F.A.Z. - Voß: Rufmord und Vertuschung / Bayerischer Linkspartei-Schatzmeister Voß greift Gysi an
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Der Schatzmeister des bayerischen Landesverbandes der Linkspartei, Ulrich Voß,
hat nach Information der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in einem offenen Brief
an den Bundesvorstand und an Gregor Gysi, den Fraktionsvorsitzenden im
Bundestag, auf Vorwürfe aus seiner Partei geantwortet. Informationen, er selbst,
Mitglieder seiner Familie und große Teile seines Kreisverbandes seien
"Karteileichen" und zahlten keine oder nur verspätet ihre Beiträge, sieht er als
gezielt aus der Partei gegen ihn gerichtete Rufmordversuche und als gravierenden
Verstoß gegen den Datenschutz an.
In dem Brief, der der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt, verlangt er zu
erfahren, wer die Informationen über seine Familie an die Öffentlichkeit gegeben
hat. Die Kritik von Voß richtet sich vor allem gegen Gysi. Der
Fraktionsvorsitzende hatte Voß in dieser Woche zum Rücktritt aufgefordert und
ihm der "Denunziation" bezichtigt. Voß wirft Gysi in dem Brief nun
Fehlinformation vor.
Gysi hatte gesagt, für "Karteileichen" eines Landesverbandes sei vor allem der
Schatzmeister verantwortlich. Gysi aber sei anwesend gewesen, als im April ein
neuer bayerischer Vorstand gewählt worden sei - er wisse also, dass seine
Vorgängerin für die von ihm kritisierten Missstände zu belangen sei. Doch ihr
habe der neue Vorstand die Zuständigkeit für die Mitgliederdatei übertragen. Voß
hatte am Wochenende erklärt, ein Drittel der 3200 Linkspartei-Mitglieder zahlten
keine Beiträge und seien "Karteileichen". Das hatten maßgebliche Vertreter der
Linkspartei für die westdeutschen Landesverbände bestätigt.
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Datum: 20.08.2010 - 12:55 Uhr
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