Neue OZ: Kommentar zu Banken / Basel III
ID: 256915
Auch wenn es so scheinen soll: Basel III ist noch keine
Versicherung gegen die nächste Finanzkrise. Die strengeren Regeln für
die Banken machen ihren Zusammenbruch lediglich unwahrscheinlicher.
Selbst mit den neuen Vorgaben wird im Zweifel auch künftig der
Steuerzahler für Großbanken in der Krise haften müssen. Dass Gewinne
privatisiert und Verluste sozialisiert werden, bleibt weiterhin ein
ungeschriebenes Gesetz im Finanzsektor. Sobald die Verluste einer
systemrelevanten Bank ihre eigenen Rücklagen übersteigen, wird ihr
Überleben mit Steuermilliarden gesichert werden - wie aktuell im Fall
der Hypo Real Estate.
Der Staat muss aber dafür sorgen, dass dieses Risiko minimiert
wird. Basel III ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Banken
müssen größere Rücklagen bilden, um sich mit diesem Geld selbst
retten zu können. Die kürzlich beschlossene Bankenabgabe reicht dazu
nicht aus: Es wird Jahrzehnte dauern, bis die Finanzhäuser eine
ausreichende Summe angespart haben, die einen Zusammenbruch
verhindert.
Warnrufe vor einer Kreditklemme durch Basel III sind nicht
angebracht. Selbst wenn Banken in einem Übergangszeitraum
zurückhaltender Kredite vergäben, um eigene Risiken zu minimieren:
Was wäre denn dabei, wenn die Geldhäuser weniger Kredite bewilligten?
Schließlich ist die Finanzkrise gerade dadurch entstanden, dass sie
in diesem Punkt bisher viel zu leichtfertig waren.
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Datum: 13.09.2010 - 22:00 Uhr
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