Die D.A.S. informiert: Urteile in Kürze - Familienrecht
Auch Schwerkranke dürfen heiraten
OLG Brandenburg, Az. 13 UF 55/09
Hintergrundinformation:
Das Bürgerliche Gesetzbuch bietet in den Paragraphen 1313 ff. die Möglichkeit, eine bereits geschlossene Ehe durch Gerichtsbeschluss wieder aufzuheben. Möglich ist dies z. B. dann, wenn ein Ehepartner bei Eheschließung nicht ehemündig war (ehemündig bedeutet volljährig oder aber mit Sondergenehmigung, wenn ein Partner mindestens 16 und der andere volljährig ist); wenn er nicht geschäftsfähig war (also etwa wegen einer psychischen Beeinträchtigung nicht in der Lage, zu verstehen, was er unterschreibt), wenn ein Partner gleichzeitig mit jemand anderem verheiratet war oder ein Ehegatte vorübergehend unter einer Geistesstörung gelitten hat (z. B. Erkrankung, Alkoholrausch). Beantragen können die Eheaufhebung die Ehepartner sowie die zuständige Verwaltungsbehörde und bei Mehrfachehe auch der "dritte" Ehepartner. Der Fall: Ein Mann und eine Frau hatten 2008 geheiratet. Die Eheschließung fand in einem Pflegeheim statt, da der Mann unter dem sogenannten "Korsakow-Syndrom" litt - einer Form der Amnesie, bei der man sich nichts mehr merken kann. Das brandenburgische Innenministerium beantragte als zuständige Verwaltungsbehörde bei Gericht die Aufhebung der Ehe. Das Urteil: Das Oberlandesgericht verwies nach Mitteilung der D.A.S. Rechtsschutzversicherung auf das Grundgesetz, welches die Freiheit der Eheschließung garantiere. Hier liege keiner der gesetzlichen Gründe für eine Eheaufhebung vor. Die Ärzte des Mannes hätten der Standesbeamtin nachgewiesen, dass das Erinnerungsvermögen des Mannes nicht komplett aufgehoben gewesen sei. Auch habe sich sein Zustand bereits vor der Hochzeit nach Neueinstellung der Medikamente verbessert. Die Standesbeamtin habe den Ehemann vor der Hochzeit befragt. Aus seiner Antwort sei eindeutig zu schließen gewesen, dass er heiraten wollte und die Tragweite seiner Entscheidung kannte. Daher könne die Ehe nicht aufgehoben werden.
OLG Brandenburg, Urteil vom 7.7.2010, Az. 13 UF 55/09
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die D.A.S. ist Europas Nr. 1 im Rechtsschutz. Gegründet 1928, ist die D.A.S. heute in 16 europäischen Ländern und in Südkorea aktiv. Die Marke D.A.S. steht für die erfolgreiche Einführung der Rechtsschutzversicherung in verschiedenen Märkten. Elf Millionen Kunden vertrauen der Marke D.A.S. und ihren Experten in Fragen rund ums Recht. 2009 erzielte die Gesellschaft Beitragseinnahmen in Höhe von 1,1 Mrd. Euro.
Die D.A.S. ist der Spezialist für Rechtsschutz der ERGO Versicherungsgruppe und gehört damit zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger. Mehr unter www.das.de
HARTZKOM
Katja Rheude
Anglerstr. 11
80339
München
das(at)hartzkom.de
0899984610
http://www.hartzkom.de
Datum: 21.09.2010 - 07:31 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 260946
Anzahl Zeichen: 2444
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Anne Kronzucker
Stadt:
München
Telefon: 089 6275-1382
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Meldungsart:
Anmerkungen:
Diese Pressemitteilung wurde bisher 309 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Die D.A.S. informiert: Urteile in Kürze - Familienrecht"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
D.A.S. Rechtsschutzversicherung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).