Migranten beleben Gründungsgeschehen in Deutschland

Migranten beleben Gründungsgeschehen in Deutschland

ID: 257107
(ots) -

- Jeder fünfte Gründer hat ausländische Wurzeln
- Menschen mit Migrationshintergrund nutzen Gründung als Chance
zur wirtschaftlichen Teilhabe
- Ausländische Gründer vergleichsweise gut ausgebildet

Jeder fünfte Gründer in Deutschland war im vergangenen Jahr
ausländischer Herkunft (rund 170.000 von insgesamt 870.000 Gründern).
Die Gründerquote unter den Migranten lag damit bei 1,9 % und
überstieg die der Deutschen um 0,3 Prozentpunkte. Dies geht aus einer
Sonderauswertung des aktuellen KfW-Gründungsmonitors hervor, der
jährlich erscheinenden, repräsentativen Bevölkerungserhebung zum
Gründergeschehen in Deutschland. Gründer mit Migrationshintergrund,
so ein weiteres Ergebnis der Studie, nutzen zudem ähnlich intensiv
wie deutsche Gründer Beratungsangebote. "Migrantinnen und Migranten
gründen vergleichsweise häufig und gut vorbereitet. Das zeigt, wie
wichtig diese Gruppe für ein lebhaftes Gründergeschehen hierzulande
ist", sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.

Die Liste der Herkunftsländer der Gründer mit
Migrationshintergrund umfasst eine breite Palette. Die traditionell
größte Gründergruppe stellen türkisch stämmige Mitbürger, die 16 %
aller Gründungen von Migranten unternehmen. In den letzten Jahren an
Bedeutung gewonnen haben Gründer aus Osteuropa, insbesondere aus
Russland, Polen und den Balkanstaaten sowie Kasachstan. Aus diesen
Ländern stammt inzwischen jeder dritte Gründer mit
Migrationshintergrund (zusammen 35 %).

Im Vergleich zeigt sich, dass Migranten ihre Gründung häufiger im
Vollerwerb betreiben als Deutsche (52 % vs. 43 %), und entsprechend
seltener im Nebenerwerb. Zudem nutzt ein höherer Anteil von Gründern
mit Migrationshintergrund die Selbstständigkeit als Ausweg aus der
Arbeitslosigkeit (27 % aller Gründer mit Migrationshintergrund kommen


aus der Arbeitslosigkeit, bei deutschen Gründern sind dies 19 %). Für
arbeitslose Migranten ist eine Gründung noch häufiger als für
deutsche Arbeitslose eine Chance zum Einstieg ins Erwerbsleben und
damit auch zur gesellschaftlichen Integration.

Unabhängig von der Herkunft wird der größere Anteil der Gründungen
durch Männer vollzogen; mit 34 % ist der Anteil der weiblichen
Gründer bei Migranten allerdings noch etwas geringer als bei
Deutschen (41 %). Dies liegt vor allem am niedrigen Frauenanteil
unter den Gründern aus dem Nicht-EU-Ausland, denn unter den Gründern
aus dem EU-Ausland liegt die Frauenquote genauso hoch wie unter den
einheimischen Gründern.

Gründer mit Migrationshintergrund besitzen genauso häufig wie
deutsche Gründer einen Universitätsabschluss (jeweils rund 14 %) und
haben häufiger als deutsche Gründer gar keinen Berufsabschluss
vorzuweisen (45 % vs. 21 %). Innerhalb der Bevölkerung mit
Migrationshintergrund gehen aber gerade gut ausgebildete Personen den
Schritt in die Selbstständigkeit, denn unter den nichtgründenden
Migranten haben sogar 56 % keinen Berufsabschluss und nur 6 % einen
Universitätsabschluss.

Vergleichsweise häufig stellen Migranten bereits zum
Gründungszeitpunkt Mitarbeiter ein (51 % vs. 29 % der deutschen
Gründer). Ferner starten sie häufiger im Handelssektor (23 % aller
Gründungen von Migranten vs. 19 % der von Deutschen unternommenen
Gründungen). Besonders hoch liegt der Anteil von Handelsgründungen in
der Gruppe der Nicht-EU-Ausländer (33 %). "Einzel- und Großhandel
bieten diesen Gründern gute Voraussetzungen, ihre komparativen
Vorteile einzusetzen. Damit tragen Gründer mit Migrationshintergrund
auch zum positiven Austausch zwischen verschiedenen Kulturen bei, "
sagt Dr. Norbert Irsch.

Weiterführende Studie zum Thema

Eine weiterführende Studie zum Thema "Unternehmensgründungen von
Personen mit Migrationshintergrund" auf Basis des
KfW-Gründungsmonitors 2007 finden Sie im Internet unter:
http://www.presseportal.de/go2/Publikationen



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
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Datum: 14.09.2010 - 10:15 Uhr
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