Zusatzbeiträge - Kompass verloren

Zusatzbeiträge - Kompass verloren

ID: 220941

Zusatzbeiträge - Kompass verloren



(pressrelations) -
Einkommensabhängige Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenkasse, wie sie die CDU aktuell vorschlägt, lösen weder die Anreizprobleme, noch korrigieren sie bestehende Fehlverteilungen. Im Gegenteil: Mit ihnen wird ein weiteres, nicht treffsicheres Umverteilungsinstrument eingesetzt.

Im nächsten Jahr droht dem Gesundheitsfonds trotz Bundeszuschuss ein Milliardenloch. Neben überschaubaren Einsparungen auf der Ausgabenseite plant die Koalition Medienberichten zufolge, die bisherige Obergrenze für den kassenindividuellen Zusatzbeitrag anzuheben - je nach Einkommensklasse auf bis zu 2,5 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens. Strukturelle Probleme bleiben dabei aber ungelöst:
  • Ein einkommensabhängig gestaffelter Zusatzbeitrag schafft keinen Anreiz für eine kostenbewusste Nachfrage seitens der Versicherten. Dazu müsste der Versicherungspreis mit den Versorgungskosten steigen oder sinken, nicht aber mit der Einkommenshöhe.
  • Einkommen aus beitragsfreien Quellen, etwa aus Vermietung und Vermögen, bleiben weiterhin außen vor bei der Beitragsberechnung. Viele Haushalte zahlen dadurch weniger für die Krankenversicherung, als sie eigentlich zu leisten imstande wären.
Dabei liegt ein alternatives Finanzierungskonzept längst auf dem Tisch: die Gesundheitsprämie mit einem steuerfinanzierten sozialen Ausgleich. Dieses Modell schafft zum einen Kostenbewusstsein, denn die Prämie spiegelt die Ausgaben der Krankenkassen wider. Zum anderen verhindert sie unerwünschte Mitnahmeeffekte, da auch bisher beitragsfreie Einkommen berücksichtigt werden. Und der Clou: Je nach Ausgestaltung wäre das neue System für den Finanzminister günstiger als der heutige Bundeszuschuss.


Ansprechpartner
Dr. Jochen Pimpertz
Telefon: 0221 4981-760

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 01.07.2010 - 20:17 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 220941
Anzahl Zeichen: 1965

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 215 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Zusatzbeiträge - Kompass verloren"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Detroit ist pleite ? das Ruhrgebiet bald auch? ...

Die ehemalige Autostadt Detroit hat umgerechnet mehr als 15 Milliarden Euro Schulden angehäuft. Jetzt ist die Stadt bankrott. Droht deutschen Kommunen Ähnliches? Immerhin stehen viele tief in der Kreide: Insgesamt betrug der Schuldenberg aller St ...

Der Lohn der guten Tat ...

Das Thema nachhaltiges Wirtschaften gewinnt für deutsche Immobilienunternehmen zunehmend an Bedeutung. Das hat eine Studie ergeben, die im Frühjahr 2013 gemeinsam von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und dem Kompetenzfeld Immobilienökonomik beim I ...

Mehr Binnenmarkt, mehr Wachstum ...

Gelingt es, den Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital zwischen den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union weiter zu liberalisieren, könnte dies helfen, die Krise in der Eurozone besser in den Griff zu bekommen. Denn ein stark ...

Alle Meldungen von Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln)


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z