Reaktion auf Mainz und Marburg: Großkliniken, Ärzteakademie und Laborgesellschaft öffnen interne

Reaktion auf Mainz und Marburg: Großkliniken, Ärzteakademie und Laborgesellschaft öffnen interne Schulungen für andere Kliniken / Europas größtes Klinik-Cluster macht in Hamburg Weiterbildung zugänglich

ID: 248382
(ots) - Reaktion auf die gestern im
hessischen Marburg bekannt gewordene Verwechslung einer Blutkonserve
mit tödlichem Ausgang für den Patienten sowie auf die Vorkommnisse an
der Uniklinik Mainz: das größte Klinik-Cluster Europas (die Hamburger
Asklepios Kliniken) hat sich entschlossen, seine speziellen, bislang
rein internen, Schulungen und Kontrollverfahren auch Mitarbeitern
anderer Kliniken und Großpraxen zugänglich zu machen. Die meisten
Fehler in der Transfusionsmedizin passieren durch den menschlichen
Faktor wie z.B. falsche Anwendung von Regeln, Fehlinterpretationen,
Unterbrechung der Routine oder Ablenkung. Organisiert wird das
Angebot von Asklepios zusammen mit der Ärzteakademie Hamburg und dem
Großlabor MEDILYS, das pro Jahr rund 7,5 Millionen Analysen auf dem
Gebiet der Klinischen Chemie, Infektionsserologie und
Transfusionsmedizin durchführt sowie 220.000 bakteriologische
Einsendungen bearbeitet. Zusätzlich betreibt Medilys eine eigene
Abteilung Hygiene.

Zum aktuellen Marburger Fall

Die "Schädlichkeit" einer Fehltransfusion hängt von verschiedenen
Faktoren ab, zum Beispiel von den Blutgruppen von Spender und
Empfänger. Auch endet nicht jede Fehltransfusion mit Symptomen
tödlich. Es gibt Therapieoptionen. Bei der Bluttransfusion beginnt
die Verwechslungsgefahr schon bei der Blutentnahme am Patienten zur
Blutgruppenbestimmung und zur Verträglichkeitsprobe der
Blutkonserven.

Deshalb ist jedes Probengefäß vor der Blutentnahme eindeutig zu
kennzeichnen, die identitätssichernde Person erklärt mit nach
Kontrolle per persönlicher Unterschrift auf dem Einsendeformular,
dass die Identität des Patienten (Name, Vorname, Geburtsdatum) und
die persönliche Überprüfung der Daten am Patienten mit den Angaben
auf dem Probengefäß übereinstimmen. Um Verwechslungen und


Fehlbestimmungen aufzudecken erfolgen - außer in Notfällen - die
Blutentnahmen zur Blutgruppenbestimmung und zur Verträglichkeitsprobe
zu unterschiedlichen Zeiten. Das Labor versieht die Blutkonserve mit
einem Konservenbegleitschein, der Name und Blutgruppe des Empfängers,
Blutgruppe und Verträglichkeitsprobe der Konserve ausweist. Dieser
Schein enthält eine Checkliste, die der bearbeitende Arzt persönlich
durchgehen und abzeichnen muss. Dabei kontrolliert der Arzt
insbesondere:

- Stimmen Konservennummer und Blutgruppe auf Konserve und
Begleitschein überein?
- Gehören die Personalien auf dem Begleitschein zum Patienten?
- Ist die Blutgruppe des Patienten durch den sogenannten
"Bedside-Test" bestätigt und das Ergebnis dokumentiert?
- Ist das Haltbarkeitsdatum nicht überschritten und das Behältnis
unversehrt?

Unmittelbar vor der Transfusion ist vom Arzt der "Bedside-Test" am
Patienten vorzunehmen. Dieser Test dient der Bestätigung der zuvor
bestimmten AB0-Blutgruppe des Patienten. Der Arzt muss das Ergebnis
auf dem Konservenbegleitschein dokumentieren, der Schein kommt in die
Krankenakte. Auch im Labor gibt es weitere strenge Vorschriften und
Sicherheitsmaßnahmen, um Fehlbestimmungen durch Probenverwechslung zu
vermeiden: Vergleich der Angaben auf Probe und Begleitschein,
Barcodeerkennung durch Blutgruppenautomaten, Warnung durch die
Labor-EDV bei Abweichungen zu Vorbefunden. Der transfundierende Arzt
ist das letzte Glied in der Prozesskette. Wenn z.B. bei der
Blutentnahme von anderen Personen eine Verwechslung stattgefunden
hat, kann der Bedside-Test, d.h. die Bestimmung der
AB0-Blutgruppenmerkmale als letzte Sicherheitsvorkehrung, noch immer
die Verwechslung aufdecken. Dazu muss dieser Test vorschriftsgemäß
durchgeführt und interpretiert werden.

Transfusion Hamburger Asklepios Kliniken

In jeder Hamburger Asklepios Klinik gibt es ein
"Qualiätsmanagement-System Hämotherapie (Transfusionsvorschrift)".
Dort sind alle für die klinische Anwendung relevanten Prozesse
beschrieben und verbindlich festgelegt - unter Berücksichtigung der
Richtlinien und Leitlinien "Hämotherapie" der Bundesärztekammer
(BÄK). Dazu gehört auch ein Qualitätsmanagementsystem mit
regelmäßigen Auswertungen von Transfusionsreaktionen,
Transfusionszwischenfällen und Verwechslungen. Gemäß den Richtlinien
der BÄK sind in jeder Klinik ein speziell fortgebildeter
Qualitätsbeauftragter Hämotherapie, ein Transfusionsverantwortlicher
und in jeder Abteilung ein Arzt als Transfusionsbeauftragter ernannt.
Die Transfusionsbeauftragten stellen in Zusammenarbeit mit dem
Transfusionsverantwortlichen die Durchführung der festgelegten
Maßnahmen sicher, sie führen neue Kollegen in die Vorschriften ein.
Eine Transfusionskommission, in der alle transfundierenden
Abteilungen vertreten sind, tagt regelmäßig und bei Bedarf. Eine
wichtige Aufgabe ist neben der Herausgabe der Transfusionsvorschrift
und der Fortbildung besonders die Bearbeitung von besonderen
Vorkommnissen wie Verwechslungen oder Beinah-Fehlern.

Externe Kontrollen

Die Verfahren zum Umgang mit Blutkonserven nehmen unter dem Aspekt
der Sicherheit der Patienten Zertifizierungsverfahren (wie zum
Beispiel "KTQ") mit Audits durch externe Visitoren einen breiten Raum
ein. Das Labor mit Blutdepot von Medilys ist nach DIN EN ISO 15189
und DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.

Weblinks:

http://www.asklepios.com/medilys/
http://www.asklepios.com/bzg_Aerzteakademie.Asklepios

Asklepios ist die einzige große deutsche Klinikkette, die auch
international aktiv ist. Das Familien-Unternehmen befindet sich in
der Hand eines Alleingesellschafters, der seit der
Unternehmensgründung vor 25 Jahren auf jegliche Gewinnausschüttung
zugunsten einer Reinvestition in die Kliniken verzichtet. Dabei hat
der Gesellschafter jeder Einrichtung aufgegeben, sich gemeinnützig in
der Präventionsarbeit insbesondere an Schulen aber auch für
Erwachsene zu engagieren. Der Konzern trägt Verantwortung für über
100 Einrichtungen, knapp 40 Tageskliniken, rund 22.000 Betten und
36.000 Mitarbeiter in Deutschland, Europa und den USA. Das
Unternehmen zählt zu den größten Arbeitgebern Deutschlands. Jedes 40.
Baby in Deutschland kommt in einer der Asklepios Kliniken zwischen
Sylt und Lindau am Bodensee zur Welt. Asklepios führt in St. Augustin
das Deutsche Kinderherzzentrum, verantwortet aber auch knapp ein
Drittel aller Psychiatrien in den neuen Bundesländern sowie mehrere
Einrichtungen des Maßregelvollzugs.

Hamburg: Die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH ist das größte
Krankenhauscluster an einem Standort in Europa und deckt praktisch
alle medizinischen Fachrichtungen von Augen- bis Zahnheilkunde ab.
Asklepios beschäftigt in Hamburg rund 12.000 Menschen aller
Qualifikationsstufen (darunter rund 1.800 Ärzte) und betreibt mit
1.200 Ausbildungsplätzen den größten Ausbildungsbetrieb der Stadt.
Damit ist Asklepios der größte private Arbeitgeber in der Hansestadt,
der bedeutendsten Klinikregion Deutschlands. Die Asklepios Kliniken
behandeln in Hamburg jeden zweiten Krankenhauspatienten - und damit
doppelt so viel, wie das Universitätsklinikum der Hansestadt und 50
Prozent mehr stationäre Fälle, als beispielsweise Deutschlands größte
Uniklinik, die Berliner Charité. Die Klinik-Kette betreibt in der
Elb-Metropole die beiden größten Geburtshilfen Norddeutschlands (die
Nummer zwei und drei in der Bundesrepublik). In den insgesamt fünf
Hamburger Asklepios-Entbindungsstationen erblicken zwei von vier
neugeborenen Hanseaten das Licht der Welt. Weit mehr als die Hälfte
aller Herz- und Schlaganfallpatienten in Hamburg werden in einer
Asklepios Einrichtung versorgt. Asklepios Kliniken in und um Hamburg:
Altona, Barmbek, Cardio Clinic, Harburg, Klinikum Nord
(Ochsenzoll/Heidberg), St. Georg, Wandsbek, Westklinikum Rissen, Bad
Oldesloe, Ahrensburg, Bad Schwartau, Sylt.



Pressekontakt:
Asklepios Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel.: 040 18 18-82 66 36
24-Stunden-Rufbereitschaft Pressestelle: 040 18 18-82 88 88
presse@asklepios.com

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Datum: 27.08.2010 - 11:47 Uhr
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