NABU fordert die Ausweisung von Schutzgebieten auf der Hohen See
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NABU fordert die Ausweisung von Schutzgebieten auf der Hohen See
Berlin - Der NABU hat an die Vertragsstaaten zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks (OSPAR Konvention) appelliert, die biologische Vielfalt und die marinen Ökosysteme des Atlantiks besser und effektiv zu schützen. Die fünfzehn Vertragsstaaten und die Europäische Kommission diskutieren und verhandeln vom 20.-24. September in Bergen (Norwegen) insbesondere über die Einrichtung von Meeresschutzgebieten auf der Hohen See und den Schutz bedrohter mariner Arten und Lebensräume.
Im Mittelpunkt des Treffens steht die Frage, ob die OSPAR-Vertragsstaaten erstmalig Meeresschutzgebiete auf der so genannten Hohen See, jenseits nationaler Rechtsprechung, ausweisen. In den vergangenen Jahren sind unter maßgeblicher Unterstützung Deutschlands insgesamt sechs Gebietsvorschläge wissenschaftlich erarbeitet worden.
Das Ziel ist, ökologisch bedeutsame Ökosysteme wie Kaltwasserkorallenriffe und Felder von Tiefseeschwämmen sowie gefährdete Arten der Tiefsee durch ein Netzwerk von Schutzgebieten vor schädigenden menschlichen Eingriffen zu bewahren. Die Gebietsvorschläge umfassen große Flächen des Mittelatlantischen Rückens, einschließlich der so genannten Charlie-Gibbs Bruchzone, sowie abgelegene Seeberge im Nordostatlantik. Die zur Abstimmung vorliegenden Meeresschutzgebiete übersteigen dabei mit insgesamt ca. 460.000 Quadratkilometern die Fläche Deutschlands.
"Die OSPAR-Vertragsstaaten müssen jetzt Farbe bekennen, ob sie es tatsächlich ernst mit dem Meeresschutz meinen oder weiter wirtschaftlichen und politischen Interessen den Vorrang einräumen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Insbesondere Island, Dänemark, Norwegen und Großbritannien wollen ihre Hoheitsgebiete und den Abbau mariner Bodenschätze ausweiten und gefährden jetzt die Unterschutzstellung dieser ökologisch bedeutenden Gebiete.
"Vom OSPAR-Treffen muss ein Signal für andere Meeresregionen und Staaten ausgehen. Mittelozeanische Rücken und Seeberge gehören zu den vielfältigsten Gebieten unserer Ozeane. Sie sind die Oasen der Meere und unverzichtbare Refugien für bedrohte Arten und Lebensräume", erläuterte NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff.
Neben der Diskussion um die Schutzgebiete veröffentlichen die Vertragsstaaten in Bergen auch den neuen Zustandsbericht über die Meeresumwelt des Nordostatlantiks und verhandeln konkrete Maßnahmen zum Schutz von Haien, Rochen oder dem stark bedrohten Kaiserbarsch.
Desweiteren geht es um die Reduktion von Meeresmüll durch nationale Fishing for Litter Programme und um die verbesserten Raumplanung im Meer. Abschließend soll eine Zehn-Jahres Strategie mitsamt Zielen zum verbesserten Schutz des Nordostatlantiks verabschiedet werden.
Für Rückfragen:
Dr. Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte, 030-284 984 1626, mobil 0152-09202205.
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Datum: 21.09.2010 - 20:46 Uhr
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