Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Leute / Hochschulen
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Neulich, beim Besuch der "Zeit"-Interviewer, gähnte in Marcel
Reich-Ranickis häuslichen Bücherregalen die große Leere. Nun ist es
klar: Seine Bücher sind an die Uni Marburg gewandert. Eine feine,
sinnvolle Sache ist die neue Arbeitsstelle für Literaturkritik. Sie
kann gerade auch nachwachsenden Generationen vermitteln, was einen
klugen Kopf und dessen immense Sprachgewalt geformt hat. In
Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts fast noch ohne Medien, in denen die
Lektüre von gesammelten Werken völlig selbstverständlich war.
Denn im Vergleich steckt Kompetenz: Nur durch regelmäßiges Lesen
bildet sich ein Gespür für unterschiedliche Sprachstile,
Sprachrhythmen und Dramaturgien heraus, das dann zur Literaturkritik
befähigt. Dass Marcel-Reich-Ranicki zwar der Literaturpapst, aber
nicht unfehlbar war, wird die Arbeitsstelle nicht unterschlagen
können: Sein spezieller und durchaus autoritärer Stil als Kritiker
hat nicht nur Verehrer gefunden. Doch sein Schachzug, mit dem
"Literarischen Quartett" ganz Deutschland leidenschaftlich
Neuerscheinungen diskutieren zu lassen, war ein riesiger Dienst an
der Literatur.
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 02.07.2010 - 22:00 Uhr
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