Rentendiskussion: Jeder dritte Bundesbürger will im Rentenalter weiter berufstätig sein / Der Wunsch nach sorglosem Ruhestand wird sich für viele nicht erfüllen / Bundesbürger haben Angst vor Altersarmut
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Ruhestand zu treten: Rund vier von zehn Männern wollen über das
Rentenalter hinaus arbeiten. Bei den Frauen ist der Anteil zwar
deutlich geringer, liegt aber immerhin noch bei 27 Prozent. Dies
ergab die Studie "Kundenkompass Selbstbestimmung im Alter" der
Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in Zusammenarbeit
mit dem F.A.Z.-Institut auf der Basis zweier repräsentativer
Bürgerbefragungen. "Der Plan, länger dem Beruf nachzugehen,
entspricht dem Wunsch nach Selbstbestimmung im Alter, ist für viele
natürlich aber ebenso eine Frage des Geldes", sagt Dr. Ralf Suhr,
Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Sinkende Leistungen der Renten- und Krankenversicherung bei
gleichzeitig steigenden Abgaben - die Deutschen machen sich keine
Illusionen darüber, dass es der eigenen Generation im Alter
schlechter gehen wird als den jetzigen Rentnern. Neun von zehn
Bundesbürgern sind überzeugt, Konsumverzicht üben zu müssen, um im
Ruhestand über die Runden zu kommen. Jeder Dritte fürchtet sich vor
Altersarmut.
Rund drei Viertel der Befragten gehen nicht mehr davon aus, dass
ihnen die gesetzliche Rente im Alter einen angemessenen
Lebensstandard sichern wird. Vor allem die Generation der unter
30-Jährigen rechnet mit deutlich geringeren Sozialleistungen. Rund 37
Prozent der Bundesbürger erwarten, dass sie im Alter auf die
Unterstützung der Gesellschaft angewiesen sein werden.
Insgesamt nehmen die Bundesbürger die Risiken des Alters
intensiver wahr als früher, weil sie sich bewusster mit dem Thema
Pflege befassen. Und stärker als in der Vergangenheit sehen sie auch
die Verantwortung für den Pflegefall bei sich selbst. Ihr Ziel ist es
vor allem, Angehörige finanziell nicht zu belasten. Die Deutschen
gehen aber sogar noch weiter: 70 Prozent der Frauen und 80 Prozent
der Männer streben danach, im Alter ihrer eigenen Familie finanziell
unter die Arme zu greifen - so wie sie es heute von ihren Eltern
erfahren. Denn sie wissen: Auch ihre Kinder werden aufgrund der
demografischen Entwicklung deutlich stärker belastet sein.
Das Ziel muss es sein, trotz deutlich geringerer finanzieller
Mittel die Lebensqualität im Alter zu erhalten. "Es gilt daher,
verstärkt ehrenamtliche Hilfe zu fördern und soziale Netzwerke zu
stärken. Sie können die Altersarmut zwar nicht verhindern, bieten
aber Begleitung im Alltag und leisten bei Bedarf Hilfe", so Dr. Ralf
Suhr.
Hintergrundinformationen:
Die Marktforschungsinstitute COBUS aus Karlsruhe (Januar 2010) und
forsa aus Berlin (Mai und Juni 2010) befragten im Auftrag der
Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) rund 1.000
Bundesbürger über 18 Jahre zu ihren Standpunkten, Maßnahmen und
Plänen in Bezug auf die Selbstbestimmung und die Probleme im Alter.
Die beiden Gruppen der interviewten Personen repräsentierten jeweils
einen Querschnitt der volljährigen Bevölkerung in Deutschland. Die
Befragungen wurden in computergestützten Telefoninterviews
durchgeführt (CATI-Befragung).
Über das ZQP:
Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) ist eine im November
2009 errichtete gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin. Ziel der
Stiftungsarbeit ist die Wissenschaftsbasierung und strukturelle
Weiterentwicklung von Qualität in der Pflege sowie in der Versorgung
älterer und hilfebedürftiger Menschen.
Stifter des ZQP ist der Verband der privaten Krankenversicherung e.V.
Das ZQP ist die einzige derartige Einrichtung in Deutschland, welche
multidisziplinär und berufsgruppenübergreifend ausgerichtet ist. In
seine Arbeit bindet es ausgewiesene Experten aus Pflegepraxis und
Wissenschaft sowie Verbraucher und Patientenorganisationen ein. Ein
wesentlicher Schwerpunkt der Stiftungsarbeit ist die
wissenschaftliche Bearbeitung von bisher unzureichend geklärten
Fragestellungen rund um das häusliche Versorgungsgeschehen.
Pressekontakt:
Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege
Dr. Ralf Suhr
Tel.: 030 27593950
E-Mail: ralf.suhr@zqp.de
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Datum: 22.08.2010 - 11:15 Uhr
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