Wenn Handy und Internet für Rachefeldzüge missbraucht werden
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Ratschläge für Jugendliche und Eltern im Magazin Reader's Digest
Immer mehr Jugendliche nutzen das Internet oder das Handy, um
Hasstiraden gegen Mitschüler zu transportieren oder Intimitäten von
anderen zu verbreiten. "Cyberbullying bekommt zunehmend den Charakter
einer Trophäenjagd. Nach dem Motto: Wer kann mit Bildern aufwarten,
die andere noch mehr bloßstellen", warnt die Professorin Petra Grimm,
Medienwissenschaftlerin an der Hochschule für Medien in Stuttgart, im
Magazin Reader's Digest (August-Ausgabe). In einer repräsentativen
Studie unter 804 Schülern im Bundesgebiet fand Grimm heraus, dass
42,5 Prozent der Befragten schon einmal problematische Handyfilme
oder -fotos gesehen hatten. Ein Teil der Jugendlichen, die schon mit
Cyberbullying konfrontiert waren, betonten in der Umfrage, es sei
ihnen wichtig, nicht selbst gemobbt zu werden. "Das heißt, sie werden
zu Tätern - aus Angst, sonst selbst zu den Opfern zu gehören",
erklärt Grimm.
In seiner neuen Ausgabe widmet sich Reader's Digest ausführlich
dem Thema. Unter dem Motto "Was treibt Ihr Kind im Netz?" werden
Beispiele aufgeführt, wie Kinder und Jugendliche Internet und Handy
benutzen, um Kameraden in Misskredit zu bringen. Häufig würden zum
Beispiel völlig harmlose Bilder bearbeitet, in dem ein Gesicht
mittels Bildbearbeitungsprogramm auf den Körper eines Pornostars
montiert wird. In anderen Fällen werden Schüler beim Umkleiden
gefilmt. Manchmal sei dies als Spaß gedacht, immer wieder werde so
etwas aber auch als Druckmittel genutzt.
"Auch Rache ist ein häufiges Motiv", sagt Dr. Catarina Katzer,
Sozialpsychologin aus Köln und Leiterin internationaler
Forschungsprojekte zu diesem Thema. Der Mangel an Mitgefühl führe zu
niedrigen Hemmschwellen. Katzer beklagt, dass viele Jugendliche die
Macht der modernen Kommunikationswege noch immer völlig unterschätzen
würden. "Es ist eben nicht so, dass diese Bilder nur bei denjenigen
landen, an die sie adressiert sind. Mit einem einzigen Tastendruck
lassen Informationen sich nicht nur klassen- oder schul-, sondern
möglicherweise sogar weltweit verbreiten."
Dabei spielt es eine entscheidende Rolle, dass die modernen
Kommunikationsmittel mittlerweile den Alltag der Jugendlichen
bestimmen. Demnach haben 50 Prozent der Sieben- bis Zwölfjährigen und
95 Prozent der über Zwölfjährigen in Deutschland bereits ein
Mobiltelefon, das heute fast immer auch eine Kamera enthält.
Hinzu kommt, dass 90 Prozent der über Zwölfjährigen inzwischen
täglich ins Internet gehen; die meisten wissen zudem, wie eine Webcam
funktioniert. Vor allem Mobiltelefone würden aus Sicht von
Medienwissenschaftlerin Grimm von den Jugendlichen längst "als
persönlicher Schatz, als Teil des eigenen Körpers" wahrgenommen. Über
soziale Netzwerke wie Facebook oder SchülerVZ seien die Jugendlichen
fast pausenlos "auf Sendung".
In seiner neuen Ausgabe schildert das Magazin Reader's Digest
nicht nur die Problematik, sondern es gibt Eltern auch wertvolle
Tipps. So raten Experten, dass Eltern mit ihren Kindern gemeinsam
einen Chatroom besuchen sollten, um dort nach Bildern von Bekannten
zu suchen. Auf diese Weise könnten die Jugendlichen am ehesten
verstehen, warum man persönliche Inhalte, insbesondere auch Fotos,
nicht ins Internet stellen sollte.
Für den Fall, dass Bilder der Kinder unerlaubt im Netz auftauchen,
rät Cybermobbing-Forscherin Catarina Katzer zur Offensive:
"Dokumentieren Sie das Geschehene, sammeln Sie Material, machen Sie
Screenshots, und gehen Sie damit zur Schulleitung, möglichst auch zur
Polizei." Unabhängig davon sei es ratsam, zusammen mit anderen Eltern
und Lehrern an der Schule einen Aktionsplan zu erarbeiten. Darin
können Ansprechpartner festgelegt sein, an die sich Opfer von
Cybermobbing wenden können.
Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die August-Ausgabe von Reader's Digest
Deutschland ist ab sofort an zentralen Kiosken erhältlich.
Artikel aus der August-Ausgabe zum Download:
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Datum: 27.07.2010 - 09:00 Uhr
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