Serie: Das kleine Einmaleins der Finanzkrise
ID: 256352
Teil 4: Die Finanzkrise und die Wirtschaft
halten einen Zerfall der Währung für möglich. Im vierten Teil des kleinen Einmaleins der
Finanzkrise erklärt André Kunze, geschäftsführender Gesellschafter der Prometheus Asset
Management GmbH, wie die Euro-Diskussion aus deutscher Sicht zu bewerten ist und wie
er die aktuelle Kontroverse Inflation vs. Deflation für sich auflöst.
Euro – eine Währung ohne Einheit?
In den letzten Monaten unterlag der Euro erheblichen Schwankungen. Zeitweise rund
20% gegenüber dem USD abgewertet, wurde über die Stärke der europäischen Währung
flächendeckend diskutiert. „Nicht vergessen darf man an dieser Stelle allerdings, dass der
Euro gegenüber seinem Tiefststand im Oktober 2000 bei rund 0,83 USD/Euro um rund
50% aufgewertet hat. Aus rein deutscher Sicht sind die Vorteile eines schwächeren Euro
jedoch nicht von der Hand zu weisen“, erklärt André Kunze die Situation. „Im Ausland
günstiger werdende deutsche Produkte steigern die Exportleistung der hiesigen Wirtschaft.
Während sich die öffentliche deutsche Wahrnehmung fast dogmatisch eine feste Währung
herbeizusehnen scheint, liegt beispielsweise Chinesen hieran wenig. Die chinesische
Regierung unterbindet seit Jahren stärkere Aufwertungen des Renmimbi (Yuan)
gegenüber Dollar und Euro und hält die Währung künstlich auf zu niedrigem Niveau“,
konstatiert Kunze mit Blick ins Ausland. Schließlich ist Chinas Wachstum nahezu
ausschließlich auf Exporte und damit auf konkurrenzfähige Preise im Ausland angewiesen.
„Besorgniserregend stellen sich derzeit die drastischen Unterschiede der Euroländer
zueinander dar“, so Kunze weiter. Während Deutschland trotz seiner Exportabhängigkeit,
jedoch Dank seiner hohen Produktivität, mit einem deutlichen höheren Euro gut leben
könne, seien Länder wie Griechenland und Spanien nur mit einem erheblich abgewerteten
Euro wirtschaftlich rentabel. Eine derart heterogene Währungsgemeinschaft ergebe
wirtschaftlich keinen Sinn und ließe sich nur über den – derzeit noch intakten – politischen
Willen rechtfertigen. Ein Auseinanderbrechen des Euro scheint weiterhin aufgrund der
dramatischen Unterschiede zwischen den Teilnehmerländern alles andere als
ausgeschlossen. Deutschland dagegen scheint einen Zerfall des Euro letztlich nicht zu
sehr fürchten zu müssen. „Auch wenn unsere Staatsfinanzen bessere Zeiten gesehen
haben, so gilt Deutschland aufgrund der im Vergleich hohen Produktivität der Wirtschaft
und der vergleichsweise moderaten Verschuldung als zahlungskräftig“, so Kunze. „Die
zuletzt auf ihre historischen Tiefststände gesunkenen Zinsen deutscher Staatsanleihen
belegen, dass die Bewertung Deutschlands an den Kapitalmärkten als sehr stabil
angesehen wird.“
Wahrscheinlichkeit für Währungsschnitt denkbar gering
Manch deutschen Anleger umtreibt derzeit jedoch noch eine weit größere Angst, als die
vor einem Zerfall des Euro oder dem Ausfall eines einzelnen Landes: Ein möglicher
Währungsschnitt bzw. eine Währungsreform. „Das grundsätzliche Risiko einer
Währungsreform ist auch in der heutigen Zeit sicherlich nicht auszuschließen“, räumt
Kunze ein. „Von einem Währungsschnitt sind wir in Deutschland aufgrund der immer noch
als solide und stabil einzuschätzenden Staatsfinanzen meilenweit entfernt.“ Er besänftigt
die Ängste seiner Kunden: „Einem Währungsschnitt unterliegen lediglich Geldwerte, also
beispielsweise Bargeld, Tagesgeld oder Festgeld, nicht hingegen Sachwerte. Letztere
erleiden zwar aufgrund der mit einem Währungsschnitt einhergehenden Wirtschaftskrise
zwischenzeitlich ggf. einen Preisverfall, erhalten aber über die Zeit i.d.R. ihren eigentlichen,
substantiellen Wert.“ Auch mit Blick auf globalisierte Märkte sieht Kunze eine geringe
Wahrscheinlichkeit für einen Währungsschnitt: „In der heutigen global vernetzten Welt ist
ein einzelnes Land schwerlich in der Lage, die eigenen Schulden durch einen
Währungsschnitt zu beseitigen. Einer derartigen Maßnahme müssten ausländische
Kapitalgeber ebenfalls zustimmen. Das wiederum würden diese nachvollziehbarerer Weise
kaum oder nur gegen besondere Gegenleistung tun“, so Kunze weiter.
Mehrheit der Investoren erwartet keine Inflation
Viel diskutiert ist derzeit das Thema Inflation. „Der Markt, also die Mehrheit aller privaten
und institutionellen Investoren, erwartet aktuell keine Inflation“, beschreibt Kunze seinen
Eindruck. „Ein untrügliches Zeichen hierfür sind die seit Monaten rückläufigen Zinsen. Die
10-jährige Bundesanleihe notiert aktuell mit rund 2,3% p.a. nahe ihres historischen Tiefs.
Da ist schlicht keine nennenswerte Inflation ‚eingepreist’“, erklärt Kunze. Dennoch biete die
aktuelle Diskussion um das Thema Inflation / Deflation zu viele unbekannte Variabeln.
„Sowohl für inflationäre als auch für deflationäre Tendenzen gibt es aus unserer Sicht
durchaus nachvollziehbare Argumente.“ Seine Konsequenz: „Wer eher inflationäre
Tendenzen für wahrscheinlich hält, sollte sein Vermögen nahezu vollständig in
sachwertorientierte Anlagen investieren, um an den gestiegenen Preisen für diese Güter
vollumfänglich partizipieren zu können. Hält man eine Deflation für die wahrscheinlichere
Variante, sind geldwertorientierte Anlagen die beste Lösung für das eigene Vermögen“, rät
Kunze. Seine eigene Strategie setzt derzeit auf beide Varianten. „Wir glauben, dass in der
aktuell unsicheren Marktsituation eine breite Vermögensdiversifikation mit Sach- und
Geldwerten die einzig sinnvolle Lösung ist und das höchste Maß an Sicherheit bieten
kann.“
Die Schwankungsanfälligkeit sämtlicher Anlageklassen sollte in den nächsten Monaten
wieder deutlich zunehmen. Irrationale Bewegungen – sowohl in die eine als auch in die
andere Richtung – werden dem Kapitalmarkt nicht erspart bleiben. Auch die historischen
Renditeziele sind laut Kunze neu zu hinterfragen. Bei einem historischen Tiefststand der
deutschen Zinsen und zusätzlich deutlich eingetrübten weltweiten Wachstumsraten wäre
alles andere als im historischen Vergleich niedrigere Renditen in den nächsten Jahren eine
Überraschung. Auf diesen Umstand muss man sich als Anleger mit hoher
Wahrscheinlichkeit einstellen.
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Datum: 05.10.2010 - 10:24 Uhr
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