Das Erste / "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 28. September 2010, 22.45 Uhr im Ersten
ID: 264680
"Die Hartz IV-Wutwelle: Werden die Armen verhöhnt?"
Zu Gast:
Martin Lindner (FDP, Bundestagsabgeordneter)
Sahra Wagenknecht (Die Linke, stellv. Parteivorsitzende)
Christian Rach (Sternekoch)
Silvia Schwab (Hartz IV-Empfängerin)
Arnulf Baring (Historiker)
Ulrike Mascher (VdK-Präsidentin)
Martin Lindner
Der FDP-Bundestagsabgeordnete verteidigt die geringe Erhöhung der
Hartz-IV-Regelsätze. Der Anreiz, sich einen Job zu suchen, müsse
erhalten bleiben. Martin Lindner warnt davor, dass es durch höhere
Leistungen "attraktiv wird, übers Kinderkriegen Geld zu verdienen".
Daher plädiert der FDP-Politiker für Sachleistungen.
Sahra Wagenknecht
Ihre Partei hält "soziale Unruhen" als Folge der
Hartz-IV-Entscheidung der schwarz-gelben Koalition für möglich.
"Jeder mit Herz und Vernunft muss es für unerträglich halten, wie
Kinder von Hartz-IV-Familien hierzulande aufwachsen müssen, während
andere gleichzeitig in solchem Luxus leben", sagt die
stellvertretende Parteivorsitzende der Linken. Schon jetzt bedeute
Hartz IV für die Betroffenen Demütigung, Maßregulierung und
Entwürdigung.
Christian Rach
In seiner neuen RTL-Sendung "Rachs Restaurantschule", die an die
Erfolge von "Rach der Restauranttester" anknüpft, wird der Hamburger
Sternekoch zum Ausbilder für zwölf schwer vermittelbare Arbeitslose.
Gemeinsam mit seinen Kandidaten renoviert Christian Rach sein neues
Lokal: "Ich biete Hartz IV-Empfängern eine echte Job-Perspektive. Es
wird hart gearbeitet, damit wir auch danach Erfolg haben."
Silvia Schwab
"Fünf Euro mehr für Hartz-IV-Empfänger sind lächerlich", sagt die
alleinerziehende Mutter von vier Töchtern, die seit ihrer Scheidung
vergeblich einen regelmäßigen Job sucht. Der Alltag ist von den oft
erniedrigenden Forderungen des Arbeitsamts und dem Kampf bestimmt,
ihr Leben finanzieren zu können. Silvia Schwab und ihre Töchter sind
auf Lebensmittelspenden von der Tafel angewiesen. Von der Politik
verspricht sie sich schon lange keine Hilfe mehr.
Arnulf Baring
"Viele 18-Jährige nehmen wie selbstverständlich die Staatsrente
Hartz IV an. Denen müssen wir klar machen: Der Wohlfahrtsstaat ist
leider nicht bezahlbar", sagt der Historiker und Publizist, der
weitere Erhöhungen der Hartz IV-Sätze kritisiert. "Außerdem sollte
jeder Hartz-IV-Empfänger in Gegenleistung treten und für das
Allgemeinwohl etwas tun", fordert Arnulf Baring.
Ulrike Mascher
Die Chefin des größten deutschen Sozialverbandes VdK prangert die
"zu niedrigen Hartz-IV-Regelsätze an, die die Kluft zwischen Arm und
Reich weiter wachsen lassen". Mit der spärlichen Erhöhung von fünf
Euro werde das Armutsproblem in Deutschland weiter dadurch
verschärft, betont Mascher, die einen monatlichen Regelsatz von 420
Euro fordert. Ab dem 1. Oktober hat der VDK bundesweit zur großen
Protestaktion "Stoppt den Sozialabbau" aufgerufen.
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent Berlin
GmbH. (Redaktion: Carsten Wiese)
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Datum: 27.09.2010 - 14:34 Uhr
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