Kranke Herzen schaden auch der Wirtschaft / Vorhofflimmern kostet das Gesundheitswesen jährlich 650 Millionen Euro
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Wirtschaft jährlich durch Herz-Kreislauf-Krankheiten. Allein wegen
des Vorhofflimmerns und -flatterns - den häufigsten
Herzrhythmusstörungen - fielen im Jahr 2008 pro 100
Krankenkassen-Mitglieder 33 Arbeitstage weg. Hinzu kommen die
Aufwendungen für die Behandlung: Zusammen mit Krankenhausaufenthalten
und Medikamenten entstehen Kosten für das Gesundheitssystem pro
Vorhofflimmer-Patient und Jahr von bis zu 8.000 Euro. Zu diesen
Ergebnissen kommt die Studie "Vorhofflimmern" vom IMWF Institut für
Management- und Wirtschaftsforschung.
"Die Gesellschaft unterschätzt die Auswirkungen von Krankheiten
wie Vorhofflimmern massiv. Sie belasten die Volkswirtschaft in
erheblichem Maße. Mehr als 650 Millionen Euro kostet allein
Vorhofflimmern das deutsche Gesundheitssystem pro Jahr", sagt Prof.
Dr. med. Bernd Brüggenjürgen, Leiter des SDK-Stiftungslehrstuhls für
Gesundheitsökonomie an der Steinbeis-Hochschule-Berlin. "Denn zu den
Kosten für die Behandlung, für Krankenhausaufenthalte sowie
ausgefallene Arbeitstage kommen die Aufwendungen für
Folgeerkrankungen wie beispielsweise Schlaganfall oder Herzinfarkt".
Die Ausgaben für die Behandlung dieser Krankheit werden auch in
den kommenden Jahren weiter steigen, davon sind sechs von sieben
befragten Fach- und Führungskräften aus dem Gesundheitswesen
überzeugt. Denn mit zunehmender Lebenserwartung steigt auch die Zahl
der Erkrankungen. Bei etwa 25 Prozent aller über 40-Jährigen wird im
weiteren Lebensverlauf Vorhofflimmern auftreten.
Die Krankheit wirkungsvoller zu therapieren und dabei die Kosten
für die Behandlung möglichst stabil zu halten, ist daher das Ziel der
Forschung. Immerhin sind nach Jahren des Stillstands inzwischen neue
Therapien verfügbar, die das Sterberisiko der Patienten senken und
auch die Behandlungskosten verringern, indem beispielsweise die Zahl
der Krankenhauseinweisungen reduziert wird.
Zusätzlich lassen sich in der Behandlung von Vorhofflimmern
Erfolge verzeichnen, indem Experten künftig besser über diese
Krankheit informiert werden. Denn selbst die Fach- und Führungskräfte
im Gesundheitswesen zeigen teilweise deutliche Wissenslücken über
Vorhofflimmern, wie die Studie zeigt. So ist beispielsweise drei von
zehn Befragten nicht bekannt, dass ein Schlaganfall unter anderem
auch eine Folge von Vorhofflimmern ist. Und 40 Prozent fehlt das
Wissen über Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung bei der
Therapie von Vorhofflimmern. Über die Katheterablation weiß fast
jeder zweite Befragte nicht Bescheid.
Gleichzeitig sollte auch die Bevölkerung intensiver über
Vorhofflimmern aufgeklärt werden. 44 Prozent der Bundesbürger fehlt
grundlegendes Wissen über diese Krankheit, nur jeder Zehnte gilt als
gut informiert.
Hintergrundinformationen:
Im Auftrag des IMWF Instituts für Management- und
Wirtschaftsforschung wurden im November und Dezember 2009 insgesamt
250 Fach- und Führungskräfte aus der Gesundheitswirtschaft zum Thema
Vorhofflimmern befragt.
IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung
Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die
Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für
Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende
Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die
Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen
oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem
Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte
zwischen Wissenschaft und Unternehmen geknüpft werden, die an
fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen
interessiert sind. Dieses Netzwerk wird wesentlich durch Wilhelm Alms
aufgebaut. Er hat als ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Mummert
Consulting vielfältige Erfahrungen mit der Umsetzbarkeit von
Forschungsergebnissen in der Managementpraxis gesammelt und hat es
sich zur Aufgabe gemacht, Brückenschläge zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft zu initiieren.
Wenn Sie an diesem Netzwerk partizipieren wollen, freut sich das IMWF
über Ihre Nachricht. Von wissenschaftlichen Partnern wird erwartet,
nachweislich praxisorientierte Forschung leisten zu wollen. Im
Gegenzug hierzu obliegt es den eingebundenen Unternehmen, relevante
Fragestellungen zu formulieren und die Freiräume für die Aufarbeitung
dieser Themen zu gewährleisten
Weitere Informationen finden Sie unter www.imwf.de
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E-Mail: roland.heintze@faktenkontor.de
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Datum: 01.07.2010 - 09:45 Uhr
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