Zwangsverpflichtung ist der falsche Weg und löst die Probleme nicht / Die Pflege von kranken, alten und gebrechlichen Menschen erfordert Motivation, Fachkenntnis und persönliche Eignung
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Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel künftig auch als Pflegekräfte
eingesetzt werden. Sie sehe nicht ein, dass Pflegekräfte künftig nur
noch aus Osteuropa kommen, sagte die Kanzlerin in der "Bild am
Sonntag". Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater
Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), nimmt dazu wie folgt Stellung:
"Die Pflege von kranken, alten und gebrechlichen Menschen
erfordert Motivation, Fachkenntnis und persönliche Eignung. Dies gilt
für hiesige Arbeitskräfte, aber selbstverständlich auch bei
Fachkräften aus Osteuropa oder bei qualifizierter Zuwanderung.
Zwangsverpflichtung ist der falsche Weg und löst die Probleme nicht",
so Meurer. "Wenn die Kanzlerin allerdings gegen die Kürzung des
dritten Umschulungsjahres ist und verstärkte Anstrengungen bei der
Qualifizierung von Arbeitslosen zu Altenpflegefachkräften auf den Weg
bringen will, hat sie unsere volle Unterstützung. Wir brauchen
dringend Pflegefachkräfte, bereits jetzt sind über 10.000 Stellen
nicht besetzt."
"Die bisherigen Signale sind verheerend. Es ist falsch, die
Förderung des dritten Umschulungsjahres zu streichen - und das in
einer Branche mit einem sehr hohen Arbeitskräftebedarf und mit sehr
guten Berufsaussichten für die kommenden Jahrzehnte", so Meurer. Die
Politik müsse endlich die Verantwortung für die Pflege und für den
Ausbau der Beschäftigung übernehmen.
Die Politik müsse sich ernsthaft mit dem Thema Pflege
beschäftigen. "Schnelle und ungeeignete Vorschläge zeigen nur, dass
die Folgen der demographischen Entwicklung für die Pflege offenbar
überhaupt nicht wahrgenommen werden." Meurer erinnert daran, dass die
Pflege sechsmal so viele Arbeitsplätze schafft wie andere Branchen.
Die Pflege ist ein Jobmotor und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. "Die
Äußerungen der Kanzlerin zeigen, dass das Thema Pflege zum wirklichen
Chefthema werden muss. Deshalb jetzt erst recht: Wir fordern einen
Pflege-Gipfel noch in diesem Jahr", so der bpa-Präsident.
Für Rückfragen:
Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.
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Datum: 06.09.2010 - 15:02 Uhr
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