KI darf den Menschen nicht ersetzen: Medizinethikerin Alena Buyx fordert verantwortungsvollen Umgang

KI darf den Menschen nicht ersetzen: Medizinethikerin Alena Buyx fordert verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz

ID: 2199064

Beim 34. IPMA World Congress mahnte Prof. Dr. Alena Buyx klare ethische Leitplanken für KI an. Entscheidungen dürften nie allein Maschinen überlassen werden. KI sei ein mächtiges Werkzeug, doch Verantwortung und Werte müssten beim Menschen bleiben.




(PresseBox) - Künstliche Intelligenz verändert die Welt – und sie stellt die Gesellschaft vor tiefgreifende ethische Fragen. Beim 34. IPMA World Congress in Berlin hat Prof. Dr. Alena Buyx, ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats und Professorin für Medizinethik an der Technischen Universität München, in ihrer Keynote eindringlich davor gewarnt, Verantwortung an Maschinen abzugeben. „KI darf den Menschen nicht ersetzen. Sie muss das Leben von Menschen erweitern, nicht einschränken“, betonte Buyx vor mehr als 1.000 Teilnehmenden aus über 70 Ländern.

KI zwischen Euphorie und Schreckensszenarien

Seit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 sei die Debatte über Chancen und Risiken von KI von Extremen geprägt, so Buyx. Während die einen vor einem „Oppenheimer-Moment“ warnten und Szenarien einer unkontrollierbaren Superintelligenz zeichneten, hofften andere auf eine technologische Lösung aller Probleme. Buyx ordnete diese Positionen ein: „Es ist weder die Apokalypse noch die Utopie. KI ist ein mächtiges Werkzeug – nicht mehr und nicht weniger.“

Ethische Leitplanken für den Einsatz von KI

Besonders relevant für Projektmanagerinnen und Projektmanager sei die von Buyx formulierte Faustregel: KI darf wichtige Entscheidungen niemals allein treffen. „Wir können diesen Technologien nicht vertrauen, wenn es um Verantwortung geht“, erklärte sie. Künstliche Intelligenz könne berechnen, simulieren und optimieren – aber sie habe kein Bewusstsein für menschliche Werte, keine Empathie und kein Verantwortungsgefühl. Darum müsse jede Anwendung von KI transparent, kontrollierbar und auf das Ziel ausgerichtet sein, Handlungsspielräume von Menschen zu erweitern.

Europäische digitale Souveränität als Schlüssel

Ein weiterer Schwerpunkt von Buyx’ Vortrag war die geopolitische Dimension. Derzeit entstünden fast alle großen Sprachmodelle in den USA oder China. Europa dürfe sich hier nicht abhängen lassen. „Wir brauchen digitale Souveränität. Sonst machen wir uns abhängig von Technologien, deren Ziele und Werte wir nicht kontrollieren können“, sagte sie. Als positive Beispiele nannte Buyx das französische Start-up Mistral oder das gemeinwohlorientierte Sprachmodell aus der Schweiz. Europa habe das Know-how, müsse aber den politischen Willen und die nötigen Investitionen aufbringen.



Chancen und Risiken im Alltag

Buyx warnte vor einer unkritischen Nutzung von KI im persönlichen Bereich. Besonders problematisch seien Anwendungen im Bereich mentaler Gesundheit, bei denen Chatbots von Jugendlichen wie Freunde oder Berater in Anspruch genommen würden – mit teils tragischen Folgen. „Diese Systeme sind empathisch programmiert, aber nicht verantwortungsbewusst“, so Buyx. Gleichzeitig verwies sie auf die enormen Effizienzgewinne, die verantwortungsvoll eingesetzte KI ermöglichen könne: In ihrer eigenen Forschungsgruppe habe sich die Zahl der Publikationen durch KI-Unterstützung nahezu verdoppelt. Auch im Projektmanagement ließen sich Zeitpläne optimieren, Risiken besser vorhersagen und Ressourcen effizienter einsetzen.

Appell an Führungskräfte

Zum Abschluss richtete Buyx einen Appell an die anwesenden Führungskräfte: „Nutzen Sie KI – aber nutzen Sie sie bewusst. Entwickeln Sie klare Richtlinien für Transparenz und Kontrolle. Fördern Sie lokale Lösungen und geben Sie europäischen Entwicklern eine Chance.“ Die Gestaltung liege nicht allein bei der Politik, sondern in den Händen jedes Einzelnen, der Verantwortung in Organisationen trage. „KI kann uns entlasten, aber sie darf uns nicht ersetzen. Entscheidend ist, dass wir unser menschliches Selbstbewusstsein behalten und die Technologie im Dienst des Menschen einsetzen.“

Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. ist ein gemeinnütziger Fachverband für Projektmanagement. 1979 gegründet bildet die GPM heute ein weitreichendes Netzwerk für Projektmanagement-Expertinnen und -Experten aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen. Der Fachverband trägt wesentlich zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Projektmanagements in Deutschland bei und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Zertifizierung im Projektmanagement. Über den Dachverband International Project Management Association (IPMA) ist die GPM weltweit vernetzt und bringt auch auf internationaler Ebene die Arbeit an Normen und Standards voran. Mehr dazu unter www.gpm-ipma.de

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Datum: 18.09.2025 - 13:57 Uhr
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