Forschen für eine nachhaltige Zukunft / Der Themendienst des Fachbeirats für den ökologischen Landbau - Ausgabe 08/2010
ID: 236397
Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Jede Themendienst-Ausgabe wird
von einem Team von sechs Journalisten erstellt und von einem eigens
dafür einberufenen Fachbeirat geprüft und herausgegeben. Ziel ist die
bessere Verknüpfung von Forschung und Praxis im Bereich Ökolandbau.
Zielgruppe des Themendienstes sind Journalisten und interessierte
Akteure im Bereich Ökolandbau.
Ausgabe 08/2010
INHALT
1. Vorfahrt für den Klimaschutz: Wie der Ökolandbau seine
Betriebssysteme optimieren kann
2. Hühnerhaltung: Welche Pflanzenarten die artgerechte
Freilandhaltung unterstützen
3. Den Boden schonen mit sanftem Pflügen: Wie Ökobauern ihre
Bodenbearbeitung optimieren können
4. Bio oder nicht Bio? Wie man Lebensmittel aus ökologischem Anbau
von konventionellen Produkten unterscheiden kann
5. Imagegewinn oder Gesichtsverlust? Die gemeinsame Vermarktung
von ökologischen und konventionellen Produkten
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1. Vorfahrt für den Klimaschutz: Wie der Ökolandbau seine
Betriebssysteme optimieren kann
Wie kann die biologische Landwirtschaft einen noch größeren
Beitrag zum Klimaschutz leisten? Dieser Frage wird im Rahmen eines
interdisziplinären Projektes nachgegangen. Die Ausführung des
Projekts wird von Forschern der Technischen Universität München
betreut. In einem ersten Schritt werden mit dem Pflanzenbau und der
Milchviehhaltung beispielhaft die Bereiche mit dem zunächst größten
Umsatz an Klimagasen herausgegriffen. In einem zweiten Schritt zeigen
die Forscher die wesentlichen Einflussfaktoren und wollen
herausfinden, wie die Emissionen verringert werden können. Die
Ergebnisse sollen es erleichtern, die Betriebe entsprechend zu
beraten und den ökologischen Landbau weiterzuentwickeln.
2. Hühnerhaltung: Welche Pflanzenarten die artgerechte
Freilandhaltung unterstützen
Unter natürlichen Bedingungen verbringen Hühner mehr als die
Hälfte des Tages damit, zu picken, zu scharren und nach Futter zu
suchen. In der ökologischen Hühnerhaltung ist es deshalb zwingend
vorgeschrieben, den Tieren genügend Auslauf ins Freie zu bieten. Doch
die Grasnarbe ist damit höchsten Belastungen ausgesetzt - vor allem
in stark frequentierten Bereichen. Wissenschaftler der Universität
Göttingen untersuchen derzeit, welche Pflanzenarten sich am besten
eignen, den Hühnern einen ansprechenden Grünauslauf zu bieten. Das
hat nicht nur optische Gründe, sondern kommt auch der artgerechten
Haltung der Tiere entgegen.
3. Den Boden schonen mit sanftem Pflügen: Wie Ökobauern ihre
Bodenbearbeitung optimieren können
Wer Saatgut einfach auf den Boden streut, wird niemals etwas
ernten - das wissen selbst Hobbygärtner. Eine Bodenvorbereitung, zum
Beispiel durch Pflügen, ist daher unerlässlich. Doch jedes Aufreißen
der Ackerkrume hat auch Nachteile, denn das Bodenleben wird gestört
und die Abtragung des wertvollen Bodens durch Wind und Wasser
gefördert. Deutsche Forscher haben nun untersucht, ob es für den
Ökolandbau mögliche Auswege aus diesem Dilemma gibt. Sie begleiteten
über drei Jahre mehrere Ökobetriebe, die neue Verfahren der
Bodenbearbeitung getestet haben. Das Ergebnis: Schonende
Bodenbearbeitung ist ohne wesentliche Ernteeinbußen möglich. Auf das
tiefe und für den Boden besonders schädliche Pflügen kann sogar ganz
verzichtet werden. Die Forschungsergebnisse sind jetzt in dem Buch
"Öko-Ackerbau ohne tiefes Pflügen" erschienen.
4. Bio oder nicht Bio? Wie man Lebensmittel aus ökologischem Anbau
von konventionellen Produkten unterscheiden kann
Die Vielfalt und Menge an ökologischen Lebensmitteln nimmt in
Europa weiter zu. Es ist ein Wachstumsmarkt. Deshalb wird es immer
wichtiger, mit geeigneten Analysemethoden die Qualität der
Lebensmittel überprüfen zu können. Die Herausforderung besteht darin,
Produkte aus ökologischem und konventionellem Anbau zuverlässig
voneinander unterscheiden zu können. Wissenschaftler der KWALIS
Qualitätsforschung Fulda GmbH haben zu diesem Zweck verschiedene
Analysemethoden getestet - und dabei überprüft, ob diese tatsächlich
helfen, pflanzliche Lebensmittel aus konventionellem und ökologischem
Anbau auseinanderzuhalten. Die Forscher untersuchten Äpfel, Möhren,
Mais und Weizen. Die Proben stammten sowohl aus wissenschaftlich
definierten Langzeitversuchen als auch aus ökologisch und
konventionell arbeitenden Anbaubetrieben. Dabei konnten die Forscher
zeigen, dass die Proben aus ökologischem Anbau eine bessere
arttypische Ausprägung aufweisen und der Nachweis des jeweiligen
Anbauverfahrens einwandfrei funktioniert.
5. Imagegewinn oder Gesichtsverlust? Die gemeinsame Vermarktung
von ökologischen und konventionellen Produkten
Welche Chancen oder Probleme entstehen bei der Vermarktung von
ökologischen und konventionellen Produkten unter einer gemeinsamen
Regionalmarke? Dieser Frage gehen Forscher des Instituts für
ländliche Strukturforschung (IflS) an der Johann Wolfgang
Goethe-Universität Frankfurt nach. Rund 150 Regionalinitiativen in
Deutschland vermarkten Bioprodukte, rund 100 davon gemeinsam mit
konventionellen Produkten, meist unter gemeinsamen Regionalmarken.
Die Vermarktung erfolgt häufig über den konventionellen
Lebensmittelhandel. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, welche
Chancen und Risiken die Verwendung von Regionalmarken im
Naturkostfachhandel bietet. Um die Möglichkeit einer verstärkten
Nutzung der Regionalmarken zu prüfen, sollen Status quo, Probleme
sowie mögliche Synergie-Strategien mit Regionalinitiativen analysiert
werden.
Den kompletten Inhalt der achten Ausgabe 2010 finden Sie unter
http://www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau/
Der Newsletter kann bestellt werden unter
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Pressekontakt:
Elmar Seck
Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau
in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Tel.: (02 28) 99 68 45-29 26
Fax: (02 28) 68 45-29 07
E-Mail: themendienst@oekolandbau.de
http://www.oekolandbau.de
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Datum: 02.08.2010 - 09:08 Uhr
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