Lausitzer Rundschau: Tote und Verletzte bei der Loveparade in Duisburg / Sorglos in die Katastrophe

Lausitzer Rundschau: Tote und Verletzte bei der Loveparade in Duisburg / Sorglos in die Katastrophe

ID: 233149
(ots) - Die Geschichte der Loveparade, dieser fröhlichen
Demonstration purer Lebensfreude, endet in Tod und Entsetzen. Dass
Duisburgs Bürgermeister Adolf Sauerland (CDU) in einer ersten
Reaktion auf die Katastrophe noch immer von einem "stichhaltigen
Sicherheitskonzept" sprach und "individuelle Schwächen" für das
Desaster verantwortlich machte, mutet an wie der blanke Zynismus.
Gemeint ist damit wohl: Hätten sich alle Besucher diszipliniert
verhalten, dann wäre es zu diesem schrecklichen Unglück nicht
gekommen. Das mag inhaltlich richtig sein oder auch nicht. Aber das
Argument hat so oder so wenig Aussagekraft, weil sich Menschen -
zumal in der Masse - eben nicht immer diszipliniert verhalten. Das
ist eine Binsenweisheit, und ein stichhaltiges Sicherheitskonzept
hätte ihr Rechnung tragen müssen. Die Öffentlichkeit ist nach
Tragödien wie dieser immer schnell bei der Hand, Schuldige
auszumachen. Es zeigt sich darin auch das zutiefst menschliche
Bedürfnis, den Schrecken erklären und damit ansatzweise verarbeiten
zu können. Manchmal geschehen solche Schuldzuschreibungen vorschnell,
manchmal sind sie ungerecht. Und gegen alle Eventualitäten kann man
natürlich nie gewappnet sein. Im Falle der Loveparade von Duisburg
aber wurde ganz offensichtlich eklatant gegen jeden gesunden
Menschenverstand verstoßen. Wie konnte eine Veranstaltung, zu der
mehr als eine Million Besucher erwartet wurden, auf einem Gelände
stattfinden, das maximal Raum für gerade mal die Hälfte bietet? Warum
wurden entsprechende Bedenken im Vorfeld beiseite gewischt? Weshalb
wurden Zu- und Ausgang über einen einzigen verhältnismäßig engen
Tunnel geleitet? Warum wurde das offenkundige Gefahrenpotenzial
dieses Nadelöhrs ebenso ignoriert wie die Tatsache, dass Polizei- und
Rettungskräfte hier im Falle des Falles keinerlei Chance zum
Eingreifen haben würden? Wieso wurden keine weiteren Ausgänge


geöffnet, als das Gelände überfüllt war? Das sind nur einige der
Fragen, die sich nun jedem stellen. Zusammen fügt sich ein Bild
unverantwortlicher Sorglosigkeit. Offenbar handelten Organisatoren
und Behörden nach dem verhängnisvollen Motto: Es ist noch immer gut
gegangen. Unfassbar, wenn das der Grund dafür ist, warum
19Menschen sterben mussten.



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Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481275
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Datum: 25.07.2010 - 21:47 Uhr
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