Studie: KI wird rasant Einzug in die Arbeitswelt halten

Studie: KI wird rasant Einzug in die Arbeitswelt halten

ID: 2203342

(ots) - Gemeinsame Studie der Bonner Wirtschafts-Akademie und der Denkfabrik Diplomatic Council

Studienleiter Harald Müller: "Schon in wenigen Jahren wird der Einsatz Künstlicher Intelligenz im Büroalltag und in der Produktion zur Selbstverständlichkeit werden. Darauf müssen sich die Wirtschaft, die Sozialpartner und die Politik vorbereiten."

Schon in wenigen Jahren wird der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Büroalltag und in der Produktion zur Selbstverständlichkeit werden. Diese Schlüsselaussage entstammt einer gemeinsamen Studie der Bonner Wirtschafts-Akademie (BWA) und der Denkfabrik Diplomatic Council (DC). Mag man diese Aussage angesichts des KI-Booms als wenig überraschend einstufen, so lässt ein weiteres Ergebnis aufhorchen: Humanoide Roboter mit "KI im Kopf" sollen sich innerhalb der nächsten 15 Jahre im großen Stil im Arbeitsalltag breit machen, heißt es in dem BWA/DC-Report "Auswirkungen von KI+Robotik auf die Arbeitswelt". Die Studie wird offiziell auf dem 8. Ordentlichen Gewerkschaftskongress der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) vom 19. bis 24. Oktober in Hannover vorgestellt (Stand 18A, Glashalle).

"Die KI-Durchdringung nicht nur in den Computersystemen, sondern weit darüber hinaus in der realen Welt, wird viel schneller erfolgen als gemeinhin ange-nommen", erklärt Studienleiter Harald Müller, Geschäftsführer der BWA und Co-Chair des "Real-World AI Forum" im Diplomatic Council, das zum engsten Beraterkreis der Vereinten Nationen gehört. Für die Studie waren 150 Führungskräfte aus großen und mittelständischen Unternehmen (Arbeitgeber) sowie Gewerkschaftsfunktionäre als Vertreter der Arbeitnehmerseite systematisch nach ihrer Einschätzung zur KI- und Robotik-Entwicklung in Deutschland befragt worden.

KI im Büro spätestens ab 2027, in der Produktion ab 2030

Demnach sind über zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten sicher, dass KI spätestens 2027 mehr oder minder zum Büroalltag gehören wird, vergleichbar der Office-Software von Microsoft. Der Einzug in Fertigungshallen soll etwas länger dauern. Laut Studie ist ein gutes Drittel (35 Prozent) davon überzeugt, das KI in der Produktion ab 2030 eine maßgebliche Rolle spielen wird. Über die Hälfte (55 Prozent) tippen darauf, dass es erst 2040 soweit sein wird.



"Eine überraschend hohe Bedeutung messen Arbeitgeber wie Arbeitnehmer KI-Robotern zu", zitiert Harald Müller aus der Studie. Beinahe ein Fünftel (18 Prozent) der Befragten kann sich vorstellen, dass Humanoide - also Roboter, die im Aufbau uns Menschen ähnlich sehen und mit KI-Steuerung vergleichbare Tätigkeiten wie Menschen verrichten können - bereits 2030 aktiv sein werden. Weitere 15 Prozent sehen den Einsatz der KI-Roboter bis dahin zumindest auf Teilgebieten voraus. Zehn Jahre später, 2040, werden die Humanoiden auf breiter Front im Alltag präsent sein, prognostizieren 40 Prozent der Befragten. 46 Prozent bleiben allerdings auch langfristig skeptisch; sie glauben nicht an den Aufmarsch der KI-Roboter vor dem Jahr 2050.

Studienleiter Harald Müller ordnet die Umfrageergebnisse ein: "Die entscheidende Frage ist, ob man KI-Roboter als Sprunginnovation einstuft, vergleichbar mit dem Internet oder dem Smartphone. 20 bis 35 Prozent der Befragten gehen offenbar genau davon aus. Aber 40 bis 50 Prozent sind skeptisch und folgen der Devise 'Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird'."

KI-Roboter gefährden Arbeitsplätze in großem Stil

Der BWA-Geschäftsführer geht selbst allerdings davon aus, "dass diese Entwicklung noch viel heißer wird als wir es heute absehen" und rät Unternehmen und Gewerkschaften gleichermaßen, sich darauf einzustellen. Denn falls die Humanoiden künftig unseren Alltag tatsächlich so dominieren werden wie Smartphone und Internet, dann könnten sie rund die Hälfte aller Arbeitsplätze ersetzen, meinen über drei Viertel (77 Prozent) der befragten Führungskräfte aus der Wirtschaft und Gewerkschaftsfunktionäre. 58 Prozent sind fest davon überzeugt, dass in Zukunft beinahe ein Drittel aller Jobs von den "intelligenten Maschinen mit Armen und Beinen" wegrationalisiert werden.

Als Gewinner der "KI-Roboter-Revolution" macht die Studie die Arbeitgeberseite aus - davon sind zumindest 64 Prozent der Befragten fest überzeugt. "Die Produktivitäts- und Kostenvorteile versprechen sprudelnde Gewinne", sagt Harald Müller, "die die Unternehmen hierzulande angesichts der wirtschaftlichen Flaute und des steigenden internationalen Wettbewerbsdrucks allerdings auch dringend nötig haben." 45 Prozent der Befragten sehen aber auch Vorteile für die Arbeitnehmerseite - etwa, weil die "Blechkameraden mit Computerhirn" eintönige oder schwere Arbeiten übernehmen können. Nimmt man die Firmengröße als Maßstab, wird vor allem die Konzernwelt von den KI-gesteuerten Robotern profitieren, meinen 79 Prozent der Befragten. Immerhin 46 Prozent sehen in dieser Entwicklung auch große Potenziale für die mittelständische Wirtschaft. "Viele Mittelständler werden sich erstmals einen Roboter in der Fertigung leisten können", verdeutlicht Studienleiter Harald Müller. Der Grund: Während Industrieroboter "alter Schule" aufwändig für eine bestimmte Aufgabe programmiert werden müssen, soll die künftige Generation der Humanoiden dank maschinellem Lernen und universeller Form und Funktionalität (Menschen-ähnlich!) nach kurzer Anlernphase sehr viele verschiedene Tätigkeiten übernehmen können.

Die Kostenstruktur soll die humanoiden Helfer künftig für den Mittelstand erschwinglich machen, heißt es in der Studie. Zu Anfang wird ein solcher Roboter etwa so viel kosten wie ein Kleinwagen, schätzen zwei Drittel der befragten Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter. Durch Mietkauf und Leasing fällt er damit in den bei Firmenfahrzeugen üblichen Finanzierungsrahmen, meinen 48 Prozent. Zudem werden KI-Roboter zügig im Preis fallen, sagen 58 Prozent der Befragten voraus. Beinahe ebenso viele (56 Prozent) gehen von Produktverbesserungen im Jahresrhythmus aus. Studienleiter Harald Müller erklärt: "Über die Hälfte der Befragten sieht bei den KI-Robotern offenbar eine ähnliche Entwicklung wie bei Smartphones voraus: Jedes Jahr werden die Geräte etwas besser. Aber bei der Frage, ob Humanoide innerhalb der ersten 15 Jahren ihrer Existenz genauso populär wie das vor 18 Jahren erfundene Smartphone werden, herrscht Uneinigkeit und häufig auch schlichtweg Ungläubigkeit. Ähnlich wie sich kaum jemand ein Smartphone vor sagen wir 20 Jahren vorstellen konnte, ist heute die Vorstellung, dass tatsächlich Roboter unterwegs sind, wie man sie bislang nur aus Science-Fiction-Filmen kennt, schwer zu begreifen." Immerhin: Ein knappes Drittel (30 Prozent) der von der Bonner Wirtschafts-Akademie und der Denkfabrik Diplomatic Council befragten Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter ist überzeugt, dass KI-Roboter künftig "so selbstverständlich wie Smartphones" werden.

KI mit Armen und Beinen im Arbeitsalltag

Laut Studie gehen drei Viertel der Befragten davon aus, dass die "KI mit Armen und Beinen" künftig vor allem in der Industrie zum Einsatz kommen wird. Als mögliche Einsatzgebiete werden genannt: Logistik und Supply Chain Management (43 Prozent), Lager und Materialhandhabung (42 Prozent), Wartung (37 Prozent), Qualitätskontrolle (34 Prozent), Montage (29 Prozent), Facharbeiten (28 Prozent) und gefährliche Aufgaben (27 Prozent) sowie die Kleinserien- und Einzelfertigung (24 Prozent). "Das Gros der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter traut der neuen Robotergeneration offenbar beinahe alles zu, wobei die zeitliche Einordnung offenbleibt", sagt Studienleiter Harald Müller. Er verweist darauf, dass 58 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass der Anteil manueller Tätigkeiten, die die KI-Maschinen in der Industrie übernehmen werden, künftig auf bis zu 50 Prozent ansteigen wird. Beinahe ein Drittel (32 Prozent) ist zudem fest überzeugt, dass die KI-Roboter auch im Büro nützliche Tätigkeit übernehmen werden.

BWA-Geschäftsführer Harald Müller mahnt: "Die Studie zeigt, dass wir ein Zeitfenster von einigen Jahren haben, bis diese KI-Roboter-Revolution wirklich stattfinden wird. Diese Zeitspanne sollten Unternehmen und Gewerkschaften gemeinsam nutzen, um sich über den Umgang mit den Folgen dieser Entwicklung auf die Arbeitswelt zu verständigen." Der Chef der Bonner Wirtschafts-Akademie sieht dabei keineswegs nur negative Auswirkungen, wie er betont: "KI und Robotik sind in vielerlei Hinsicht gut geeignet, den Fachkräftemangel zumindest teilweise auszugleichen." Diese Einschätzung teilt mehr als die Hälfte (54 Prozent) der befragten Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter. Allerdings sei auch die Kehrseite der Medaille unübersehbar. Dazu gehören laut Umfrage eine potenzielle Massenarbeitslosigkeit, wie ein knappes Viertel (23 Prozent) der Befragten befürchtet, und die starke Belastung der Renten- und Sozialsysteme (17 Prozent).

"Der Umbau der Renten- und Sozialsysteme ist aufgrund des demografischen Faktors ohnehin unabdingbar", sagt Harald Müller, "die rasanten Fortschritte beim Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt wird diese Entwicklung massiv beschleunigen. Daher ist es höchste Zeit, dass sich nicht nur die Sozialpartner, sondern auch die Politik den damit verbundenen Herausforderungen stellt."

Die BWA Akademie ("Consulting, Coaching, Careers") ist seit über 25 Jahren unter der Geschäftsführung von Harald Müller und Astrid Orthmann als Spezialist für Personalentwicklung, Outplacement, Personalberatung und Training sowie für Arbeitsmarktprogramme wie Beschäftigtentransfer erfolgreich. Die BWA versteht sich als neutraler Vermittler zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften zum Vorteil der Arbeitnehmer. Mit Hilfe der BWA haben mehr als zehntausend Arbeitnehmer eine neue berufliche Zukunft gefunden. Das Spektrum reicht von der Begleitung von Change Management-Prozessen über Vermittlung und Coaching von Führungskräften bis hin zur Unterstützung bei der Gründung eines eigenen Unternehmens. Harald Müller und Astrid Orthmann sind Mitglieder im Diplomatic Council, einem Think Tank mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. BWA-Gründer Harald Müller ist zudem Beiratsmitglied der Stiftung "Bildung und Beschäftigung", die sich für die sozialverträgliche Bewältigung des wirtschaftlichen Strukturwandels einsetzt.

Das Diplomatic Council verbindet einen globalen Think Tank, ein weltweites Business-Netzwerk und eine Charity Foundation in einer einzigartigen Organisation mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. Die Mitglieder verbindet die feste Überzeugung, dass eine florierende Wirtschaft ein wesentliches Fundament für Wohlstand und Frieden darstellt. Zum Mitgliederkreis gehören Diplomaten und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft. Die BWA und Harald Müller in persona sind Mitglied im Diplomatic Council.

Weitere Informationen:

BWA Akademie, Burgstraße 81, 53177 Bonn,
Tel.: 0228/323005-0, E-Mail: info@bwabonn.de,
Internet: www.bwabonn.de

PR-Agentur: euromarcom public relations GmbH,
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Datum: 07.10.2025 - 11:12 Uhr
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