USA: Behörden haben keine Sicherheitsbedenken
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USA: Behörden haben keine Sicherheitsbedenken
Seit über einem Jahrzehnt zögert die US-amerikanische Lebensmittelbehörde FDA die Zulassung schneller wachsender Lachse hinaus. Jetzt steht eine Entscheidung bevor. In einem Gutachten hat die FDA den Verzehr der gentechnisch veränderten Fische als sicher eingestuft. Auch die Risiken für die Umwelt werden als sehr gering eingeschätzt.
Die gentechnisch veränderten Lachse wurden von der Firma AquaBounty Technologies entwickelt. Wissenschaftler des Unternehmens hatten zwei Gene in das Genom von Lachsen übertragen:
ein Gen für ein Wachstumshormon einer anderen Lachsart (Königslachs, Oncorhynchus tschawytscha)
ein Regulationsgen eines Fisches (Zoarces americanus), der an kalte Meeresregionen angepasst ist.
Normalerweise bildet der Lachs in kalten Gewässern bzw. im Winter keine Wachstumshormone. Daher haben die Wissenschaftler dem Gen für das Wachstumshormon ein Regulationsgen für Anti-Frost-Proteine vorgeschaltet. Anti-Frost-Proteine ermöglichen das Überleben in eiskaltem Wasser und sind daher bei niedrigen Temperaturen aktiv.
Das Resultat: Die gv-Lachse wachsen ganzjährig und erreichen daher bereits innerhalb von 16 bis 18 Monaten ihr Schlachtgewicht von 18 Kilogramm. "Normale" atlantische Lachse brauchen rund drei Jahre, um zu dieser Größe heranzuwachsen.
Vor über zehn Jahren wurde die Zulassung der gv-Lachse bei der amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA beantragt, doch diese zögerte eine Entscheidung immer wieder hinaus. Lange Zeit schien es, als scheitere die Markteinführung der transgenen Lachse (Markenname: AquAdvantage) an der fehlenden Zulassung. Damit stand auch die Fortführung weiterer Projekte in Frage. Das Unternehmen hatte bei Forellen, Tilapia, Stein- und Heilbutt ähnliche Vorhaben angekündigt.
August 2010: FDA hat keine Sicherheitsbedenken mehr Nun ist die Sicherheitsbewertung abgeschlossen. Die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA kommt in ihrem Gutachten zu dem Schluss, dass sich die schnell wachsenden gv-Lachse bis auf das neu eingeführte Merkmal nicht von ihren konventionellen Verwandten unterscheiden. Geprüft wurden etwa Geschmack, Farbe und Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, Fettsäuren, Eiweißen und anderen Nährstoffen. Der Verzehr von gv-Lachs sei für die Gesundheit unbedenklich.
Zudem habe AquaBounty nachweisen können, dass die eingeführten Gene stabil von Generation zu Generation vererbt werden und die gentechnische Veränderung keine Auswirkungen auf die Tiergesundheit hat.
Viele Umweltgruppen und Fischereiverbände lehnen die Zulassung der gentechnisch veränderten Lachse ab. Sie befürchten vor allem, dass die transgenen Fischen aus den Tanks der Zuchtfarmen entweichen. Dieses Risiko schätzt die FDA bei den gegebenen Sicherheitsbedingungen jedoch als sehr gering ein. Zudem würde das Unternehmen bei einer Zulassung nur unfruchtbare weibliche Tiere vermarkten, die in Inland-Aquakulturen statt in Ozeanen aufgezogen werden. Dann wäre eine Fortpflanzung in freier Natur kaum möglich.
Mitte September 2010 wird die FDA die Resultate ihrer Sicherheitsbewertung für die AquAdvantage-Lachse im Rahmen einer öffentlichen Anhörung präsentieren. Dabei sollen auch weitere wissenschaftliche Experten, das Unternehmen sowie Umwelt- und Verbraucherorganisationen zu Wort kommen. Anschließend wird die FDA eine Entscheidung treffen. Im Falle einer Zulassung könnten zwei bis drei Jahre später die ersten Lachse auf dem Markt sein. Sie wären die ersten gentechnisch veränderten Tiere, die als Lebensmittel verzehrt werden.
Noch nicht geklärt, ob das Unternehmen zu einer entsprechenden Kennzeichnung verpflichtet ist.
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Datum: 10.09.2010 - 00:46 Uhr
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