelle Umsetzung. Die Formulierung im Koalitionsvertrag greife jedoch zu kurz. "Es geht hier nicht nur um kühlkettenpflichtige Produkte," so Freitag. "Es geht um alle Medikamente, die über längere Zeit nicht Temperaturen von über 25 Grad ausgesetzt sein dürfen. Das ist der ganz überwiegende Teil dessen, was derzeit per Standard-Paketversand verschickt wird."

Der nicht temperaturkontrollierte Versand gefährdet nicht nur die Sicherheit und Wirksamkeit der Medikamente, sondern verursacht zudem ungleiche Wettbewerbsbedingungen. Denn der Pharmagroßhandel und die Apotheken vor Ort müssen strenge Temperaturvorgaben einhalten und tragen dafür im Gegensatz zu den Versendern erhebliche Kosten. Es geht auch darum, die flächendeckende Versorgung zu erhalten und zu stärken. "Die Politik hat hier eine Möglichkeit, ohne den Einsatz zusätzlicher finanzieller Mittel die Strukturen der Vor-Ort-Versorgung zu unterstützen", sagt Freitag. "Einfach, indem sie für gleiche Wettbewerbsbedingungen sorgt."

Die Pressemitteilung und den Forsa-Ergebnisbericht finden Sie hier: https://ots.de/CGDnMv.

Pressekontakt:

Stefan Burgdörfer
Pressesprecher
Bundesverband PHAGRO e. V.
Französische Straße 12, D - 10117 Berlin
Tel.: +49 - 30 - 201 88 - 451
E-Mail: medien@phagro.de
www.phagro.de


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Datum: 12.09.2025 - 11:51 Uhr
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