DGAP-Media: Fluege.de-Umfrage: Deutsche wollen 2011 wegen Luftverkehrssteuer auf 6,6 Mio. Flugreisen verzichten
ID: 255790
10.09.2010 14:35
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PRESSEMELDUNG
Leipzig, 10/ September 2010
Fluege.de-Umfrage: Deutsche wollen 2011 wegen Luftverkehrssteuer auf 6,6
Mio. Flugreisen verzichten
1 Mio. Flugreisen von grenznahen Auslands-Gebieten wieÖsterreich&Schweiz
zur Steuer-Umgehung / Haushalte der unteren Einkommensklassen hart
betroffen
Eine aktuelle Umfrage des großen deutschen Flugbuchungsportals fluege.de
(750 Airlines) belegt, dass die von der Bundesregierung geplante
Luftverkehrssteuer massive Auswirkungen auf das künftige Flugverhalten der
Deutschen, aber auch auf die deutschen Fluggesellschaften und die rund 40
deutschen Flughäfen haben wird. Nutznießer könnten grenznahe Flughäfen
sein, zum Beispiel inÖsterreich oder der Schweiz. Die deutsche
Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP möchte alle Abflüge aus Deutschland ab
dem 1.1 2011 mit einer Sonderabgabe belasten. Das hatte sie vor wenigen
Tagen, am 2. September, endgültig beschlossen. Diese soll je Ticket
zwischen 8 und 45 Euro betragen. Die Regierung möchte so rund eine
Milliarde Euro jährlich von den Flug-Reisenden abkassieren.
Die von fluege.de beim Institut TNS Emnid in Auftrag gegebene
bevölkerungsrepräsentative Umfrage (1004 Befragte) ergab, dass 22 Prozent
der Deutschen ihr Flugverhalten im Falle der Sondersteuerändern möchten.
Fluege.de hat die Umfrage auf die gesamt jährlich 18,2 Mio. bundesdeutschen
Fliegendenüber 14 Jahren hochgerechnet, welche das Institut für Demoskopie
Allensbach in einer Erhebung ermittelt hatte. Nach der aktuellen
fluege.de-Studie würden die Bundesbürger nach dem Inkrafttreten der
Luftverkehrssteuer 2011 auf rund 6,6 Millionen Flugreisen aus Deutschland
verzichten. So gaben in der Umfrage 11 Prozent der Befragten an, künftig
auf eine Flugreise verzichten zu wollen - das entspricht 2 Mio.
wegfallenden Flugreisen. 2 Prozent sagten der Studie zufolge, sie planten
2011 im Falle der Sondersteuer bis zu 5 Flüge im Jahr weniger zu buchen.
Dies wärenüber 1,9 Millionen Flugreisen weniger. Rund 1 Million Flugreisen
könnten 2011 wegfallen, weil die Deutschen die Luftverkehrssteuer vermehrt
durch die Nutzung grenznaher ausländischer Flughäfen verringern oder
umgehen wollen. Der Nachfragerückgang ausländischer Fluggäste ist in diesen
Zahlen noch nicht einmal berücksichtigt. Für sie steigen die Kosten einer
Flugreise nach Deutschland im gleichen Maß. Diese Zahlen deuten an, dass
die Bundesregierung ausländischen Fluggesellschaften und Flughäfen
Hundertausende deutscher Fluggäste in die Arme treiben dürfte. Starken
Zulauf könnten Regionen wie Maastricht, Basel, Zürich, Straßburg oder
Salzburg bekommen. Für die deutschen Fluggesellschaften und die rund 40
Flughäfen in den 16 Bundesländern sowie die betroffenen Regionen hätte es
dramatische finanzielle Auswirkungen.
Besonders hart trifft die Luftverkehrssteuer die Flugplanung von
Passagieren mit unteren Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 1500 Euro. Hier
wollen 30 Prozent ganz auf eine Flugreise verzichten. Heißt es künftig also
wieder für Hunderttausende regnerischer Ostseestrand statt Bikinisonnen auf
Gran Canaria? 10 Prozent der unteren Gehaltsklassen würden versuchen, die
Abgabe durch Nutzung grenznaher ausländischer Flughäfen zu umgehen oder zu
reduzieren. Bei Haushalten bis zu einem Nettoeinkommen von 2500 Euro
verzichten 16 Prozent auf eine Flugreise, 17 Prozent wollen die
Sonderabgabe der Bundesregierung ebenfalls dadurch umgehen, indem sie
vermehrt von ausländischen Flughäfen fliegen. Bei Haushalten mit einem
Nettoeinkommen vonüber 2500 Euro gaben zwar 80 Prozent an, ihr
Flugverhalten beibehalten zu wollen, doch immerhin 7 Prozent wollen ganz
auf eine Flugreise verzichten und 4 Prozent möchten sich die Gebühr auch
dadurch sparen, indem sie beispielsweise vonÖsterreich, der Schweiz oder
anderen Nachbarstaaten abfliegen.
Angesichts der aktuellen Diskussion um die Sarrazin-These zur Verwässerung
der deutschen Gesellschaft mutet es makaber an, dass die Bundesregierung,
die ja gerne ihre Integrationsfreundlichkeit gegenüber Ausländern und
multikulturellen Austausch betont, mit der neuen Flugsteuer geradezu die
Abschottung Deutschlands vor ausländischen Besuchern fördert. Grund:
Ausländer, die auf der Durchreise länger als 12 beziehungsweise 24 Stunden
(je nach Zielland) in Deutschland bleiben möchten, müssen das teuer
bezahlen. Wer schnell wieder abreist wird belohnt, indem er von der Steuer
befreit wird.
Die Hoffnung der Touristikbranche und Reisenden, im Bundesrat werde das
umstrittene Gesetz in letzter Sekunde noch zu Fall gebracht, steht auf
wackligen Beinen. Das erfuhr fluege.de aus diversen Staatskanzleien. Denn
die Bundesregierung sieht ihr neues Gesetz als nicht von der Länderkammer
zustimmungspflichtig und bis auf Rheinland-Pfalz und Brandenburg wehren
sichöffentlich bislang kaum Bundesländer dagegen, obwohl die Länder mit
ihren Regionalflughäfen durchaus von der Abgabe drastisch betroffen sein
werden. Aus dem brandenburgischen Wirtschaftsministerium ist wenigstens zu
hören: 'Wir lehnen die Luftverkehrssteuer ab. Ein nationaler Alleingang
schwächt den Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb und
gefährdet Arbeitsplätze.' Christoph Gehring, Stellvertretender Sprecher der
Landesregierung Rheinland-Pfalz, gibt zu Protokoll: 'Wir schauen uns den
Entwurf genau an und werden dann entscheiden, ob wir klagen.'
Hintergrund zum Gesetz: Bundesregierung umgeht Bundesrat
Trotz des massiven Widerstandes aus einigen deutschen Bundesländern, in
deren Interesse ausgelastete Regionalflughäfen sind, versucht die
Bundesregierung die Luftverkehrssteuer im Rahmen des
Haushaltsbegleitgesetzes 2011 als 'Einspruchsgesetz' am Bundesrat vorbei zu
schummeln. In einer Blitzumfrage hat fluege.de hierzu am 4. September die
16 Landesregierungen um Stellungnahmen gebeten. Demnach waren 12
Bundesländer am Freitag noch zu keiner konkreten Aussage bereit, ob sie das
neue Flugabgabengesetz im Bundesrat angesiedelt sehen oder nicht. 3
Landesregierungen waren für eine Stellungnahme Freitag-Nachmittag gar nicht
mehr erreichbar.Über fluege.de
Fluege.de ist das Flugportal, das alle Flüge, egal ob Linien-, Billig- oder
Charterflug, im Suchergebnis anzeigt. Airlineunabhängig werdenüber 750
Fluggesellschaften verglichen. Neben der schnellen und einfachen
Flugbuchung können auch Hotelzimmer und Mietwagen reserviert werden. Zudem
verfügt fluege.deüber einen interessanten News-Bereich, der die neuesten
Informationen rund ums Fliegen bereithält. Fluege.de ist ein Projekt der
Leipziger Unister GmbH. Das Unternehmen betreibt bereits erfolgreich
Portale im Reisebereich. So gehört das Internetreisebüro
ab-in-den-urlaub.de zu den Top-3-Domains der Online-Touristik. Unister
wurde im Jahr 2002 von Thomas Wagner gegründet und beschäftigt aktuell rund
800 Mitarbeiter. Unister wächst und hat mehr als 250 Stellen u.a. in
Leipzig, Magdeburg, Chemnitz, Dresden oder Jena zu besetzen. Mehr unter
http://www.unister.de/karriere/stellenangebote.html
Thomas Neubert M.A.
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Datum: 10.09.2010 - 14:35 Uhr
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