Erstattung der Rauchentwöhnung rechnet sich - Professor Jürgen Wasem: "Die Zahlen sprechen fÃ

Erstattung der Rauchentwöhnung rechnet sich - Professor Jürgen Wasem: "Die Zahlen sprechen für sich!"

ID: 239608
(ots) - 1.338 Euro - diesen Betrag könnten Krankenkassen
über den Lebenszyklus eines Rauchers mit chronisch obstruktiver
Lungenerkrankung (COPD) sparen, wenn sie ihm eine medikamentös
unterstützte Rauchentwöhnung anbieten würden. Dies belegt eine Studie
des Gesundheitsökonomen und Regierungsberaters Professor Dr. Jürgen
Wasem von der Universität Duisburg-Essen. An COPD leiden in
Deutschland etwa fünf Millionen Menschen [1]. In 80 Prozent der Fälle
ist das Rauchen ursächlich [2].

"Unsere Studien belegen, dass eine medikamentös unterstützte
Rauchentwöhnung einerseits gesundheitsökonomisch sinnvoll ist und
gleichzeitig Lebensjahre gerettet werden können", erläutert Wasem.
Die Erstattung von Medikamenten zur Rauchentwöhnung wäre demnach
nicht "überflüssig", wie in einem Artikel des Handelsblatts vom 6.
August 2010 behauptet wurde.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat bereits im Oktober 2009
[3] beschlossen, die Rauchentwöhnung auch mit Medikamenten für
COPD-Patienten im Rahmen eines strukturierten Behandlungsprogramms zu
erstatten. Dieser Beschluss ist auf Grundlage einer
Leitlinienbewertung [4] des Instituts für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ergangen und liegt dem
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vor, das über die Umsetzung
auf dem Weg einer Rechtsverordnung entscheiden muss. Über 500.000
COPD-Patienten nehmen in Deutschland an strukturierten
Behandlungsprogrammen teil.

Auch Ärzte und Fachgesellschaften fordern Erstattung der
Rauchentwöhnung

Neben dem Deutschen Ärztetag [5] fordert auch die Deutsche
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) [6],
Medikamente zur Steigerung der Erfolgsaussichten einer
Rauchentwöhnung in die Erstattungspflicht der GKV aufzunehmen.
"Gerade im Hinblick auf die COPD ist eine Tabakentwöhnung nicht nur


die wirksamste, sondern auch kosteneffektivste Maßnahme, um das
Voranschreiten der Erkrankung zu stoppen und damit - auch kurzfristig
- weitere Kosten zu sparen", so Professor Dr. Stefan Andreas, Leiter
der Arbeitsgruppe Tabakprävention bei der DGP, auf einer
Presseveranstaltung von Pfizer. Deutschland sollte von anderen
Ländern lernen. Selbst im sparsamen englischen Gesundheitssystem
werden Therapien zur Rauchentwöhnung ohne Einschränkungen erstattet.

Die aktuelle gesetzliche Regelung, dass Medikamente zur
Rauchentwöhnung als Lifestyle-Präparate gelten - wie beispielsweise
auch Präparate gegen Haarausfall - und deshalb aus dem
Leistungskatalog der Krankenkassen ausgeschlossen sind, sei deshalb
schwer nachzuvollziehen, so Wasem. Krankenkassen übernehmen aktuell
zwar einen Teil der Kosten für Rauchentwöhnungskurse. Für
medikamentöse Hilfen, die die Erfolgsquote einer Rauchentwöhnung
verdoppeln können [7], müssen Patienten bislang aber selbst
aufkommen.

Wasem hat analysiert, wie hoch die der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) entstehenden Lebenszeitkosten chronisch
kranker Raucher sind, die ein verschreibungspflichtiges Medikament
zur Rauchentwöhnung erhalten. Berechnungsgrundlage waren die in den
Zulassungsstudien des Medikaments ermittelten Abstinenzraten nach 12
Monaten. Demnach liegt die langfristige Erfolgsquote der
medikamentösen Rauchentwöhnung bei etwa einem Drittel, gegenüber 15
Prozent bei Plazebo [8]. Das Ergebnis der Analyse in Bezug auf die
COPD: Bei medikamentöser Rauchentwöhnung verursacht ein Patient
restliche Lebenszeitkosten von 23.646 Euro. Bei einer Entwöhnung mit
Plazebo fallen 24.984 Euro an - die GKV spart somit 1.338 Euro pro
Patient.

Quellen:

1. Bundesverband der Pneumologen, 2010
( http://www.lungenaerzte-im-netz.de/lin/show.php3?id=35&nodeid )

2. Rabe KF, Hurd S, Anzueto A, et al.: Global Strategy for the
Diagnosis, Management, and Prevention of Chronic Ob structive
Pulmonary Disease: GOLD Executive Summary. Am. J. Respir. Crit. Care
Med. 176 (6): 532-55 (2007)

3. Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), Beschluss vom 15.10.2009 (
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/903/ )

4. IQWiG-Berichte 2008, Nr. 36, Auftrag V06-04. Abschlussbericht.

5. Bundesärztekammer, Beschlussprotokoll 113. Deutscher Ärztetag. S.
121 (2010)

6. Andreas S et al.: Tabakentwöhnung bei COPD. Pneumologie; 62:
255-272 (2008)

7. Fiore M.C. et al. Treating Tobacco Use And Dependance 2008 Update,
U.S. Department of Health and Human Services

8. Cahill K, Stead LF, Lancaster T: Nicotine receptor partial
agonists for smoking cessation. Cochrane Database of Systematic
Reviews (2008)



Kontakt und weitere Informationen:
Pfizer Pharma GmbH
Thomas Biegi
Tel: 030 - 55 00 55 - 51088
thomas.biegi@pfizer.com

Journalistenservice:
medical relations GmbH
Oliver Löw
Tel: 02173 - 9769 - 15
oliver.loew@medical-relations.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 09.08.2010 - 09:26 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 239608
Anzahl Zeichen: 5468

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Vermischtes



Diese Pressemitteilung wurde bisher 346 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Erstattung der Rauchentwöhnung rechnet sich - Professor Jürgen Wasem: "Die Zahlen sprechen für sich!""
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Pfizer Deutschland GmbH (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Pfizer Deutschland GmbH


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z