Neue OZ: Kommentar zu EU / Finanzen
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Die Mühlen der EU mahlen langsam. Zwei Jahre sind seit der Pleite
der US-Investmentbank Lehman Brothers ins Land gegangen, bis die
Kommission jetzt endlich schärfere Regeln für den Handel mit
hochspekulativen Finanzprodukten vorgelegt hat. Und noch einmal zwei
Jahre könnten verstreichen, ehe die neuen Bestimmungen in Kraft
treten. Wieder einmal erweist sich die von starken nationalen
Unterschieden geprägte Europäische Union als lahme Ente. Andere sind
schon weiter, siehe die USA.
Auch mit der Konsequenz der beschlossenen Maßnahmen ist es nicht
weit her. Der US-Großinvestor Warren Buffett verglich Derivate einst
mit Massenvernichtungswaffen. Trotzdem sollen die neuen Regeln für
diesen Waffenhandel zwar auf die Finanzinstitute, nicht aber auf alle
anderen Branchen angewandt werden. Spekulanten könnten diese Lücke
als neues Einfallstor nutzen.
Am schwersten aber wiegt, dass ungedeckte Leerverkäufe nicht
generell verboten werden. Bei Leerverkäufen leiht sich ein Anleger
Wertpapiere und verkauft sie in der Hoffnung, sie später billiger
zurückkaufen zu können. Von ungedeckten Leerverkäufen spricht man,
wenn der Investor die Papiere nicht zuvor leiht. Wer solcher
Finanzakrobatik keinen Riegel vorschiebt, darf sich über den nächsten
Absturz nicht wundern. Hier hat die EU versagt.
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Datum: 15.09.2010 - 22:00 Uhr
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