19. IPPNW-Weltkongress in Basel beendet
ID: 250513
19. IPPNW-Weltkongress in Basel beendet
Der 19. IPPNW-Weltkongress der Internationalen Ärzte für die Verhütung
des Atomkrieges ist heute in Basel zu Ende gegangen. 800 Ärzte und
Medizinstudierenden aus 60 Ländern und fünf Kontinenten haben die
Prävention eines Atomkrieges zu ihrer vordringlichsten Aufgabe
erklärt. Neben der Klimaveränderung gehe von den Atomwaffen die
drängendste Gefahr für Gesundheit und Sicherheit der Menschheit aus.
Die IPPNW unterstützt die Umsetzung des neuen START-Vertrages zwischen
den USA und Russland als bescheidenen Schritt auf dem Weg zu einer
atomwaffenfreien Welt. Zudem müsse ein umfassender
Atomwaffenteststoppvertrag (CTBT) in Kraft treten, ein längst
überfälliger Schritt. Andere wichtige Meilensteine wären der Abzug der
taktischen US-Atomwaffen aus Europa, ein Verbot der Produktion von
spaltbarem Material, die Rücknahme der Atomwaffen aus höchster
Alarmbereitschaft, ein Stopp der Modernisierung von Atomwaffen und die
Auflösung der Infrastruktur für ihre Produktion und Tests. Die IPPNW
fordert die Atomwaffenstaaten auf, diese Schritte umgehend umzusetzen.
Zudem unterstützt die Ärzteorganisation alle Bestrebungen zur
Einrichtung atomwaffenfreier Zonen im Mittleren Osten und in Europa.
"Wir müssen ein neues Zeitalter einläuten und die Atomwaffen für
ungesetzlich erklären", hatte die Schweizer Außenministerin Micheline
Calmy-Rey bei der Eröffnungsveranstaltung gesagt. Viele Atomwaffen
seien weiterhin in höchster Alarmbereitschaft und könnten innerhalb
von Minuten abgefeuert werden. Das Schreckgespenst eines zufällig
oder willentlich ausgelösten Atomkrieges könne jederzeit reale Formen
annehmen. Selbst regional eingesetzte Atomwaffen hätten verheerende
Auswirkungen auf das Weltklima und die Nahrungsmittelproduktion.
Die Schweiz unterstützt die von der IPPNW geforderte
Nuklearwaffenkonvention ein konkreter Vorschlag zur schrittweisen
Umsetzung von Artikel VI des Atomwaffensperrvertrags. "Eine
Nuklearwaffenkonvention, die die Atomwaffenstaaten auffordert, ihr
Arsenal abzurüsten, und den Erwerb von Atomwaffen für alle Staaten
verbietet, ist der effektivste und praktikabelste Weg eine humanitäre
Katastrophe zu verhindern", heißt es in einem IPPNW-Statement zum
Kongress. Abrüstung sei eine notwendige Voraussetzung für Frieden und
Sicherheit. Das Wort nukleare Abschreckung sei zudem ein Euphemismus
für die Bedrohung, ganze Völker auszulöschen - die Annahme sie könne
niemals versagen, eine Illusion, so die IPPNW-Ärzte.
"Wären Atomwaffen ein tödlicher Virus, der Hunderte von Menschen krank
macht und tötet - die Welt würde keine Kosten und Mühen scheuen, den
Virus einzudämmen und ihn auszumerzen", heißt es in der
IPPNW-Erklärung. Die Folgen eines Atomkrieges seien ungleich
folgenschwerer als die einer Pandemie. Die Atomwaffen abzuschaffen,
sei eine ungleich leichtere Aufgabe. Dafür brauche es aber den
politischen Willen zur Abrüstung der Atomwaffen und die
Durchsetzungskraft, diesen Beschluss umzusetzen.
Auf dem Kongress wurde zudem deutlich, dass die ungleiche Verteilung
von Wohlstand und eine entfesselte Marktwirtschaft ein wesentlicher
Faktor der Destabilisierung ist und weltweite Konflikte anheizt. Die
atomare Kette ist - angefangen mit dem Uranabbau über den Betrieb von
Atomkraftwerken und der "Endlagerung" von Atommüll bis hin zur
Produktion und dem Einsatz von Atomwaffen - mit erheblichen Gefahren
für Gesundheit und Leben der Menschheit verbunden.
Sie finden das Statement zum IPPNW-Weltkongress unter
http://ippnwbasel.wordpress.com/2010/08/26/statement/
Kontakt:
Angelika Wilmen, IPPNW, Tel. 0049 (0)162 205 79 43, Deutsche Sektion
der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in
sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, Email:
wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de
Claudia Bürgler, PSR / IPPNW Schweiz, ÄrztInnen für soziale
Verantwortung/ zur Verhütung eines Atomkrieges, Klosterberg 23,
CH-4051 Basel, Tel./Fax 0041 (0) 61 271 50 25, sekretariat@ippnw.ch, www.ippnw.ch
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Datum: 01.09.2010 - 12:46 Uhr
Sprache: Deutsch
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