Stadt Essen will das Sonnen besteuern

Stadt Essen will das Sonnen besteuern

ID: 262615

Sondersteuer für Solarien in Rechtfertigungsnöten



Stadt Essen will das Sonnen besteuernStadt Essen will das Sonnen besteuern

(firmenpresse) - Besonders erfinderisch bei der Suche nach Einnahmequellen zum Stopfen der Löcher im Stadtsäckel erweisen sich die Politiker der Stadt Essen. Neben anderen merkwürdigen Bagatellsteuern hat der Rat der Stadt jetzt eine "Vergnügungssteuer" auf Solarien verabschiedet.

Jedes kommerziell betriebene Solarium soll ab kommendem Jahr mit 20 Euro pro Monat belegt werden. Ein Sonnenstudio mit 10 Geräten müsste also 2.400 Euro pro Jahr zusätzlich zu den üblichen Steuern und Abgaben an die Stadt abführen. Die Stadt erhofft sich Einnahmen von 150.000 Euro pro Jahr aus dieser "Vergnügungssteuer".

Dass sich eine solche Bagatellsteuer jemals für die Stadt rechnen könnte, ist wenig wahrscheinlich:
- Die erwartete Summe aus dieser Sondersteuer wird zu wesentlichen Teilen durch den dafür notwendigen Verwaltungsaufwand aufgezehrt werden.
- Eine "Vergnügungssteuer" kann nur auf den "Verbrauch" nicht auf die Geräte erhoben werden. Hier wird sicher ein juristisches Nachspiel folgen.
- Die notwendige Erhebung der Geräteanzahl ist darüber hinaus von der Kooperation der Solarienbetreiber abhängig. Kein Sonnenstudiobesitzer ist gezwungen, den städtischen Beamten die Zählung der Geräte im Studio zu gestatten.
- Von den etwa 50 Sonnenstudios in Essen und von den darüber hinaus in Fitnessstudios, Hotels, Saunen, Schwimmbädern und ähnlichen Einrichtungen betriebenen Solarien werden derzeit viele, wenn nicht die meisten, an der Grenze der Rentabilität betrieben oder sind gar Zuschussbetriebe. Die städtische Abgabe wird viele Betreiber dazu bringen, die Geräte abzuschalten. Die erzielbaren Einnahmen werden dadurch voraussichtlich mehr als halbiert - ein "Vergnügen" ist diese Steuer dann nicht einmal mehr für den Stadtkämmerer.
- Gleichzeitig bedeutet dieser Solarienschwund einen massiven Personalabbau vor allem in den betroffenen Sonnenstudios - und wiederum Steuereinbußen, wenn auch nicht direkt auf kommunaler Ebene, und zusätzliche Sozial- und Versorgungsleistungen.



Folglich wird diese "Solariensteuer" neben Verwaltungsmühen und juristischem Ärger der Stadt voraussichtlich auch noch ein finanzielles Defizit bescheren.

Nun mag der Griff in die Taschen von Klein- und Kleinstbetrieben ja noch bei der offensichtlich verzweifelten Finanzlage der Stadt verständlich sein, die dazu nachgereichten Begründungen aber sind so absurd, dass die notwendige Zustimmung des Innenministers bezweifelt werden muss:

Wie der Stadtkämmerer in einer Sendung des WDR ausführte, soll die Steuer,wenn schon nicht der Mittelbeschaffung so zumindest dem Gesundheitsschutz der Bürger dienen.
Da Solarien laut WHO krebserregend seien, müsste die Stadt auf diesem Wege die Anzahl der Solarien und damit die Bedrohung der Essener Bürger durch künstliche Sonnenstrahlen so klein wie möglich halten. Den Widerspruch zu den vorgelegten Einnahmezahlen scheint der Beamte nicht bemerkt zu haben.

Diese Begründung ist doppelt falsch und beruht auf unzureichenden Informationen in der Essener Stadtverwaltung:
- Es gibt keinerlei wissenschaftliche Belege dafür, dass die moderate und kontrollierte Nutzung von Solarien gesundheitsschädlich sein könnte. Schädlich ist lediglich der Missbrauch, was ja für viele "Vergnügen" gilt. In Qualitäts-Sonnenstudios, wie sie etwa vom Branchenverband Photomed gefordert und gefördert werden, und mit modernen, normgerechten Geräten kann es einen solchen Missbrauch nicht geben.
- Es gibt aber jährlich tausende von wissenschaftlichen Studien, die die positiven Gesundheitswirkungen der im Solarium verabreichten UV-Strahlen belegen. Vor allem - aber keineswegs nur - durch die Bildung des lebenswichtigen Vitamin D, des Sonnenschein-Hormons, über die UVB-Strahlen auf der Haut, wird einigen der verbreitetsten chronischen Krankheiten wie Osteoporose, Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression, vielen Krebsarten und Autoimmunerkrankungen vorgebeugt.
Die WHO, auf die sich der Kämmerer bezieht, hat selbst eine Studie in Auftrag gegeben, die das Verhältnis von möglichen Schäden zum erzielbaren Nutzen der UV-Strahlen (gemessen in entgangenen Lebensjahren) auf 1 : 2.000 bezifferte.
Danach dient die neue "Vergüngungssteuer" nicht dem Gesundheitsschutz der Essener Bürger sondern im Gegenteil, sie beraubt viele Bürger einer Möglichkeit, sich gesundheitswirksam im Solarium zu "vergnügen".
- Die zitierte Einordnung der Solarien als krebserregend durch die WHO, dessen wissenschaftliche Begründung von vielen Experten kritisiert wird, sagt in Wirklichkeit nichts aus über das Ausmaß der vermuteten Krebserregung. Das Solarium steht in dieser WHO-Liste zusammen etwa mit Rotwein und gesalzenem Fisch - und der Natursonne, die dort schon einigermaßen unbemerkt seit vielen Jahren aufgelistet ist.
Hat die Stadt Essen auch schon über die Besteuerung der Sonnenbäder an sich nachgedacht? Die Einnahmen wären um ein Vielfaches höher, der Gesundheitseffekt größer (da das Sonnen im Freien nicht moderat und kontrolliert erfolgt) - genau wie der politische und Verwaltungs-Ärger.

Die Stadt Essen leistet sich hier einen umgekehrten Schildbürgerstreich: Sie versucht nicht, die Sonne mit Eimern ins Rathaus zu holen sondern die (künstliche) Sonne mit Paragraphen aus dem Rathaus und der Stadt zu vertreiben. Schon die Schildbürger waren bei diesem Versuch wenig erfolgreich.


Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Photomed Bundesfachverband Solarien und Besonnung e.V. ist die Berufsorganisation der Solarien-Branche für die Bundesrepublik Deutschland.



PresseKontakt / Agentur:

lb medien
Leopold Bergmann
Maximilianstr. 21
75172
Pforzheim
redaktion(at)photomed.de
07231-429088-10
http://www.SonnenNews.de



drucken  als PDF  an Freund senden  ACIVO Prozessfinanzierungs AG teilt mit:  Prozessfinanzierungen Lehman Brothers erfolgreich angelaufen SCHNEEKOPPE GMBH&CO.KG zur Verabschiedung der 16. Verordnung zurÄnderung der Diätverordnung durch den Bundesrat / Klarheit für Hersteller, Handel und Verbraucher
Bereitgestellt von Benutzer: Adenion
Datum: 23.09.2010 - 09:31 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 262615
Anzahl Zeichen: 5534

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Dr. Norbert Schmid-Keiner
Stadt:

Seelbach


Telefon: 0 78 23/ 96 29 14

Kategorie:

Politik & Gesellschaft


Meldungsart:
Anmerkungen:


Diese Pressemitteilung wurde bisher 338 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Stadt Essen will das Sonnen besteuern"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Photomed Bundesfachverband Solarien und Besonnung e.V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

BritischeÄrzte raten:"Nutzt die Mittagssonne!" ...

Wir alle kennen die Warnung: Sonnt euch, aber bitte meidet die Mittagssonne. 30 Jahre galten die Strahlen der Sonne zur Mittagszeit als zu intensiv und somit als zu gefährlich, dass man sich ihnen aussetzen sollte. Auch wenn nach wie vor Vorsicht be ...

Höherer Vitamin D-Spiegel durch Solarien ...

Wer regelmäßig auf einer Sonnenbank Vitamin D "tankt" hat einen deutlich höheren Vitamin D-Spiegel als alle anderen Mitbürger - auch wenn diese zu Vitamin D-Pillen greifen, Lebertran schlucken, fetten Fisch essen oder reichlich Milch tr ...

Vitamin D-Mangel Thema in Medien ...

Vitamin D und seine wichtige Rolle für die menschliche Gesundheit findet immer mehr Beachtung in den Medien. Insbesondere jetzt im Winter, wo sich Mangelerscheinungen durch erhöhte Infektanfälligkeit bemerkbar machen, greifen Service-Redaktionen d ...

Alle Meldungen von Photomed Bundesfachverband Solarien und Besonnung e.V.


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z