Neue OZ: Kommentar zu Kirche / Missbrauch / Bischöfe
ID: 250183
Länger als zunächst geplant hat die Deutsche Bischofskonferenz für
die Korrektur der Leitlinien zum sexuellen Missbrauch benötigt. Doch
es war richtig, sorgfältig und nicht überstürzt vorzugehen. Die neuen
Regeln sind ein Fortschritt; sie können als Vorbild für andere
Gruppen wie Sportvereine dienen. Beraten von Juristen, Medizinern und
Psychologen, haben die Bischöfe die Regeln präziser gefasst und
erweitert. So gelten die Vorschriften künftig nicht nur für Priester.
Nur so lässt sich Vertrauen zurückgewinnen. Wie weit aber die Regeln
in der Praxis taugen, muss sich erst zeigen. Daher ist es richtig,
sie bereits nach drei Jahren zu überprüfen.
Besonders schwierig war die Abwägung zwischen dem Opferschutz und
einer generellen Anzeigepflicht bei der Staatsanwaltschaft. In dieser
Frage wichen die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz von den
härteren Regeln der bayerischen Bischöfe ab. Der jetzt gefundene
Kompromiss mit einer Widerspruchslösung gegen eine Strafanzeige in
Ausnahmefällen führt zu Einheitlichkeit. Die Regelung berücksichtigt
auch die Interessen der Opfer angemessen. Daher ist die Kritik von
Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger unverständlich.
Denn von Vertuschen kann bei Anwendung der Regeln keine Rede mehr
sein.
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Datum: 31.08.2010 - 22:00 Uhr
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