Deutsche Umwelthilfe stoppt irreführende Werbekampagne der Dosenlobby

Deutsche Umwelthilfe stoppt irreführende Werbekampagne der Dosenlobby

ID: 250550
(ots) - Forum Getränkedose GbR unterschreibt
Unterlassungserklärung - Getränkedose ökologisch nicht auf Augenhöhe
mit Mehrweg - Unterschrift erfolgte erst nach Einreichung eines
Antrags auf einstweilige Verfügung beim Landgericht Hannover -
DUH-Bundesge-schäftsführer Resch: "Getränkedosen sind Mehrwegflaschen
ökologisch unterlegen - Stopp der die Verbraucher täuschenden
Imagekampagne ist ein Erfolg für die Umwelt und die DUH"

Wenige Stunden nachdem die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) beim
Landgericht Hannover den Antrag auf Erlass einer einstweiligen
Verfügung eingereicht hat, knickte die Dosenlobby doch noch ein. Das
Forum Getränkedose GbR, hinter dem die Getränkedosenproduzenten Ball
Packaging Europe, Rexam und Crown Bevcan Europe stehen, leistete am
gestrigen Dienstag die zuvor verweigerte Unterschrift unter die von
der DUH verlangten Unterlassungserklärung. Die Dosenhersteller
verpflichten sich damit, folgende Aussagen weder wörtlich noch
sinngemäß zu wiederholen:

-"Die Getränkedose ist jetzt auf Augenhöhe mit Mehrweg"
-"Die Dose ist eine umweltfreundliche Verpackung, die
ökologisch auf Augenhöhe mit Mehrwegflaschen liegt. Das
bestätigt jetzt eine neue Ökobilanz."
-"Neue Ökobilanz des IFEU-Instituts zeigt: Getränkedosen sind
ökologisch konkurrenzfähig"

Zuvor hatten die Getränkedosenhersteller die Frist zur
Unterzeichnung der von der DUH verlangten Unterlassungserklärung -
auch nach einem von der DUH gewährten nochmaligen Aufschub -
verstreichen lassen. Die Reaktion erfolgte dann Stunden, nachdem die
DUH am Dienstag beim Landgericht Hannover die entsprechende
einstweilige Verfügung beantragt hatte.

"Die Dosenlobby bestätigt damit, dass sie über Monate versucht
hat, die Verbraucher mit einer dreist irreführenden Kampagne zu


täuschen. Sie bediente sich dabei einer von ihr selbst beauftragten
Studie, die die behaupteten Ergebnisse jedoch nicht hergab. Am
Schluss versuchten die Dosenhersteller mit Tricks und Taktiererei den
fälligen Kotau zu vermeiden. Damit sind sie gescheitert. Das ist ein
Erfolg für die Umwelt und die DUH", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch. Die Getränkedose sei bezüglich der Umweltauswirkungen
in der Praxis eben keineswegs auf Augenhöhe mit umweltfreundlichen
Mehrwegsystemen. Jede derartige Behauptung diene einzig dem Zweck,
die Verbraucher zu verunsichern, die sich längst aus guten Gründen
von der Dose abgewandt haben. Einziges Ziel des Forums Getränkedose
sei es, den Absatz an Dosen auf dem deutschen Getränkemarkt wieder
anzukurbeln und damit die Geschichte zurückzudrehen.

"Eine derart dreiste Form der Täuschung des Verbrauchers habe ich
selten erlebt", erklärt Remo Klinger, von der Berliner Anwaltskanzlei
Geulen & Klinger, der die DUH in der juristischen Auseinandersetzung
vertritt. Die Dosenindustrie sei "mit der Unterwerfung lediglich
einer gerichtlichen Verurteilung zuvorgekommen".

Seit Monaten hatten die Dosenhersteller versucht, der Getränkedose
einen grünen Anstrich zu verleihen und so Marktanteile im
Getränkemarkt zurückzugewinnen. Zentraler Baustein in der Kampagne
war dabei eine beim Institut für Energie- und Umweltforschung
Heidelberg GmbH (IFEU-Institut) vom Forum Getränkedose in Auftrag
gegebene Ökobilanz. Da die Getränkedose sich in der Studie aber nur
unter extrem praxisfernen Annahmen annähernd mit den
umweltfreundlichen Mehrwegflaschen messen konnte, berücksichtigten
die Dosenhersteller in ihrer Kommunikation ausschließlich solche
realitätsfernen Szenarien. Aus den zusammenhangslos aber gezielt
ausgewählten Extremszenarien wurden in den Imageprospekten und
Pressemitteilungen allgemeine "Umweltargumente für die Getränkedose"
destilliert. In einer 35 Seiten langen sogenannten Handreichung
stellte das IFEU-Institut daraufhin unter anderem klar, dass
Pressemitteilungen mit Schlagzeilen, die eine pauschale ökologische
Gleichwertigkeit oder gar Überlegenheit von Getränkedosen gegenüber
Mehrwegflaschen suggerierten, die Ergebnisse der aktuellen Ökobilanz
falsch wiedergäben.

Eine ausführliche Stellungnahme der DUH und der Stiftung
Initiative Mehrweg zu der genannten "Ökobilanziellen Untersuchung
verschiedener Verpackungssysteme für Bier" des IFEU-Institutes kann
unter

http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=2374

heruntergeladen werden.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170,
E-Mail: resch@duh.de

Dr. Remo Klinger, Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger,
Schaperstraße 15, 10719 Berlin, Tel.: 030 88472-80,
Mobil: 0171 2435458,E-Mail: klinger@geulen.com

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41,
Mobil: 0160 5337376, E-Mail: elander@duh.de

Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-21,
Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

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Datum: 01.09.2010 - 13:19 Uhr
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