Neue Westfälische (Bielefeld): KORREKTUR Duisburger Katastrophe Eine Frage der Verantwortung THOMAS

Neue Westfälische (Bielefeld): KORREKTUR

Duisburger Katastrophe

Eine Frage der Verantwortung

THOMAS SEIM

ID: 233131
(ots) - 19 junge Menschen
sind tot. Technobegeisterte, lebensfrohe junge Menschen, die feiern
wollten, die Musik liebten, die die Gemeinschaft Gleichgesinnter
suchten. Für sie und ihre Angehörigen endete das Wochenende des
Duisburger Liebeszuges in einer Katastrophe. Ihnen gilt am Tag danach
das Mitgefühl und die Trauer der glücklich gesund Gebliebenen und
auch das der entfernten Beobachter. Wer die Begeisterung der
jungen Leute für dieses Fest selbst je kennengelernt hat, der weiß,
wie widersinnig und unfassbar ein solches Ende gerade für dieses, in
seiner gesamten Anlage so unschuldiges Fest ist. Um so stärker
drängen nun die Fragen nach Ursache, vor allem aber nach der
Verantwortung für die Katastrophe. War das Areal zu klein für eine
solche Riesenveranstaltung mit weit über eine Million erwartbarer
Besucher? Warum gab es nur einen Eingang zu diesem Fest? Warum
sperrten Sicherheitsdienste und Polizei diesen Eingang? Warum konnten
die Massen nicht vorher abgeleitet und vom sichtbar überfüllten
Veranstaltungsort fern gehalten werden? Warum mussten überhaupt Zäune
aufgestellt werden für dieses Fest, das doch eigentlich aus dem
Gedanken der Freiheit und des ungezügelten Zugangs geboren wurde? Und
weiter noch: Waren die Verantwortlichen und Veranstalter, die die
Loveparade nach Duisburg steuerten vom Gedanken des gelingenden
Feierns geprägt oder vor allem von der Aussicht auf ein lukratives
Geschäft? Ist also genug Wert gelegt worden auf ein klares
Sicherheitsmanagement im Sinne der Besucher? Haben die Vertreter der
Ordnungsbehörden sorgfältig genug abgewogen, ob ihr
Sicherheitskonzept, die Platzwahl und das Betreuungsmanagement
stimmt? Oder haben sie Bedenken von Feuerwehr und Polizei zu
leichtfertig beiseite geschoben, um des werblichen Effektes einer
gelungenen Massenveranstaltung willen? Alle diese Fragen wird die


Staatsanwaltschaft zu klären haben. Es ist gut, dass sie bereits
damit begonnen hat. Die Loveparade ist seit gestern Geschichte. Es
wird keine neue Veranstaltung in dieser Tradition geben. Und das ist
gut so - auch wenn es eine gewisse Tragik hat, dass ausgerechnet
diese auf friedliches Feiern ausgerichtete Veranstaltung gekippt
wird. Mit den Geschehnissen vom Wochenende verbindet sich nun auch
die Frage, ob solche Giganten-Veranstaltungen überhaupt sein müssen.
Können wir wirklich dem "Höher-Schneller-Weiter" unserer
Wettbewerbsgesellschaft in jeder Frage und unbegrenzt nachgeben? Die
Antwort darauf ist untrennbar verbunden mit der Frage nach der
Vorbereitung der Veranstalter. Es ist gerade gut eine Woche her, da
ist den Organisatoren des "Still-Lebens" auf der Autobahn A 40 mit
kluger und sorgfältiger Vorbereitung ein noch viel größeres Spektakel
zu einer Mischung aus grandiosem Volksfest und kulturellem
Großereignis gelungen. Das zeigt: Nicht die Größe einer Veranstaltung
erweist sich als Problem, sondern die Fähigkeit der Organisatoren,
diesmal der in Duisburg.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
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Datum: 25.07.2010 - 19:13 Uhr
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Politik & Gesellschaft



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