NABU-Jahresbilanz 2009 - Stabile Verbandsentwicklung trotz Wirtschaftskrise

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ID: 240489

NABU-Jahresbilanz 2009 - Stabile Verbandsentwicklung trotz Wirtschaftskrise



(pressrelations) -
Tschimpke: Energiepolitik wird zur Messlatte für Schwarz-Gelb

Berlin - Der NABU konnte auch im Krisenjahr 2009 auf breite Unterstützung in der Bevölkerung bauen. Die Verbandsentwicklung blieb trotz Wirtschaftskrise stabil. Die Mitgliederzahl hat sogar leicht auf 426.000 zugenommen (2008: 419.000). Hinzu kommen noch über 40.000 Förderer, die den NABU dauerhaft unterstützen. Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Erbschaften konnten weiter gesteigert werden und bilden mit einem Anteil von 79 Prozent das Fundament der Naturschutzarbeit. Den größten Anteil der Einnahmen von insgesamt 20,9 Millionen Euro machten mit 13,5 Millionen Euro (2008: 13,3 Millionen
Euro) die Mitgliedsbeiträge aus.

"Die Erschütterungen auf den Finanzmärkten weltweit haben viele Menschen getroffen oder verunsichert. Ich freue mich, dass wir auch in Krisenzeiten viel Zuspruch genießen. Inzwischen blicken wir auf eine 111-jährige Verbandsgeschichte. Jeder 200. Deutsche ist ein NABU-Mitglied. Das motiviert - wir werden uns auch weiterhin mit aller Kraft für die Belange des Natur- und Umweltschutzes einsetzen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts 2009 in Berlin.

Der schwarz-gelben Bundesregierung attestierte der NABU-Präsident eine schwache Öko-Bilanz. Tschimpke: "In Planung sind immer noch unsinnige Straßenbauprojekte und der Schienenverkehr wird weiter benachteiligt.
Auf EU-Ebene blockiert Agrarministerin Aigner den ökologischen Umbau der Agrarsubventionen, und auch die Aufweichung der sogenannten Eingriffsregelung im Naturschutzrecht ist zu beklagen." Positiv zu bewerten sei die Sicherung von naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen als "Nationales Naturerbe" und der Wille, ein Bundesprogramm für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzurichten.

Die Bewährungsprobe der Großen Koalition stehe im Herbst mit der Vorstellung des Energiekonzeptes an. "Die Energiepolitik wird zur Messlatte für Schwarz-Gelb. Das Ziel muss sein: weg von Atom und Kohle hin zu erneuerbaren Energien. Sollte das Konzept nur dazu dienen, eine Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke zu rechtfertigen, wird die Bundesregierung an ihren eigenen, im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Ansprüchen scheitern", so Tschimpke. Das Konzept müsse ermitteln, bis wann und unter welchen Voraussetzungen erneuerbare Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich Öl, Kohle, Gas und Uran ersetzen können. Das alles verbunden mit klaren Vorgaben zur Einsparung von Energie, um Ressourcen und Ökosysteme zu schonen.



Tschimpke: "Der aktuelle Streit in der Union um längere Betriebszeiten für Atommeiler lässt tief blicken. Forderungen nach einer Laufzeitverlängerung für Reaktoren bis zu 14 Jahren führen ein zukunftsfähiges Energiekonzept bereits im Vorfeld ad absurdum.
Atomenergie ist eine überflüssige Risikotechnologie. Bei dem bereits jetzt absehbaren Ausbau der erneuerbaren Energien brauchen wir ab 2020 keine Atomenergie mehr."

Unter dem Motto "Fast weg" startete der NABU im vergangenen Jahr eine bundesweite Kampagne gegen das Artensterben. Im Zentrum standen bedrohte Arten wie Weißstorch, Laubfrosch, Kabeljau und Wolf sowie die
"Naturschutzmacher": die vielen ehrenamtlich Aktiven in den rund 2.000 NABU-Orts- und Kreisgruppen, die sich vor Ort für den Artenschutz engagieren. Die Kampagne ist in diesem Sommer fortgesetzt worden.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Verbandsarbeit war und ist der Klimaschutz. Der UN-Klimagipfel in Kopenhagen Ende 2009 endete mit großer Ernüchterung. "Konkrete Verpflichtungen zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes wollten vor allem die Industrienationen nicht eingehen. Der Klimagipfel in Kopenhagen scheiterte auch an der uneinheitlichen Haltung der EU, die die Bundesregierung mit zu verantworten hat", so Tschimpke. Für einen weltweit wirksamen Klimaschutz sei eine Verringerung der Treibhausgase in den Industriestaaten um 40 Prozent bis 2020 und um 95 Prozent bis 2050 erforderlich. Die internationalen Klimaverhandlungen müssten letztendlich in einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag münden, wenn sie tatsächlich erfolgreich sein wollen.

Von der bevorstehenden Weltnaturschutzkonferenz im japanischen Nagoya
(18.-29.10.) erwartet der NABU klare Signale im Kampf gegen das Artensterben. "In Nagoya müssen die Regierungen der Welt eine ambitionierte Strategie zur Rettung der biologischen Vielfalt und von Ökosystemen beschließen. Bis 2020 muss die Trendwende erreicht und ein Großteil der Arten und Lebensräume auf dem Weg der Erholung sein", betonte der NABU-Präsident. Das weltweite Netz von Schutzgebieten müsse auf die Weltmeere ausgedehnt werden und ausreichend finanziert werden.

Vor diesem Hintergrund wies Tschimpke auf den großen wirtschaftlichen Wert intakter Ökosysteme hin. Laut der UN-Studie "The Economics of Ecosystems and Biodiversity" (TEEB) verursachen Unternehmen in Natur und Umwelt Schäden von etwa 2,2 Billionen (= 2.200 Milliarden) US-Dollar im Jahr. "Die Gratis-Dienstleistungen der Natur müssen sich endlich als Faktor in ökonomische Bilanzen wiederfinden. Die Erde darf nicht länger ein frei verfügbares Rohstofflager für die Konzerne dieser Welt sein", so Tschimpke.

Die NABU-Aktiven leisten bundesweit pro Jahr 3,3 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden. Der NABU förderte 2009 die Arbeit seiner
Orts- und Kreisgruppen mit 7,3 Millionen Euro. Der Anteil der allgemeinen Verwaltungsausgaben konnte von sechs auf fünf Prozent der Gesamtausgaben gesenkt werden.

NABU-Jahresbericht im Internet zu finden unter www.NABU.de/Jahresbericht


Für Rückfragen:
Kathrin Klinkusch
NABU-Pressesprecherin
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Datum: 10.08.2010 - 14:47 Uhr
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