Spielfreudiger THW demontiert Balingen
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Spielfreudiger THW demontiert Balingen
Mit einem Kantersieg gegen HBW Balingen-Weilstetten ist der THW Kiel am Mittwochabend an die Tabellenspitze der TOYOTA Handball-Bundesliga zurückgekehrt. Nur 17 Minuten lang boten die Gäste aus Tübingen Gegenwehr, dann legte der Zebra-Express richtig los und konnte letztlich einen deutlichen 40:18 (17:8)-Erfolg einfahren. Bei den Kielern, die vor Spielwitz nur so sprühten, konnten sich bis auf Andreas Palicka alle Spieler in die Torschützenliste eintragen - auch Thierry Omeyer gelang unter frenetischem Applaus in der Sparkassen-Arena-Kiel ein Treffer ins leere HBW-Tor. Erfolgreichste Werfer waren Filip Jicha und Christian Zeitz mit je sechs Treffern.
Gegen die unangenehme offensive 3:2:1-Deckung Balingens vertraute Alfred Gislason von Beginn an auf Neuzugang Milutin Dragicevic am Kreis. Den Rückraum bekleideten Aron Palmarsson auf der Mitte sowie Filip Jicha und Christian Zeitz auf den Halbpositionen, die Flügelzange bildeten Henrik Lundström und Tobias Reichmann.
Doch nach fulminantem Start und einer schnellen 2:0-Führung durch Dragicevic und Jicha bekamen die 10.250 Zuschauer in der ausverkauften Sparkassen-Arena-Kiel zunächst nur selten Tore zu sehen. Die "Zebras" bissen sich an der aggressiven und oftmals griechisch-römisch zu Werke gehenden Balinger Abwehr mit Wolfgang Strobel an der Spitze einer "3:2:1" die Zähne aus, kamen acht Minuten lang nicht zum Torerfolg. Unsicherheit machte sich breit, Unkonzentriertheiten in allen Mannschaftsteilen und auch ein anfangs gut aufgelegter Nikola Marinovic im HBW-Tor machten den Kielern das Leben schwer.
So verunsichert der THW in der Anfangsphase im Angriff agierte, so stark präsentierte er sich in der Deckung: Die 6:0-Abwehr stellte den Balinger Rückraum vor größte Schwierigkeiten, Würfe von Lobedank und Herth wurden reihenweise geblockt. Und Neuzugang Johan Boisedu stellte zwar seine enorme Sprungkraft unter Beweis, seine drei Torwürfe in den ersten zehn Spielminuten verfehlten das Ziel aber jeweils. Daher führten die "Zebras" auch nach Überwindung der achtminütigen Torflaute weiterhin, weil lediglich Lobedank in der Zwischenzeit Thierry Omeyer überwinden konnte.
Nach dem 3:1 (10.) durch Zeitz nach schönem Palmarsson-Anspiel löste sich zumindest langsam der Knoten im Kieler Angriff. Zweimal Dragicevic und Lundström trafen für den THW, während der österreichische Nationalspieler Roland Schlinger - mittlerweile für Boisedu auf die Königsposition gerückt - seine Farben mit zwei Treffern in der Partie hielt. Als sich bei seiner Mannschaft ein weiteres Mal Schwächen im Aufbauspiel offenbarten, nahm Alfred Gislason in der 17. Minute seine Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt führte der THW Kiel gerade einmal mit 6:4, an einen Kantersieg mit 22 Treffern Vorsprung glaubte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand.
Doch beide Mannschaften kehrten wie verwandelt aufs Parkett zurück. Während Balingens Coach Dr. Rolf Brack seine Mannschaft fast komplett durchwechselte, blieben die "Zebras" zumindest personell die "Alten". Doch die Kieler wirkten nun endlich wacher. Jichas Treffer zum 7:4 konterten die Schwaben noch einmal durch Schlinger, dann aber spielte nur noch der THW: Zeitz aus dem Rückraum nach toller Pirouette, Jicha mit mächtig viel Anlauf und einem 106km/h-Hammer zum 9:5, erneut der Tscheche im Nachwurf nach einem Pfostentreffer vom Siebenmeterpunkt, der frisch eingewechselte Ilic zum 11:5 und zwei traumwandlerisch sicher abgeschlossene Gegenstöße des starken Dragicevic und von Lundström zum 13:5 (25.) - binnen sieben Minuten hatte der THW-Express die Partie vorentschieden.
Dr. Rolf Brack ergriff bei seiner Mannschaft, die besonders im Angriff erschreckend schwach agierte gegen das Kieler Abwehrbollwerk, den letzten Taktik-Strohhalm: Wie schon am 33. Spieltag der vergangenen Saison nahm Brack seinen Torhüter Marinovic aus dem Spiel und brachte einen siebten Feldspieler. Die THW-Fans bejubelten diesen Schachzug, erinnerten sie sich doch an den ersten Bundesliga-Treffer Omeyers vom Juni. Unter "Titi, Titi"-Anfeuerungsrufen suchte HBW Balingen-Weilstetten auch in Überzahl vergeblich nach einem Mittel, die Kieler Deckung zu knacken. Nach einem Balinger Fehlwurf versuchte es Omeyer dann auch gleich mit einem Torwurf vom eigenen Kreis ins verwaiste Gegenüber. 20.500 Augen sahen dem Ball hinterher - doch dieser verfehlte sein Ziel. Im nächsten Versuch aber machte es der Franzose besser: Nachdem er einen Wurf Herths festhalten konnte, hatte Omeyer alle Zeit der Welt und zielte genau in die Tormitte - sein zweites Bundesligator zum 14:5 wurde frenetisch gefeiert. Und "Titi" versuchte es gar ein drittes Mal, doch diesmal ging der Ball knapp rechts am Tor vorbei. Immerhin weckte dieses taktische Mittel die Balinger ein wenig auf, so dass die Gäste zumindest noch zu drei Treffern kamen. Dennoch: Nach einem sehenswerten Rückraumwurf von Tobias Reichmann und einer tollen Co-Produktion zwischen Palmarsson und Zeitz gingen die Kieler mit einem deutlichen 17:8 in die Kabinen.
Für die zweite Halbzeit brachte Gislason nun Christian Sprenger und Kapitän Marcus Ahlm. Und der Torreigen ging weiter: Christian Zeitz eroberte in der Abwehr einen Ball und markierte per Gegenstoß mit 103km/h das 18:8. Stand die Balinger Deckung in den ersten 20 Minuten noch gut, wurde sie zunehmend von den Kielern, die sich immer mehr in einen Rausch spielten, zerpflückt. Lundström, Sprenger und Palmarsson lösten immer mal wieder zum Kreis auf und wurden von ihren Mitspielern erstklassig bedient. Und auch "Platzhirsch" Marcus Ahlm ließ sich nicht lumpen und ließ den Ball nach tollem Ilic-Anspiel gefühlvoll über seine Hand abrollen zum zwischenzeitlichen 20:10. Thierry Omeyer hatte kurze Zeit später seinen wohlverdienten Feierabend, mit einer Fangquote von 50 Prozent und natürlich seinem Tor unterstrich der Franzose seine gute Form.
Während die "Zebras" im Angriff ihre Fans ein ums andere Mal mit der Zunge schnalzen ließen, schalteten sie in der Abwehr nun einen Gang zurück. Als Folge konnten die Gäste, denen im Spiel keine zwei Treffer in Folge gelangen, den Rückstand noch einigermaßen erträglich gestalten. Auch bedingt durch zwei Zeitstrafen gegen Ilic und Klein kam HBW zu Treffern, sogar der im ersten Durchgang glücklose Boisedu konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Doch das Tor des Franzosen zum 18:31 in der 49. Spielminute sollte das letzte bleiben für Balingen. Denn in der Schlussphase brach die Mannschaft von Dr. Rolf Brack völlig ein, drückte den Gastgebern den Ball mehrfach förmlich in die Hand. Dies nutzte auch Kiels Abwehrspezialist Daniel Kubes aus, der in der 56. Spielminute sein erstes Bundesligator für den THW Kiel erzielte zum zwischenzeitlichen 37:18. Als Kapitän Marcus Ahlm in der Schlussminute die 40-Tore-Marke knackte, erhoben sich endgültig alle Zuschauer von ihren Sitzen. Sie bekamen streckenweise begeisternden Handball zu sehen und eine Kieler Mannschaft, die ihr Torverhältnis deutlich aufbessern konnte.
Damit kommt es am Sonntag zum absoluten Spitzenspiel in der TOYOTA Handball-Bundesliga. In der Berliner Max-Schmeling-Halle treffen mit den "Zebras" und den "Füchsen" die beiden einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften aufeinander.
Kontakt: www.thw-provinzial.de
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Datum: 16.09.2010 - 13:16 Uhr
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